Kapitel 22

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Dort angekommen packt er ein paar Sachen zusammen und geht dann mit Draco an den Rand der Appariergrenze wo die beiden von einer Hauselfe abgeholt und ins Manor gebracht werden.
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Sobald sich Harrys Magen wieder beruhigt hat schaut er auf das riesige Gebäude vor ihm. „Wow", haucht er. „Da kann ja ein ganzes Dorf drinne leben", sagt er dann lächelnd. Das weiße Manor steht auf einer großen, endlos scheinenden Fläche, die mit Schnee bedeckt ist. Draco lächelt und nimmt Harry Koffer ab, damit dieser sich komplett auf seine Schritte konzentrieren kann. Langsam laufen die beiden los, wobei sich Harry immer wieder Halt an der Schulter von Draco sucht. Vor der großen Doppeltüre angekommen öffnet diese sich magisch und gibt den Eingangsbereich preis. Draco stellt erst seine eigenen und Harrys Sachen ab bevor er dem anderen aus der Jacke hilft und dann eine Hauselfe ruft, die die Koffer verräumen soll.

„Mom? Dad?", ruft der Blonde durch die große Eingangshalle. Narcissa Malfoy kommt um die Ecke gelaufen und umarmt ihren Sohn sobald sie bei ihm ankommt. „Schön Sie zu sehen, Miss Malfoy, danke, dass ich hier bleiben kann", begrüßt dann Harry sie und reicht ihr die Hand. „Bitte nenn mich Narcissa, es ist auch schön dich zu sehen", antwortet die Frau lächelnd und erwidert den Gruß des anderen. Kurz darauf kommt auch Lucius in den Eingangsbereich. „Habe ich da etwa meinen Sohn gehört, der ganze zwei Stunden zu spät ist?", fragt er lächelnd und hebt Draco in einer Umarmung hoch. „Du zerquetscht mich", meint dieser lachend und wird daraufhin wieder abgesetzt.

„Guten Tag, Harry", begrüßt der älteste Malfoy dann Harry welcher schon die ganze Zeit versucht ihn nicht anzustarren. „Hallo, Mister Malfoy", erwidert er und hält auch ihm kurz die Hand hin. „Kein Grund für diese Höflichkeiten, nenn mich einfach Lucius", entgegnet Lucius und erwidert die Hand.

„Kommt, Jungs, wir müssen nicht im Eingangsbereich stehen", sagt nun Narcissa und führt die anderen in einen hellen Raum, mit einer Wand die komplett aus Glas besteht und somit den perfekten Blick auf den Garten gibt. „Also wie war das Jahr bis jetzt?", fragt sie sobald alle sitzen. Während Draco beginnt zu erzählen schielt Harry immer wieder auf Lucius. Wie schon erahnt spürt er immer noch diese starke Anziehung zu dem Mann. Lucius, welcher die Blicke bemerkt hat, versucht angestrengt nicht zu lächeln und so zu tun als würde er seinem Sohn zuhören.

„Und Harry, wie war dein Jahr?", wendet sich Narcissa an ihn als Draco fertig erzählt hat. Harry überlegt kurz was er erzählen soll. „Die Schule an sich war in Ordnung. Das ganze mit Sirius war ziemlich kompliziert, aber hat sich jetzt zum Glück auch geklärt, ansonsten habe ich wenig von dem Jahr mitbekommen", sagt er dann. „Wie du hast es nicht mitbekommen?", will nun Lucius wissen. „Da war so ein kleiner.... Zwischenfall. Ich lag fast den kompletten letzten Monat im Koma", erklärt Harry unwohl. „Was ist passiert?", fragt Lucius nun und versucht seine Besorgnis zurückzuhalten. Harry schaut hilfesuchend zu Draco, welcher antwortet: „Hey wieso machen wir nicht erstmal Mittagessen?"

Seine Eltern bemerken natürlich, dass er versucht das Thema zu wechseln gehen jedoch darauf ein.

Mittagessen. Eine weitere Hürde für Harry. Er braucht keine Nahrung, Poppy hatte ihm erst vorhin einen Nährtrank gegeben. Zweifelnd setzt er sich an den gedeckten Tisch. Vielleicht würden es die anderen garnicht bemerken wenn er nichts isst.

„Harry, willst du denn garnichts essen? Soll ich dir was anderes bringen?", fragt ihn Narcissa sobald die anderen angefangen haben zu essen. Schnell überlegt sich Harry eine plausible Antwort und sagt dann: „das ist sehr nett, aber Madame Pomfrey meinte, dass mein Magen noch sensibel ist" „Das meinte sie nicht, ich war die ganze Zeit dort, sie hat nichts dazu gesagt, nur dass du keinen Sport machen sollst", widerspricht Draco. Harry schaut kurz überfordert und räuspert sich dann leicht. „Entschuldigt mich einen Moment", sagt er und erhebt sich. Sobald er den Raum verlassen hat schaut er sich panisch um. Er muss hier weg, das steht fest, jedoch hat er keine Ahnung wo seine Sachen hingebracht wurden. Gestresst läuft er durch die Gänge.

Nach kurzer Zeit merkt er wie seine Beine schon jetzt immer schwächer werden und geht daraufhin zu Boden. Verzweifelt versucht er sich mit seinen Armen voran zu ziehen scheitert jedoch auch daran.

„Was stimmt nicht mit ihm?", fragt Lucius seinen Sohn als Harry den Raum verlassen hat. „Ich weiß es nicht, er isst total selten und hatte bevor er im Koma lag eine ganze Woche keinen Bissen zu sich genommen", antwortet Draco mit gesenktem Kopf. „Ich schau mal wo er ist", beschließt Lucius und steht ebenfalls auf. Er läuft durch das Gebäude und sucht nach Harry, welcher in der Zwischenzeit von der Erschöpfung ohnmächtig geworden ist.

Als Lucius um eine weitere Ecke biegt sieht er Harry am Boden liegen und ist sofort an dessen Seite. Er kniet sich neben ihn und hebt den Kopf des jüngeren auf seine Beine. „Harry?", fragt er und fährt dem jüngeren durch die verschwitzten Haare. Als er bemerkt, dass der jüngere nicht aufwacht hebt er ihn nun doch ein wenig panisch hoch und geht wieder zu den anderen.

„Cissa, was ist mit ihm?", fragt er als die ausgebildete Heilerin Harry untersucht. „Das war zu viel für ihn, er wird ein paar Stunden schlafen und dann wieder aufwachen", teilt die Frau ihm mit. „Oh nicht schon wieder", seufzt Draco und setzt sich neben Harry.

„Was ist passiert als er im Koma geendet ist?", fragt nun Lucius seinen Sohn. Draco schaut kurz zweifelnd ob er die Wahrheit sagen soll und entscheidet sich dann dagegen. „Das muss er dir selbst erzählen", sagt er deswegen. Sein Vater respektiert diese Entscheidung und nickt deswegen nur verstehend.

Als Harry sein Bewusstsein langsam wieder erlangt hört er mehrere Stimmen die sich leise unterhalten. Er öffnet seine Augen und schaut verwirrt auf die hellgrüne Decke. Dann fällt ihm wieder ein, dass er im Manor ist. Zweifelnd hebt er seinen Kopf an und erkennt dann auch die drei Menschen, die sich miteinander unterhalten. Am liebsten würde er gerade einfach im Erdboden versinken. Einer von denen muss ihn gefunden und hier her gebracht haben. Inständig hofft er, dass es nicht Lucius war.

„Harry, du bist wieder wach", bemerkt Narcissa als sie auf ihn schaut.

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