Kapitel 15

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„Lass mich in Ruhe, Black", entgegnet Harry und läuft an seinem Patenonkel vorbei.
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„Na ganz toll", murmelt Remus ironisch als Sirius ihm von den Ereignissen erzählt hat. „Jetzt hasst er uns", bemerkt dieser niedergeschlagen und lässt sich auf die Couch fallen. „Da gibts nur eine Lösung", meint der andere während er sich ebenfalls hinsetzt. „Welche?", fragt Sirius aufgeregt. „Wir müssen uns bei Snivellus entschuldigen", antwortet Remus wie selbstverständlich. „Warte was? Nein, niemals", protestiert der andere. „Das ist der einzige Ausweg. Denk doch mal nach", entgegnet Lupin. „Ich werde mich nicht bei dieser Fledermaus entschuldigen. Ende der Diskussion", beschließt Sirius.

„Was hast du am Arm?", fragt Blaise als er Harry durch die Gänge laufen sieht. „Nichts schlimmes, nur eine Vorsichtsmaßnahme", antwortet dieser. Während dem restlichen Tag wird Harry von jedem gefragt was er am Arm hat, was ihn langsam total nervt.

„Das Ding muss weg", sagt er als er am nächsten Morgen bei Snape ist. „Auf keinen Fall", entgegnet dieser. „Dann reiß ich es selbst weg, ich laufe keinen Tag länger mit diesem Aufmerksamkeitsbringer herum", meint der jüngere. „Viel Spaß beim Versuch. Der Verband ist verhext und lässt sich nur von mir lösen", antwortet Snape zufrieden grinsend. Harry schaut ihn kurz an als er versucht an seinem Verband zu reißen und schnell bemerkt, dass es wirklich nicht funktioniert. „Schlange", murmelt er wütend. „Na das hoffe ich doch", meint sein Professor. „Wieso stört es Sie überhaupt so sehr?", fragt er dann. „Weil mich jeder und zwar wirklich jeder fragt was ich dort hab. Das nervt", erklärt Harry niedergeschlagen. „Sie sind der Junge-der-lebt, sollten Sie die Aufmerksamkeit nicht genießen?", fragt der ältere skeptisch.

„Absolut nicht ich hasse es, außerdem bin ich ja wohl kaum der einzige der lebt, also wieso machen alle bei mir so ein Drama draus. Sie leben auch und trotzdem würde niemand auf die idee kommen Sie so zu betiteln", antwortet Harry. „Ich habe aber auch keinen Avada überlebt", bemerkt Snape. „Vielleicht war Voldy auch einfach komplett dumm und hat mich verfehlt und stattdessen in einen Spiegel getroffen, der den Fluch reflektiert hat. Dann habe ich den scheiß Fluch auch nicht überlebt", meint der jüngere. „Achten Sie auf ihre Sprache", ermahnt der andere. „Entschuldigung. Bei dem Thema kann ich mich einfach nur aufregen. Es war niemand dabei also woher will jeder wissen, wie es abgelaufen ist?", fragt Harry nun ruhiger. „Woher sollten Sie die Narbe den sonst haben? Immerhin ist es die Handbewegung des Todesfluchs", meint nun der ältere. „Keine Ahnung", seufzt der andere niedergeschlagen und fährt sich fahrlässig über die Narbe. „Vielleicht hat man sie mir einfach in die Stirn geritzt, damit ich cooler aussehe", meint er dann lächelnd. „Da finde ich die Geschichte mit dem avada einleuchtender", entgegnet Snape. „Finden Sie meine Narbe nicht cool?", fragt Harry ironisch. Severus schmunzelt kurz bevor er sagt: „wie dem auch sei, der Verband bleibt dran, ich kann ihn jedoch verzaubern, sodass abgesehen von mir und Ihnen niemand etwas sieht"

„Oh bitte, machen Sie das", stimmt Harry sofort zu. Snape holt seinen Zauberstab hervor und spricht einen Zauber bevor er ihn wieder weg steckt. „Hat's geklappt?", fragt der jüngere. „Das werden Sie später heraus finden", antwortet Snape. Harry nickt und verabschiedet sich dann.

Der Zauber hatte funktioniert. Die restlichen Tage der Ferien lässt Harry seinen Verband regelmäßig wechseln und verbringt allgemein sehr viel Zeit mit Snape und den Slytherins während er versucht Sirius und Remus zu vermeiden. Es ist komisch zu wissen, dass die beiden Ähnlichkeiten mit seinen Verwandten haben. Er will seine einzige Hoffnung auf Familie zwar nicht zerstören will jedoch genauso wenig mit Menschen zusammen leben, die so mit anderen umgehen.

Als der Tag gekommen ist, an dem alle Schüler zurück in das Schloss kommen, ist Harrys Stimmung sehr betrübt. Er hat keine Lust auf seine Zimmergenossen und die anderen Gryffs. In den Ferien war es so angenehm ruhig, diese Ruhe wird nun aber wieder zerstört.

„Harry, ich habe dich so vermisst", kreischt Ginny als sie Harry aufgeregt um den Hals fällt. Dieser klopft ihr unbeholfen auf die Schulter und drückt sie dann weg. „Ich habe euch auch vermisst", lügt er dann lächelnd und umarmt auch die anderen.

„Was hast du in den Ferien gemacht?", will Hermine von ihm wissen. „Hauptsächlich gelernt, Lücken schließen in allen möglichen Fächern", antwortet er. „Das ist so vorbildlich", seufzt Hermine zufrieden.

„Potty", ruft ihm Dracos Stimme hinterher als er nach dem Abendessen durch die Gänge läuft. Harry dreht um und antwortet: „was gibts?" „Was machst du über Weihnachten?", will der Blonde wissen. „Entweder bleibe ich hier oder die anderen zwingen mich mit in den Fuchsbau zu kommen, so wie jedes Jahr", antwortet der jüngere. „Nein und nein, du kommst Weihnachten zu mir", beschließt Draco. „Zu dir?", fragt Harry zweifelnd. „Zu mir, ins Manor, mindestens die Hälfte der Ferien", bestätigt Draco. „Ich weiß ja nicht", murmelt der jüngere skeptisch. Eigentlich würde er Weihnachten gerne mit Draco verbringen das Problem ist dessen Vater. Seit dem Treffen im zweiten Jahr ist er ihm nie aus dem Kopf gegangen und er will eigentlich vermeiden ihm über den Weg zu laufen.

„Du kommst, keine Diskussion, meine Eltern haben auch zugestimmt", stellt Draco fest. „Ich überlegs mir", meint Harry. „Wenn du nicht freiwillig kommst werde ich dich entführen", droht der Blonde nun lächelnd. „Okay okay, eine Woche, den Rest verbringe ich hier", schlägt der andere nun vor. „Eine Woche von drei? Das ist nicht die Hälfte", erinnert Draco ihn. „Zehn Tage?", fragt Harry nun. „Geht klar", stimmt Draco lächelnd zu. „Sag mir dann wann genau du kommen willst", sagt er noch und ist damit wieder verschwunden.

Harry denkt zurück an das letzte Treffen mit dem Malfoy. Es war dieses Jahr am Bahnhof gewesen und auch wenn es nur kurz war hatte er sofort diese Anziehung wieder gespürt. Schnell schüttelt er den Kopf um an etwas anderes als den Vater eines Freundes zu denken und läuft weiter.

Beim Astronomieturm angekommen setzt er sich hin und schaut auf die untergehende Sonne. Dort oben war es so friedlich da nur selten jemand hoch kommt und Harry somit seine Zeit in Ruhe genießen kann. Gedankenverloren schaut er in den Himmel welcher mit der Zeit immer dunkler wird. Vorgestern war der Todestags seiner Eltern. Es tut ihm weh, dass er das Grab der beiden nie besuchen konnte. An dem Tag ist Draco fast garnicht von seiner Seite gewichen was Harry sehr zu schätzen weiß. Auch wenn er seine Eltern nie wirklich kennenlernen konnte vermisst er sie sehr.

„Du solltest rein gehen, es ist gleich Sperrstunde", holt ihn eine Stimme aus seinen Gedanken.

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