Paddock Geschichten Part II

Oscar Piastri x Robert Shwartzman

(Oscar Piastri x Robert Shwartzman)

Okay, da hatte er ja mal absolut versagt. War sprichwörtlich mit wehenden Fahnen untergegangen und hatte lediglich mit dem letzten Versuch ein wenig seine Würde wahren können, dabei war er als absolut Favorit in diese Challenge gegangen.

Selbst Rob hatte vor dem Start noch zugegeben, dass er ihn für den Besseren hielt und dann so was. Wer hätte auch ahnen können, dass die Nähe zu seinem Teamkollege ihn so dermaßen ablenken würde.

Naja, er hätte sich das eigentlich ja hätte denken können...

Robert beherrschte ja nicht erst seit heute seine Gedanken, sondern schon eine ganze Zeit lang länger. Genau genommen seit sie offiziell Teamkollegen waren, aber irgendwie auch schon davor.

Prema legte immer ganz besonderen Wert darauf, dass sich die Fahrer der unterschiedlichen Rennserien, die für den italienischen Rennstall unterwegs waren, immer wieder trafen, gut verstanden und sich gegenseitig halfen und so war er auch schon während seiner Formel 3 Zeit des Öfteren mit Rob und auch Mick im Gespräch gewesen. Schlussendlich hatte ihm der Gesamtsieg in der Meisterschaft gehört und ihn eine Stufe höher in die Formel 2 und somit an die Seite von Rob gespült, denn Mick hatte als amtierender Formel 2 Champion den Sprung in die Königsklasse geschafft.

Ohne Frage verstand er sich gut mit dem Russen und auch wenn man ihm teilweise ein grüblerisches Selbst zu sprach, so war er doch offen und bereit für Neues.

Nur, dass Rob ihm plötzlich unter die Haut gehen würde, damit hatte er beim besten Willen nicht gerechnet und das war ganz sicher auch nicht geplant gewesen.

Eine Beziehung unter Teamkollegen war absolut unmöglich, führte nur zu Stress, Streitigkeiten und schlussendlich Peinlichkeiten und davon ab stammte sein Teamkollege zu allem Überfluss auch noch aus dem stockkonservativen Russland, in welchem Homosexualität teilweise noch immer für eine Geisteskrankheit gehalten wurde und nur die wenigstens mit dieser Form der Partnerwahl einverstanden waren.

Nicht, dass er Rob diesbezüglich schlecht einschätzen wollte, er konnte sich nur absolut nicht vorstellen, dass sein Teamkollege diesbezüglich irgendwelche Tendenzen hatte, weshalb jegliche Gefühle seinerseits auch absolut fehl am Platz waren und dennoch hatte die Nähe zum Älteren ihn ganz wuschig gemacht.

Robert war ihm definitiv zu nah gewesen. Konnte er es sonst regulieren und steuern, so war dies in der Küche vor dem Herd absolut nicht möglich gewesen, weshalb er beim Eierkochen auch grandios versagt hatte.

„Hey Oscar nun warte doch mal", erklang die Stimme des Russen in diesem Moment natürlich prompt hinter ihm, während er eigentlich nur noch vorgehabt hatte ein wenig Abstand zwischen sie zu bringen, in dem er Feierabend machte und nach Hause fuhr.

„Hmm?", drehte er sich fragend zum Älteren um, der freudestrahlend hinter ihm herkam und sein Herz sofort mal wieder aus dem Takt brachte.

„Wo willst du denn so schnell hin?"

„Nach Hause", runzelte er seine Stirn, denn das war doch irgendwie logisch.

„Hast du nicht Lust noch was zu essen? Von den ganzen Eiern habe ich voll Hunger bekommen", plapperte Rob aufgedreht.

„Ähm..."

„Nun komm schon, das wird lustig. Wir hatten doch gerade voll viel Spaß zusammen", bettelte sein Teamkollege und zwinkerte vergnügt, „Außerdem hätte ich dich echt für einen besseren Koch gehalten."

Das kratzte nun doch ein wenig an seinem Ego.

„Ich kann kochen", schmollte er prompt, „Ich mag meine Eier halt nur lieber ein wenig härter."