Paddock Geschichten Part II

[34] Marcus Armstrong x Dino Beganovic

[34] Thema: "Verlust"

(Marcus Armstrong x Dino Beganovic)

Halskette / Aquarium / Traumfänger

(Wörter by Ziam4ever10)

***** 💗 *****

Es fühlte sich schlimm an.

Richtig schlimm.

Als hätte man ihm einen wichtigen Teil seiner selbst genommen und durch absoluten Schmerz ersetzt.

Er fühlte sich leer, alleine und verlassen. Im Stich gelassen und wusste gleichzeitig doch auch, dass es dafür keinen Grund gab, dass der Schritt unvermeidbar gewesen war, der ihm nun, wie der größte Verlust seines bisherigen Lebens vorkam.

Dabei war er es noch nicht einmal so, dass er wirklich etwas verloren hatte. Etwas, das man nicht besaß, konnte man nämlich auch nicht verlieren und dennoch schmerzten die Bilder und Worte noch zusätzlich.

Sich nach fünf gemeinsamen Jahren von Ferrari zu trennen, war die richtige Entscheidung gewesen. An der Seite der Roten war es immer unwahrscheinlicher geworden den Weg in die Königsklasse zu schaffen. Callum fuhr jetzt schon das zweite Jahr IndyCar und Rob hatte es auch nur zum Ersatzfahrer geschafft und dann gab es ja auch noch den ganzen Nachwuchs. Arthur, Dino, James, Ollie und alle anderen mit Potential.

Dino...

Er vermisste den jungen Schweden. Sie hatten so viel Zeit im letzten Jahr miteinander verbracht. Waren sich nähergekommen, hatten ihre Freundschaft gefestigt und er hatte gedacht...

Der Verlust schmerzte am meisten.

Wie schnell Dino ihn gegen Arthur getauscht hatte.

Die Kuss-Smileys unter ihren Posts zu sehen.

Aber am schlimmsten war die letzte Story auf Arthurs privaten Account gewesen. Ein Bild, direkt aus dem Bett oder für ihn auch direkt aus der Hölle.

Der junge Monegasse sendete ein "Guten Morgen, hatte noch wer so eine fantastische Nacht?" unter einem Bild, dass ihn mit nacktem Oberkörper im Bett zeigte. Wäre ja auch nicht schlimm gewesen, wenn da nicht eine zweite Person mit verwuschelten Haaren und kaum zu identifizieren, am Rande des Selfies zu sehen gewesen wäre.

Einziges Indiz war der Schmuck, der den Hals der zweiten Person zierte und der nur, wenn man ganz genau hinschaute, zu erkennen war.

Diese Halskette hätte er überall erkannt und wahrscheinlich fühlte es sich auch deshalb an, als wäre das Leben, das er bisher gehabt hatte, endgültig vorbei.

Verloren.

Gestorben.

„Das ist nicht dein Ernst, oder?", erklang eine ziemlich aufgebrachte Stimme hinter ihm, als er gerade einen der letzten Umzugskartons verschloss.

Sofort beschleunigte sich sein Herzschlag, während seine Hände anfingen zu zittern und sich reflexartig fester um die Rolle Klebeband, die er zum Verschließen benutzt hatte, schlossen.

'Atme', befahl er sich selbst gedanklich, 'Atme, lass dir nichts anmerken. Atme.'

„Dino", sprach er dann laut und wandte den Kopf, um über seine Schulter zum Jüngeren zu gucken, „Wie kommst du denn hier rein?"