[28] Arthur Leclerc x Marcus Armstrong

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[28] Arthur Leclerc x Marcus Armstrong

[„Nachts wird's feucht"]



für Ziam4ever10



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Maranello / Italien



Ohne Frage hatte er ein extrem schlechtes Gewissen, als er zu dieser unmenschlichen Uhrzeit an der Tür seines Mitakademist sturmklingelte in der Hoffnung, dass dieser überhaupt da wäre und auf ein trockenes Lager für die Nacht.

„Was?", blaffte es schließlich ziemlich verschlafen durch die Gegensprechanlage, was er dem anderen absolut nicht verdenken konnte, denn es war fast halb drei.

„Ich bin es, Arthur. Lässt du mich rein?"

Es dauerte einen Moment, in dem kein Wort fiel, bis der Summer ertönte. Schnell schulterte er wieder seinen Rucksack, drückte die Tür auf und eilte die Treppe hoch.

Marcus stand nur in Boxershorts in seiner offenen Wohnungstür. Die Augen klein, die Haare verwuschelt, ein göttlicher Anblick.

„Du kannst das Sofa haben, Decke und Kissen sind in der Kommode daneben", erklärte der Neuseeländer mit rauer, schläfriger Stimme, drehte sich um und trottete in Richtung seines Schlafzimmers davon.

„Danke", rief er ihm noch leise hinterher und erhielt nur noch ein Abwinken bevor die Tür hinter dem etwas Älteren zu fiel.


Der Duft von Kaffee ließ ihn schlagartig die Augen öffnen. Eine Tasse dampfte direkt vor seinen Augen.

Dahinter ein deutlich wacher aussehender und leider auch angezogener Marcus.

„Morgen", murmelte er schläfrig und schielte auf die Tasse.

„Werd erstmal wach, das ist meiner", grinste der Kiwi, „Steh auf, geh ins Bad und dann will ich wissen, was du hier überhaupt machst."

Sein unfreiwilliger Gastgeber hatte ihm sogar Handtücher hingelegt, stellte er kurz darauf fest, als er es wirklich ins Badezimmer geschafft hatte und rieb sich den Schlaf aus den Augenwinkeln.

Eine schnelle Dusche würde nicht schaden. Mit der Zahnbürste zwischen den Lippen betrat er die Kabine und lieh sich etwas vom Duschgel des Neuseeländers, weil der einfach immer göttlich roch.

Kurz darauf fühlte er sich besser. Frisch und nun ebenfalls gut riechend, schlüpfte er in seine Anziehsachen und enterte ein paar Minuten später die Küche.

„Deine Haare sind noch ganz feucht", stellte Marcus fest und verfolgte mit den Augen einen Wassertropfen, der seinen Hals hinab rann und in seinem T-Shirt Kragen verschwand.

„Dann hättest du mich heute Nacht nicht sehen sollen, bevor ich hier war", seufzte er, „In der Wohnung über mir, hat es einen Wasserrohrbruch gegeben und um eins ist der über meinem Bett durch die Decke gekommen. Ich habe gedacht, ich sterbe."

Nachts wird's bei dir wohl nicht oft feucht", kicherte Marcus und streckte ihm eine eigene Kaffeetasse entgegen, „Sorry, ich weiß, dass das nicht lustig ist."

„War es auch nicht", schmollte er.

„Dann habe ich dir auf jeden Fall gerne Asyl gewährt. War das Sofa okay? Ich meine du brauchst ja sicherlich noch länger einen Schlafplatz so lange du hier bist. Mein Bett ist breit, wir können uns das sonst auch teilen..."


Paddock Geschichten Part IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt