Paddock Geschichten Part II

[38] Logan Sargeant x Liam Lawson

[38] Thema: „Frust"

(Logan Sargeant x Liam Lawson)

Supermarkt / Glasreiniger / Bilderbuch

(Wörter by Ziam4ever10)

***** 💗 *****

Eigentlich sollte er überglücklich sein, doch die Realität sah ganz anders aus. Statt Glück empfand er Frust. Tiefste Frustration auf Grund von Fakten, die nicht zu ändern waren und die ihn doch belasteten.

„Du hörst ja gar nicht zu", murmelte Liam neben ihm ganz leise und beäugte misstrauisch den Block, der vor ihm auf dem Tisch lag und auf den er nichts außer verschlungenen Linien und Mustern hinterlassen hatte.

„Doch, doch..."

„Ach wirklich?", zog der Jüngere die Augenbrauen in die Höhe, „Und wie kommt es dann, dass du nicht mitbekommen hast, dass jetzt Mittag ist?"

„Was?", guckte er verschreckt auf und ließ seine malende Hand zur Ruhe kommen.

„Siehst du, sag ich doch", grinste der Neuseeländer neben ihm, „Du hast nicht zugehört."

„Sorry", nuschelte er und packte seinen Kram ordentlich auf einem Haufen zusammen, weil es nach der Pause ja sicherlich weiter gehen würde.

„Du kannst ruhig einpacken, wir sind fertig für heute", schmunzelte Liam prompt.

„Echt jetzt?", verzog er frustriert sein Gesicht und hasste es, dass er dieses Gefühl nun auch in diesem Zusammenhang wieder spürte.

Endlich hatte er einen Sitz in der Formel 2, der ihm schon letzte Saison hätte gehören müssen, was für ebenfalls reichlich Frustration gesorgt hatte und nun gab er von Anfang an nicht alles, sondern war von diesem lästigen Ding in seiner Brust, namens "Herzen" abgelenkt.

„Willst du darüber vielleicht reden?", fragte sein neuer Teamkollege und schulterte den eigenen Rucksack.

Tatsächlich waren sie die beiden Letzten im Besprechungszimmer, wie ihm ein schneller Rundumblick verriet.

„Oh", entwich es ihm deshalb auch ein wenig entsetzt, was dafür sorgte, dass er prompt von einer Welle der Peinlichkeit ergriffen wurde.

„Alles gut", zwinkerte der Jüngere, „Es hat keiner mitbekommen, dass du nur körperlich anwesend warst."

„Das ist nicht gut", murmelte er, „Überhaupt nicht gut..."

„Jetlag", zwinkerte Liam, „Wir schieben es darauf und nun komm, ich verhungere."

Ohne Frage hatte er mit Liam, als Teamkollegen erneut einen guten Fang gemacht. Der Neuseeländer war nett, hatte Humor, lachte gerne und war trotz aller Ernsthaftigkeit, die ihm so oft um die Züge lag, doch eine wahre Frohnatur.

Sie teilten sich einen Tisch in der kleinen Kantine, die Carlin betrieb und entschieden sich beide für Hühnchen mit Gemüse.

„Also", brach Liam ungefähr nach der Hälfte ihres Mahls das gefräßige Schweigen zwischen ihnen, „Wem gelten nun die ganzen Herzchen auf deinem Block."

Ertappt ließ er die Gabel sinken und hatte eigentlich gedacht, dass besagte Herzen unter den ganzen Mustern überhaupt nicht auffallend waren.

„Ist nicht so wichtig", erklärte er, „Ich..."

„Oh prima, ich auch."

„Was?"

„Wolltest du nicht sagen, dass du noch in den Supermarkt musst?", wollte der Jüngere unschuldig zwinkernd wissen und das war so weit von der Wahrheit entfernt, dass er einfach erleichtert lachen musste.