Paddock Geschichten Part II

[Jeddah '21] versch. Pairs [22/25/28]

[22] Robert Shwartzman x Mick Schumacher

[Frustration / Aufmunterung]

für OsByLynn

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„Manchmal wünschte ich, ich wäre niemals aufgestiegen, wäre noch in der Formel 2 unterwegs und hätte diesen ganzen Stress nicht, den ich jetzt habe", brummte Mick missmutig und kickte ärgerlich gegen eine kleine Ansammlung von Kieselsteinchen, die prompt in alle Himmelsrichtungen auseinanderstob, fast so, als würde sie vor dem deutschen Rowdy an seiner Seite flüchten wollen.

„Ja, weil es da heute so viel besser war", gab er leise zurück und wahrscheinlich mit einer Prise zu viel Sarkasmus gewürzt, denn Mick blieb prompt stehen und ließ seine Hand los.

„Du bist aufs Podium gefahren. Zwei Mal sogar. Ein dritter und ein zweiter Platz, sieh es mir also nach, wenn ich das Wochenende für mich selbst ein wenig anders empfinde, nachdem ich in der zehnten Runde ausgeschieden bin."

„Was deine eigene Schuld war", schoss er giftig zurück, „Außerdem weißt du genau, dass ich nicht meine Ergebnisse gerade gemeint habe."

Und damit drückte er sich an seinem Freund vorbei, der so dermaßen mit sich selbst haderte, dass er das Wesentliche vollkommen aus den Augen verloren zu haben schien.

„Rob, warte", erwischte Mick ihn noch am Ärmel, guckte schuldbewusst und hatte Tränen in den Augen.

Das rief ihm in Erinnerung, dass es für den letztjährigen Formel 2 Meister halt auch nicht so prickelnd lief, wie es eigentlich sollte. Die Möhre von Haas, war halt genau das. Gemüse auf vier Rädern, mit dem Antrieb eines altersschwachen Hamsters.

Er seufzte schwer und ließ sich zurückziehen.

„Das war scheiße von mir. Théo und Enzo... Ich hab den Unfall komplett verdrängt. Es wäre mir schwer gefallen selbst zu fahren, wenn ich mich damit beschäftigt hätte und ich bin froh, dass es beiden gut geht."

„Ich auch", gab er ein wenig nach und schmiegte sich näher an den Älteren, „Es war aber auch ein Scheißtag für dich."

„Genau genommen ist es ein Scheißjahr für mich", seufzte dieser schwer, „Aber zumindest weiß ich jetzt, wie George sich in seiner allerersten Saison für Williams gefühlt haben muss."

„Und der hat auch nicht aufgegeben."

„Das tue ich ja auch nicht. Manchmal wünschte ich mir nur, es wäre alles ein bisschen leichter. Momentan steht noch nicht Mals fest ob es genug Ersatzteile gibt um beide Autos für das letzte Rennen wieder flott zu bekommen. Und selbst wenn Mazepin nochmal was springen lassen würde, dann sicherlich nur für das Auto seines Sohnes. Aber das ist alles nicht so schlimm. Am meisten ärgert mich, dass es ein vermeidlicher Fehler gewesen ist und ich das Auto aus purer Dämlichkeit weggeschmissen habe und dann denke ich halt, wenn ich noch Formel 2 fahren würde, dann wäre alles leichter und dann hätte ich auch viel mehr Zeit mit dir und dann wünsche ich mir diese Zeit so sehr, dass ich verrückt werden könnte."

„Wir haben doch aber jetzt Zeit und danach fängt schon fast die Winterpause an. Denk doch daran, wie viel Zeit wir dann haben. Denk an den Urlaub, den wir geplant haben. Denk an Weihnachten, ans Auspacken und an die Zuckerstange."