⚠️Triggerwarnung⚠️: In diesem Kapitel wird u.a. physischer und sexueller Missbrauch thematisiert. Falls diese Themen Flashbacks o.ä. auslösen, rate ich ab, dieses Kapitel zu lesen.
Wir scheitern immer schöner, sind Versager mit Stil. – Caspar
Bereit stand ich an der Ecke des Hauses. Mein grüner Umhang flatterte frei im Wind. Es war ruhig auf den Straßen. Von weiten konnte man sehen, wie sich Armin, Eren, Mikasa und Annie dem Eingang zum Untergrund näherten. Der Wind wirbelte weitere Blätter auf, die zerstreut auf den Straßen lagen. Mit einem tiefen Atemzug atmete ich den Sommerduft ein.
»Sie zögert.«, bemerkte Miranda, die vor mir stehend um die Ecke lugte.Vorsichtig lehnte ich mich vor, damit ich ebenfalls einen Blick auf die Szene vor uns erhaschen konnte. Annie weigerte sich in den Untergrund zu gehen.
»Zugriff!«, erschallte es vom Einheitsleiter, der am gegenüberliegenden Haus stand.
Gemeinsam schnellten wir mithilfe unserer Apparate zur Verräterin. Als wir sie ergriffen, erstrahlte plötzlich ein schmerzhaft blendender Strahl.Die Wucht, die von ihr ausging schleuderte mich an eine Hauswand.
Obwohl wir sie an den Armen gepackt hatten, konnten sie sich irgendwie verwandeln. Nun konnten wir nur auf Erens Fähigkeiten zählen. Es passierte jedoch nichts. Solange er zögerte, konnte ich nicht zulassen, dass dieses Weib die innere Stadt zerstörte.
Meine Augen suchten sofort nach dem Einheitsleiter, um uns neu zu formieren, doch das einzige, was sie fanden, waren verblutete Gliedmaßen unter den qualmenden Trümmern.Meine Einheit war vernichtet worden.
Wieder.
Doch diesmal werde ich sie zur Strecke bringen.
Laut hustend erhob sich Miranda aus den Trümmern, solange sie den Staub von ihren Kleidern abklopfte.
»Los, Adaina, lass uns dieser widerlichen Schlampe in den Arsch treten!«, forderte sie mich auf, woraufhin ich mich augenblicklich erhob.
Zielstrebig steuerten wir ihr entgegen. Selbst Jean, der zuvor als Eren verkleidet im Wagen saß, unterstützte uns. Wir versuchten sie solange es ging, hinzuhalten, um sie davon abzuhalten den Untergrund aufzureißen.
Mit letzter Mühe katapultierte ich mich um sie herum. Es war unmöglich ihren Nacken zu erreichen. Als mein Haken in ihrer Seite steckte und ich mich wieder vor ihr Gesicht schießen wollte, reagierte mein 3D-Manöver nicht. Scheinbar wurde es beim Aufprall stark beschädigt.
Schockiert presste ich meine Zähne zusammen. Im nächsten Augenblick griff sie nach dem Stahlseil und warf es in die andere Richtung der Stadt. Ich prallte in der Luft gegen einen Kameraden, der meinen Aufprall abfederte, sodass mein Sturz auf ein Dach mich nicht zum Tode verurteilte.
Verletzt stützte ich meine brennenden Arme an den roten Ziegeln ab. Ich musste schleunigst meinen Apparat wechseln.
Flüchtig ließ ich meinen Blick in der Umgebung schweifen. Die Gebäude kamen mir sehr bekannt vor, nicht allzu weit von hier entfernt war eine Station der Militärpolizei, in der man Ausrüstung kriegen konnte. Ich durfte keine Zeit verlieren.Selbstverständlich würden sie mir niemals freiwillig die Geräte hergeben, doch glücklicherweise funktionierten noch meine Klingen, mit denen ich diese Feiglingen in die Enge treiben könnte.
Als ich mich aufrichtete, stöhnte ich vor Qual auf und stürzte wieder auf die harten Ziegel. Ich hatte meine Verletzungen unterschätzt.
Dennoch durfte mich mein jetziger Zustand nicht davon abhalten, meine Kameraden zu beschützen.
Die Tragödie der letzten Expedition wird sich nicht wiederholen.
Ich betete, dass Jean und Miranda noch am Leben waren.
Von Entschlossenheit durchtrieben, richtete ich mich wieder auf. Meine Beine wackelten, aber ich ließ mich nicht davon beirren.Schnell sprintete ich das Dach entlang und sprang auf das nächste. Ein verkrampfter Schrei entsprang mir beim Aufprall, aber das Leid konnte mich jetzt nicht mehr aufhalten, sodass ich wie besessen weiter von Dach zu Dach sprang.
Mein Kopf drehte sich bereits nach wenigen Sprüngen, doch ich machte weiter.
Verzweifelt sprang ich ein weiteres Mal ab aber bevor ich das andere Dach erreichen konnte, verlor ich wegen meines dröhnenden Kopfes das Gleichgewicht. Mit meinem linken Bein voraus stürzte ich in das oberste Fenster des Hauses. Einige Scherben schnitten beim Aufprall in mein Gesicht.
Laut hustend versuchte ich zwischen den Glasstücken wieder aufzustehen, doch es gelang mir nicht. Egal, wie groß mein Wille war, meine Beine wollten nicht gehorchen. Resigniert suchte ich nach einem Ausgang in diesem Raum. In der Mitte stand ein massiver, schwarzhölzener Schreibtisch. Hinter ihm war das Porträt einer älteren Frau.
Ich stockte als ich darin meine ehemalige Herrin, Lady Lawrence entdeckte. Wegen meiner Aufregung hatte ich beim Sprung das Haus nicht erkannt. Panisch rang ich nach Luft.
Es konnte nicht wahr sein. Bitte, war er nicht daheim.
Er hatte sicherlich den Krach gehört und das gerade in seinem Arbeitszimmer.
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Till Forever Falls Apart (Erwin X OC)
FanfictionAls Adaina Dalton sich dem Aufklärungstrupp anschließt, hat sie nur ein einziges Ziel: Nicht auffallen. Doch Erwin Smith, dem talentierten Kommandanten des Aufklärungstrupps, entgeht nichts und niemand. Durch ein großes Missverständnis kreuzen sich...