37. Der ultimative Preis

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Когда-то я уйду как все. Как цветок в поле увяну. - Эмин Агаларов

Eines Tages werde ich wie alle gehen. Wie eine Blume im Feld verwelken. - Emin Agalarov

Alles im Leben hat seinen Preis.
Die Welt ist weder großzügig noch gnädig, es gibt keine Gefallen und es gilt für alle Menschen, egal ob gut oder böse, dieselbe Regel:

Wenn du etwas haben willst, dann musst du zahlen.

Neues Leben zu erschaffen, kostet unerträgliche Schmerzen bei der Geburt. Eine Lüge kostet Vertrauen, Weisheit kostet schwere Erfahrungen, Beziehungen kosten Zeit, Veränderungen kosten Mut.

Für jede einzelne Lebensentscheidung müssen wir Menschen zahlen, ohne die Höhe des Preises zu kennen. Wir müssen einen Weg aussuchen, ohne zu Wissen, ob es die Reise wert ist.

Was kostet der Sieg? Wie viel muss ich zahlen, um mindestens sein Leben retten zu können?

Ich atmete schwer aus bis keine Luft mehr in meinen Lungen übrig blieb. Meine Fingerspitzen berührten nach Halt suchend die kalten Steine der Mauer, an der ich entmutigt lehnte. Es war unglaublich still. Selbst die Steine, die die spärlichen Hauswände unmittelbar vor mir zerschmetterten, konnte ich nicht hören. Dieser Augenblick war zweifellos der einsamste Moment in meinem kurzen Leben.

Ich beobachtete, wie die Rekruten verzweifelt versuchten die Pferde im Zaum zu halten, während sie selbst vor Angst ihre Hände kaum ruhig halten konnten. Aber was machte ich?

Ich starrte sie bloß an. Wie ein verlorenes Kind stand ich da und wartete darauf von meinen Eltern gerettet zu werden. Aber sie würden nicht kommen. Meine Augen suchten verzagt nach einem vertrauten Gesicht zwischen den verängstigten Soldaten, doch sie konnten keine herausstechenden Merkmale finden.

Wo war Erwin?

Diese Frage brannte mein Herz vollständig aus - und obwohl ich Angst vor der Antwort hatte, musste ich sie erfahren, um nicht in Flammen aufzugehen.

Eine weitere Ladung Steine brachte einige Häuser zum Einstürzen. Schauderhafte Schreie brachten die Luft zum Beben.

Der Tod war nur einige Meter entfernt und kam uns mit jedem verstreichenden Augenblick näher. Es war nur eine Frage der Zeit bis unsere Knochen unter dem Krach der Steine begraben werden würden.

Plötzlich entdeckte ich zwei bekannte Gestalten abseits von den anderen.

Erwin und Levi.

Erwin saß abgerichtet auf einer großen Holzkiste an einer Hauswand, während Levi respektvoll vor ihm niederkniete. Trotz der Entfernung konnte ich die Melancholie in Erwins nun glanzlosen Augen sehen.

Was war nur los?

Zum ersten Mal seit ich hier angekommen bin, konnte ich einen Schritt machen. In seine Richtung.
Meine Schritte waren wackelig und unsicher. Ich hatte das Gefühl jeden Moment zusammenbrechen zu können, aber ich ging dennoch weiter.

Damit mich die beiden nicht bemerkten, schlich ich mich seitlich ohne Aufmerksamkeit zu erregen, an. Leise blieb ich an einer naheliegenden Hauswand stehen.

»Ich entscheide jetzt.«, hörte ich Levi sagen. Seine Stimme schnitt klar und gefasst durch die Luft.

»Gib deinen Traum auf und stirb heute für uns. Führe die Rekruten in die Hölle und ich werde den Tiertitanen erledigen.«

Rücksichtslos erdolchten seine Worte mein Innerstes. Ich hatte das Gefühl jeden Moment Blut spucken zu können. Panik ergriff alles Lebende in meinem Körper, während meine Ohren hörten, wie das kleine für immer, dass wir gemeinsam in den letzten Monaten aufgebaut hatten, zusammenbrach.

Till Forever Falls Apart (Erwin X OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt