The devil will tell you nine truths, so that you’ll believe one lie – Shannon Mayer
Frustriert starrte ich in seine kalt schimmernden Augen.
»Was?«, fragte ich ungläubig nach. Er konnte es doch nicht alles ein weiteres Mal leugnen.
»Es ist nichts passiert. Sag bitte keinem weiter das mit… Jonas.«
Er betonte seinen Namen mit einer überragenden Abneigung in seiner Stimme. Erleichtert atmete ich auf.
»Geh bitte schlafen. Ich muss das jetzt klären. Wir sprechen uns morgen.«, meinte er pflichtbewusst. Ich schüttelte den Kopf.
»Ich will wissen, wie es ihm geht.« Er seufzte.
»Meinetwegen.«
Gemeinsam liefen wir nach draußen, wo Jonas bereits auf einer Trage von Hanji und Levi weggebracht wurde. Er sah friedlich im Mondschein aus.
»Lebt er?«, fragte ich besorgt nach, während ich mich betrübt der Trage näherte.
»Ja, er atmet noch. Es ist ein Wunder.«, verkündete Hanji wild zwischen uns beiden hin und her schauend.
»Was macht sie eigentlich hier?«, schnitt Levi genervt auf mich deutend ein.
Bevor Hanji antworten konnte, ergriff Erwin das Wort.»Sie kennt ihn.«
Skeptisch zog Levi eine Augenbraue hoch.
»Es gibt immer irgendetwas Neues mit dir Dalton.«, erwiderte der Hauptgefreite gleichgültig.
»Führt ihn ab und seht zu, dass er überlebt. Er ist unsere einzige Hoffnung an wertvolle Informationen zu kommen. Keiner sollte davon erfahren, damit die anderen Spione nicht verschreckt werden.«, erklärte Erwin in einem klaren Tonfall.
»Was wenn er auch ein Titanenwandler ist?«, fragte Levi nach.
»Ich bezweifle das stark. Wenn er ein Titanenwandler wäre, dann hätte er sich längst regeneriert – aber wir sollten ihn trotzdem im Untergrund festhalten. Wir sollten keine Möglichkeit ausschließen.«, beteuerte Erwin.
»Wir haben kaum Zeit. Ab in den Keller.«, befahl Hanji und schritt gemeinsam mit den Hauptgefreiten davon.
Nun blieb ich wieder alleine mit Erwin zurück. Er stand mit dem Rücken zu mir gekehrt da und starrte in die Ferne. Langsam näherte ich mich ihm von hinten. Er schien übermüdet zu sein.
»Komm mit in das Krankenzimmer, ich behandele deine Wunden.«, meinte ich mit Ruhe in meiner Stimme. Er seufzte erschöpft aus.
»Du hast nur einen gesunden Arm, ich schaffe das schon alleine, geh jetzt besser schlafen.«, erwiderte er.
»Wenn ich nicht selbst gesehen habe, dass deine Handflächen verbunden sind, kann ich nicht schlafen.«
Abrupt drehte er sich zu mir um.
»Du kannst echt stur sein, weißt du das?«
Ich lächelte leicht.
»Dann sind wir uns ähnlicher als gedacht.«
Im Krankenzimmer angekommen holte ich das dortig gelagerte Medizinkörbchen heraus. Dazu feuchtete ich einen sauberen Stofffetzen an. Nachdem ich alles vorbereitet hatte, lief ich zu Erwin, der am Rand eines Stuhles saß. Vorsichtig kniete ich mich vor ihm nieder, um seine Hände mit dem nassen Stofftuch zu reinigen. Die Schnitte waren wie erwartet tief.
»Das wird einige Zeit dauern bis es vollständig verheilt.«, bemerkte ich weiter seine Hände säubernd.
»Das ist mir gleich. Es schmerzt sowieso nicht sehr.«, antwortete er trocken. Dann versank er wieder in Gedanken.
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Till Forever Falls Apart (Erwin X OC)
FanfictionAls Adaina Dalton sich dem Aufklärungstrupp anschließt, hat sie nur ein einziges Ziel: Nicht auffallen. Doch Erwin Smith, dem talentierten Kommandanten des Aufklärungstrupps, entgeht nichts und niemand. Durch ein großes Missverständnis kreuzen sich...