Till Forever Falls Apart (Erwin X OC)

26. Jemand, den du nicht lieben kannst

My darling, you will never be unloved by me, you are too well tangled in my soul. - Atticus

Die nächsten paar Tage widmeten wir uns den Experimenten an Eren, damit er die Verhärtungstechnik erlernen und das Loch in der Mauer Maria endgültig stopfen konnte. Jegliches Bemühen blieb jedoch erfolglos. In der Zwischenzeit lebten wir abseits in einer Hütte, um durch die Verwandlungen nicht unnötig Aufsehen zu erregen. Während Eren weiter versuchte sich die neue Fähigkeit anzueignen, waren wir mit den verschiedensten Hausarbeiten beschäftigt.

Tagsüber schien ich ein vorbildliches Mitglied in Levis Spezialeinheit zu sein, als aber die Nacht einbrach und sich alle schlafen legten, schlich ich mich unerlaubt zu Erwin.

Es schien, als könnte es ständig so weiter gehen bis ich eines Tages eine Notiz an den Hauptgefreiten übergeben musste.

Zuvor hatten Erwin Militärpolizisten besucht mit dem Befehl jegliche Expeditionen einzustellen und Eren samt Historia sofortig auszuliefern. Aus diesem Grund waren wir gezwungen vorerst getrennt voneinander zu agieren. Als ich die Nachricht überbrachte, flohen wir sofort aus der Hütte und tauchten, wie es der Hauptgefreite beschlossen hatte, im Bezirk Trost unter. Gerade waren wir dabei einige Einkäufe zu erledigen, weshalb ich mich an einem Gemüsestand umschaute.

»Ich will alles wissen!«, verkündete Miranda mir in die Seite schlagend. Erschrocken ließ ich die Kartoffel in meiner Hand fallen.

»Erschrecke mich doch nicht so.« Schnell hob sie die Kartoffel auf dem Boden auf und legte sie zurück auf den Tresen.

»Was willst du denn wissen?«, fragte ich ahnungslos nach.

»Vieles.« Grübelnd rieb sie ihre Hand auf ihrem Kinn.

»Zum Beispiel, ob er auch ein Kommandant im Bett bist.«, meinte Miranda verschmitzt grinsend. Augenblicklich lief ich rot an.

»Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«, erwiderte ich mich räuspernd, doch sie ließ wie immer nicht locker.

»Ach komm«, schmollte sie, »wir haben doch keine Geheimnisse voreinander. Ich weiß, dass du dich jede Nacht zum Kommandanten geschlichen hast und ihr habt sicherlich mehr als nur geschlafen.«

Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.

»Ja, du hast Recht, ich habe ihn jede Nacht besucht.«, gab ich leise zu, woraufhin sie begeistert in die Hände klatschte.

»Erzähl mir alles!« Wie ein kleines Kind begann sie auf der Stelle zu springen.

»Ich weiß nicht, was ich dir da noch großartig sagen soll, wir haben es nicht getan und eigentlich ist es gerade in Anbetracht unserer Umstände sowieso unwichtig.« Sofort runzelte sie die Stirn.

»Dein Ernst? Aber ich habe so viele Fragen!« In fieberhafter Aufregung packte sie mich an den Schultern.

»Hat er ein drittes Bein oder einen kleinen Finger zwischen seinen Beinen?«, fragte sie gerissen nach. Perplex schaute ich sie an. Diese Frau nahm kein Blatt vor den Mund.
»Und gibt er den Ton an?« Verspielt wackelte sie mit den Augenbrauen.

»Hat er gewisse Vorlieben? Mag er es hart oder sanft? Steht er auf Fesselspielchen? Hat er irgendwelche Lieblingspositionen? Stöhnt er laut oder ist er der leise Typ? Mag er Bestrafu-«

»Kadett Lawson!« Die bedrohliche Stimme des Hauptgefreiten ließ sie inne halten.

»Ja, Lev-« Sie räusperte sich.

»Ja, Hauptgefreiter?«

»Halt deinen gottverdammten Mund.«

Sie nickte nervös.