Till Forever Falls Apart (Erwin X OC)

34. Die zum Tode Verurteilten

When you find yourself in darkness, with just the thoughts your mind invents, is it scarier to have them at all or that they're making sense? - e.h.

Die Ehe ist ein Bund, den man erst vollständig verstehen kann, wenn man selbst geheiratet hat. Selbstverständlich kann man sich fragen, was ein geänderter Nachname und ein Ring am Finger in einer bereits innigen Beziehung verändern soll, aber diese vermeintlichen Kleinigkeiten machten einen erhebenden Unterschied.

Seit unserer Hochzeit standen wir uns noch näher und unsere Beziehung wuchs mit jedem Tag. Erwin weihte mich in jede Angelegenheit ein, damit wir gemeinsam Lösungen finden konnten. Die ganzen Wochen verbrachte er seine Zeit am Schreibtisch, während er sorgfältig die wohl wichtigste Mission seines Lebens plante - die Rückeroberung der Mauer Maria. Währenddessen half ich Hanji dabei die Titanen mithilfe der neuen Tötungsmaschine zu exekutieren, um einen sichere Reise zum Bezirk Shiganshina zu ermöglichen. Wir durften schlichtweg keine Soldaten auf dem Weg dorthin verlieren. Jeder Einzelne zählte.

Nachdem ich heute erschöpft von meinen heutigen Arbeitstag zum Hauptquartier zurückkehrte, lief mir sofort Miranda freudig entgegen.

»Adaina hast du gehört? Heute Abend gibt es eine große Feier, bevor wir in zwei Tagen aufbrechen!«

Keuchend strich über meine Stirn.

»Nein, ich bin gerade erst hergekommen.«, meinte ich aus meiner Uniformjacke schlüpfend.

»Heute Abend gibt es Fleisch. Das darfst du dir nicht entgehen lassen.«, erklärte Jean aus dem Hauptquartier spazierend.

»Erwin ist wohl ziemlich großzügig.«, schmunzelte ich die Eingangstüre überquerend, »Selbstverständlich werde ich kommen, aber erstmal muss ich mich umziehen.«

Daraufhin schlug mir Jean verspielt in den Rücken.

»Abgemacht.«, verkündete er schelmisch grinsend, »Aber wehe du hilfst nicht beim Aufbau.«

Verletzt über meinen Rücken streichend ging ich in Richtung Büro des Kommandanten.

»Ja, ja entspann dich.«, versuchte ich ihn zu beschwichtigen.

Ehe er mir etwas hinterherrufen konnte, zog ihn Miranda mit sich in den geräumigen Essenssaal. Heute schien der Weg zu Erwins Büro unfassbar lang zu sein. Aber vielleicht lag es daran, dass ich ihn den ganzen Tag nicht gesehen hatte und ihn aus diesem Grund schrecklich vermisste.

Voller Vorfreude wollte ich an der hölzernen Tür anklopfen, doch die daraus dringenden Männerstimmen, ließen mich inne halten.

»Ich frage danach, weil es nicht sicher ist, ob du dann noch am Leben bist. In deinem jetzigen Zustand bist du nicht mehr so agil wie früher.«, hörte ich Levi voller Ernsthaftigkeit sagen, »Überlass das Kommando vor Ort Hanji. Ich will keinen Klotz am Bein mitschleppen. Warte du hier auf unseren Erfolg. Ich werde den anderen sagen ich hätte so lange genörgelt bist du nachgegeben hast. Beziehungsweise habe ich tatsächlich vor das zu tun. Geht das in Ordnung für dich?«

Ein Schweigen legte sich zwischen die beiden, weswegen ich mich entschloss anzuklopfen, doch bevor meine Faust die Tür erreichen konnte, setzte Erwin zum Sprechen an.

»Nein. Es ist mir völlig egal. Benutzt mich als Köder.«, deklarierte er entschlossen, »Die Kommandorangfolge bleibt bestehen. Falle ich aus, übernimmt Hanji. Fällt sie aus, übernimmt der Nächste. Ja es stimmt, die Operation wird vermutlich schwierig werden, doch für die Menschheit ist sie wichtiger als alles andere. Und ich habe dafür alles mögliche getan. Diese Mission war meine Idee, wenn ich sie nicht leite, wird die Erfolgschance sinken.«