20. Pech in der Liebe, Glück auf Expeditionen

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Die Geschichte spielt nun in der zweiten Staffel. Deswegen kommen ab diesem Kapitel Spooiiiiiler.

Forever younger, growing older just the same, all the memories that we make will never change. – Brendon Urie

Unbeeindruckt verharrte ich in meiner Bewegung und drehte mich zu ihm um. Er stand bereits in unmittelbarer Nähe vor mir.

»Kommandant?«

Mein Ton war distanziert. Seine Miene behielt einen nichtssagenden Ausdruck.

»Ich will nicht, dass du dich der Spezialeinheit anschließt.«, bestimmte er die Arme vor seiner Brust verschränkend.

Empört öffnete ich meinen Mund, aber anstatt ihm zu widersprechen, schüttelte ich lediglich enttäuscht den Kopf und lief in Richtung meines Zimmers.

»Willst du jetzt einfach gehen, ohne zu antworten?«

Mit geballten Fäusten blieb ich stehen und wand mich wieder zu ihm.

»Was soll ich denn dazu sagen? Ich verstehe dich nicht, das ist alles. Du wolltest, dass ich eine ausgezeichnete Soldatin werde und jetzt, wo ich endlich die Chance bekomme, mich zu beweisen, willst du mich zurückhalten. Du widersprichst dir selbst.«

Unzufrieden zogen sich seine Augenbrauen zusammen.

»Es ist sehr gefährlich. Komm in meine Einheit.«

Verwirrt blickte ich in seine entschlossenen Augen. Sofort wollte ich einwilligen, alleinig aus dem Grund, da ich stets in seiner Nähe sein konnte, aber mein Stolz erlaubte es mir nicht. Da ich weiter schwieg, suchten seine Augen zielstrebig nach Antworten in meinen Gesichtszügen.

»Ich will dich beschützen.«

Bitte was?

Er hatte es doch klar gemacht, dass er Abstand zu mir halten wollte. Warum sorgte er sich dann auf einmal?

»Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen.«, fauchte ich aufgebracht als Antwort.

Seine Stirn legte sich in zunehmend tiefere Falten. Weil ich nichts mehr zu sagen hatte und ebenfalls nicht wissen wollte, was er dazu meinte, steuerte ich weiter meinen Gang zum Zimmer an.

»Bleib stehen, wir sind hier noch nicht fertig.«, forderte Erwin erzürnt, doch anstatt auf seine Worte zu hören, beschleunigte ich umgehend meine Schritte.

»Bleib stehen.«, wiederholte er lauter.

Ich war bereits in meinem Gang angekommen – nur noch ein wenig und ich wäre ihn los.
Schlagartig packte er mich an meinem Handgelenk. Meine Knöchel verfärbten sich weiß wegen seiner Kraft. Angestrengt versuchte ich mit meiner freien Hand aus seinem Griff zu entkommen.

»Lass mich verdammt noch mal los.«, keuchte ich aufgelöst, als ich bemerkte, dass ich mich nicht befreien konnte.

»Warum sollte ich das tun? Du hörst nicht auf mich, ich höre nicht auf dich.«, erwiderte Erwin provokant. Genervt stöhnte ich auf.

»Nicht auf dich hören?«, hakte ich ungläubig nach, »Das einzige, was ich in den letzten Wochen getan habe, war auf dich zu hören! Ich habe mich so weit getrieben bis ich dir endlich von Nutzen sein konnte und meine Arbeit hat sich ausgezahlt. Der einzige, der nicht auf dich hört, bist du selbst. Anstatt es zu belassen, willst du mir aus irgendeinen Grund eine Sonderbehandlung aufzwingen.«

Die Intensität meiner Wut hinter diesen Worten war mir nicht bewusst gewesen. Sein Schweigen war Antwort genug. Er wusste, dass ich Recht hatte.

Till Forever Falls Apart (Erwin X OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt