THIRTY-NINE - Ziel verfehlt

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»It will all make sense
one day«
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Nicola POV

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Zum Erstaunen aller dauert es kaum zwei Stunden bis Felix meinem Vater antwortet. Er will sich auf das Treffen einlassen, was mich wiederum nicht erstaunt. Wenn Felix wirklich nicht hinter allem steckt, wie bisher geglaubt, sollte er sicherlich auch offener für Verhandlungen sein als jemand, der so klar seinen Standpunkt vertritt macht. Was mich wieder zu der Frage leitet, was zur Hölle Melania erreichen will. Ist das wirklich nur Eifersucht? Kann jemand so eifersüchtig sein?

Ich schüttle den Kopf und fasse mir an die Schläfe. Nein, da muss mehr dahinter sein. Immerhin hat Melania mit ihrer Familie auch einen kriminellen Hintergrund, das sollten wir absolut nicht in Vergessenheit geraten lassen. So unschuldig sie auch erscheinen mag, Melania hat so einiges drauf. In dieser Hinsicht sind sich Melania und Aria sehr ähnlich - ausnahmsweise. Ansonsten ist Aria das komplette Gegenteil.

„Er hat einen Ortsvorschlag gemacht", reisst die Stimme meines Bruders mich aus meinen Gedanken, und hält mir sein Handy unter die Nase. „Scheint, als wäre Felix sogar in der Nähe." Erstaunt stelle ich schnell fest, dass der Ort, oder besser gesagt die Bibliothek, die Felix vorgeschlagen hat, keine zehn Minuten Fahrt von hier entfernt ist. „Scheint so", murmle ich abwesend, und schaue mir den Ort genauer an. Ich kenne mich hier etwas aus, jedoch frage ich mich wieso Felix sich ausgerechnet in einer Bibliothek mit mir treffen möchte. Sucht er Schutz hinter den nichtsahnenden Leuten? Versucht er mir ein Gefühl von Sicherheit zu geben, dass er mir nichts antun wird? Ist es eine Falle?

„Wir lassen dich natürlich nicht alleine gehen", sagt Raffael ruhig, und ich blicke vom Handy auf in sein Gesicht. „Um genau zu sein begleite ich dich. Wir sind schliesslich beide die Nachfolger, da sollte er auch mit uns beiden sprechen." Ich nicke. „Auf jeden Fall. Zu zweit oder gar nicht." Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf Raffaels Gesicht, was sich sofort auf meinem wiederspiegelt. „Und wann ist das Treffen?", bringt Aria, welche den letzten Konversationen nur gelauscht hat, sich in das Gespräch ein, und Raffael nimmt mir sein Handy wieder aus der Hand.

„In einer Stunde. Das reicht also um dich etwas herzurichten", schmunzelt er mit einem Seitenblick auf meine Jogginghose und das verwaschene Shirt, „und uns mitsamt den Männern auszurüsten für den Ernstfall." Aria runzelt die Stirn. „Rechnet ihr denn mit dem Ernstfall?", fragt sie weiter, woraufhin Raffa mit den Schultern zuckt. „Sagen wir mal so... wir verlassen uns nie darauf, dass er nicht eintreten wird. Wie wir eben schon sagten - wir sind uns die konstanten Risiken unserer Aktionen gewöhnt. Das wäre eines dieser Risiken."

Mit einem nur teilweise zufriedenen Gesicht nickt Aria langsam, und seufzt dann tief. „Es fühlt sich immer noch komisch an mit euch über die Mafia zu sprechen. Auch nach all den Jahren." Ich lache leise, und trinke den letzten Schluck meines mittlerweile dritten Kaffees. „Das wird sich so schnell wohl auch nicht ändern. Wenn du nicht in eine Familie reingeboren wurdest, sondern erst wie du als mehr oder weniger erwachsene Person dazustösst, bist du dir vorher gewöhnt dass das alles hier illegal ist, und in der Gesellschaft totgeschwiegen wird. Plötzlich darüber zu sprechen als wäre es die normalste Sache der Welt gehört also definitiv nicht zum Alltag der meisten Menschen, und bis vor paar Jahren hat es auch nicht zu deinem Alltag gehört. Plötzlich gegen alles was man gelernt hat zu verstossen ist immer komisch."

AriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt