➪ 𝐊𝐈𝐌𝐒 𝐒𝐈𝐂𝐇𝐓
»Das kannst du nicht von mir verlangen. Ich habe gesagt, ich helfe euch, aber ich habe nicht gesagt, dass ich selbst auch eine Waffe in die Hand nehmen werde! Ich kann den Fluchtwagen fahren .. kein Problem, aber das geht zu weit, Jonathan«, entgegnete ich entsetzt und sah meinen blonden Freund mit großen Augen an.
»Stell dich nicht so an. Du hast doch auch was davon. Den Fluchtwagen fährt Kyle schon. Komm schon Baby, tu es für mich. Denk daran, worüber wir gesprochen haben, mh?« Er legte seine Arme um mich und zog mich näher an sich heran, dann gab er mir einen leidenschaftlichen und langen Kuss, ehe er sich von mir entfernte und sich zu den anderen umdrehte.
Seufzend senkte ich den Kopf und konnte nicht fassen, dass er mich wirklich jedes Mal um den Finger wickeln konnte. Aber außer die Clique hatte ich ja niemanden mehr. Meine Mutter hatte sich von mir abgewendet, weil sie mir die Schuld dafür gab, dass mein Vater abgehauen war. Doch die Schuld dabei trug nur dieses blonde Flittchen, was sich ihm an den Hals geschmissen hatte. Er leitete eine große Firma und hatte dementsprechend sehr viel Geld, doch selbst davon sah ich jetzt gar nichts mehr. Im Grunde waren also meine Eltern Schuld daran, dass ich mit der Clique herumhing.
Vor einem Jahr lernte ich Jonathan auf dem College kennen und rutschte immer weiter in die Kriminalität ab. Ich schmiss das College, nahm Drogen, rauchte wie eine Irre, ließ mich sogar tätowieren, obwohl ich davon nie viel hielt. Den Umgang mit Waffen lernte ich schnell, doch bis heute musste ich sie nie ernsthaft auf jemanden richten.
»Komm schon, wir müssen los«, rief mir Jonathan zu und holte mich somit aus meinen Gedanken.
Ich nickte nur stumm und folgte ihm zum Van. Wir waren insgesamt sechs Personen, wovon eine im Auto bleiben sollte, während wir anderen die Bank ausrauben würden. Mir war noch immer nicht wohl dabei, doch Jonathan hatte recht – wir hätten danach ein viel besseres Leben.
Als wir vor der Bank hielten, setzten wir uns alle eine Maske auf, versicherten uns, dass keine Passanten vor dem Gebäude waren und rannten dann schließlich zur Bank. Die 9 mm hatte ich in meiner rechten Hand, während die anderen die Bank lieber mit ihren Gewehren stürmten. Sie standen auf diese Dramatik, doch mir waren Gewehre einfach zu groß und zu schwer.
Jonathan betrat als Erstes die Bank und feuerte direkt drauf los, allerdings hielt er dabei seine Waffe in die Luft und durchlöcherte mit ein paar Kugeln die Decke. Die Angestellten und die wenigen Kunden, die sich noch in der Bank befanden, schreckten auf und kreischten wild durcheinander.
»Alle auf den Boden und es wird euch nichts passieren!«, befahl Jonathan und winkte mich dann zu sich.
Die anderen drei sollten die Stellung bei den Kunden halten und darauf aufpassen, dass sich keiner davon schleichen konnte, um gegebenenfalls die Polizei zu rufen. Jonathan und ich liefen hinter den Schalter, wo sich vier Angestellte befanden. Es sah alles gut aus, bis einer von denen aus der Reihe tanzte und in eine Schublade griff. Aus dieser holte er eine Pistole heraus und zielte damit direkt auf Jonathan.
»Jon! Pass auf«, schrie ich noch, doch da war es schon zu spät. Der Typ drückte ab und erwischte meinen Freund direkt am Brustkorb. »Nein.. Jon..«, rief ich, kniete mich zu ihm hin und nahm meine Maske ab. »Bitte, du musst durchhalten. Jon, bitte«, flehte ich, doch es war schon zu spät. Die Kugel hatte ihn direkt tödlich verletzt, was in mir die Wut aufkochen ließ.
Ich stand auf, drehte mich mit Schwung um und drückte den Abzug an meiner Waffe. Ohne groß zu zielen, traf ich den Angestellten an der Schulter, der daraufhin nach hinten fiel und sich schreiend die Hand auf die Wunde hielt. Ohne nachzudenken, rannte ich schließlich vor den Schalter und verließ das Gebäude.
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Duskwood - Falsche Entscheidungen ✔︎
Fanfiction☽︎ Basierend auf dem Handyspiel 'Duskwood' ☾︎ Die Geschichte knüpft direkt an Episode 8 an, wird aber immer mal kleinere Rückblenden enthalten! ༄༄༄༄༄༄༄༄༄༄༄༄ Hannah Donfort. Ein vermisstes, junges Mädchen aus der Kleinstadt Duskwood. Doch was steckt...