Auf der gesamten Rückfahrt, hatte ich nur einen einzigen Gedanken. Ich hoffte so sehr, dass wir Alan endlich schnappen könnten. Dass er für all das büßen würde, was er in den letzten Tagen und Wochen getan hatte. Und natürlich hoffte ich auch, dass er dann nie wieder auf freien Fuß kommen würde.
Als unsere Handys beinahe gleichzeitig piepten und bei mir der Klingelton vom Gruppenchat ertönte, sah ich kurz auf mein Handy und atmete erleichtert aus.
»Jessy hat geschrieben. Sie ist mit Dan bereits an der Wohnung, weil sie wohl gerade nichts anderes zu tun hatten«, erzählte ich Richy und war wirklich froh darüber, dass ich ihn davon überzeugen konnte, dass wir das alles nicht allein bewältigen könnten.
»Das sind doch gute Nachrichten, denn ich hatte schon Angst, dass Alan vor uns da sein würde und womöglich erneut einbricht, um alle Kameras und Wanzen zu entfernen. Tut mir leid, ich wollte dich mit den Gedanken nicht beunruhigen«, gab er zu, doch statt mich aufzuregen, nickte ich nur minimal und sah ihn an.
»Schon gut. Ich habe auch darüber nachgedacht und wir wären sicher wieder zu spät gekommen. Nun haben wir eine ehrliche Chance gegen ihn, denn besonders geschickt hat er sich ja mit der Überwachung auch nicht angestellt – zum Glück«, erwiderte ich, woraufhin Richy leise lachte.
Aber ich hatte recht. Bei solchen Dingen hätte ich ihm mehr ... Intelligenz zugetraut, aber scheinbar war meine allererste Einschätzung von ihm doch richtig. Dennoch war es für mich nun auch ein großer Schritt in die richtige Richtung – in die Richtung der Freiheit.
Die ganze Zeit hatte ich mich gefühlt, als wäre ich in Ketten gelegt und könnte nur dann etwas unternehmen, wenn Alan es gestattete. Doch nun war er es hoffentlich bald, der dieses Gefühl verspüren würde.
Als wir an der Wohnung ankamen, waren mittlerweile auch Cleo, Thomas und Hannah dort. Gemeinsam standen die fünf vor der Eingangstür des Hauses, wodurch sie den perfekten Blick über die Umgebung hatten. Alan hätte so nie eine Chance gehabt, an ihnen vorbeizukommen, denn einen Hintereingang gab es hier nicht.
»Bist du bereit?«, fragte Richy mich und sah mich besorgt an.
»So bereit, wie man dafür eben sein kann. Ich hoffe nur, dass bald endlich alles vorbei ist«, gab ich ehrlich zu, woraufhin er nickte und mir einen Kuss auf die Stirn gab.
Bevor ich ausstieg, atmete ich einmal tief durch, um mich zu sammeln. Dann öffnete ich die Tür und stieg ebenfalls aus. Hinter mir schlug ich die Tür wieder zu und lief – gemeinsam mit Richy – zu den anderen, die uns bereits sehnsüchtig erwarteten.
»Hey Leute«, grüßte ich alle, sah dabei eine Person aber nicht an.
Mit Hannah hatte ich, seit dem Gespräch im Krankenhaus, keinen Kontakt mehr, obwohl sie immer wieder versucht hatte mit mir zu reden – doch ich konnte ihr jetzt noch nicht verzeihen.
»Und? Sagt ihr uns jetzt, warum wir wirklich hier sind?«, wollte Dan schließlich wissen, was auch sein gutes Recht war.
Ich nickte, doch bevor ich es ihnen sagen wollte, wollte ich erst mal in die Wohnung. So lief ich an allen vorbei und betrat das Wohnhaus, auch wenn mich dabei alle mehr als fragend ansahen. Jedoch musste es nun nicht jeder im Haus oder auf der Straße mitbekommen, worum es hier ging.
Während Richy die Wohnung aufschloss, hatte ich direkt das beklemmende Gefühl in der Brust. Ich fühlte mich direkt wieder beobachtet und so war es ja schließlich auch. Gemeinsam liefen wir ins Wohnzimmer, wo sich alle auf die Couch setzten. Ich dagegen blieb im Raum stehen und lief nervös hin und her.
»Was ist passiert, Kim? Warum sollten wir herkommen und warum bist du so nervös?«, fragte Cleo und gerade als ich etwas sagen wollte, stand Richy auf und kam zu mir.
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Duskwood - Falsche Entscheidungen ✔︎
Fanfiction☽︎ Basierend auf dem Handyspiel 'Duskwood' ☾︎ Die Geschichte knüpft direkt an Episode 8 an, wird aber immer mal kleinere Rückblenden enthalten! ༄༄༄༄༄༄༄༄༄༄༄༄ Hannah Donfort. Ein vermisstes, junges Mädchen aus der Kleinstadt Duskwood. Doch was steckt...