stuck in his daydream - LS

Kapitel 26

Harry lief zu Schule, allein. Er wusste nicht wo Liam war, der ihn normalerweise immer begleitete. Von allen Seiten spürte er Blicke auf sich. Sobald er sich jedoch umsah, war da niemand. Es wunderte ihn sowieso warum niemand auf dem Schulhof stand. Hoffentlich würde Louis bald kommen, dachte er, dann würde es ihm besser gehen. Er lief ängstlich über den Hof, hörte Stimmen & spürte Blicke, doch es war niemand da. Er blickte starr auf den Boden & lief zum Eingang.

„1,2,-„ er konnte nicht weiter zählen. Es fühlte sich an als hätte er einen dicken Klos in seinem Hals, welcher ihn am Atmen & sprechen hinderte. Tief holte er Luft. Es müsste gehen. „1,2,3,4,5." hauchte er heiser.  Erleichtert stieß Harry die Luft aus & lief in die Schule. Die Flure waren Menschenleer & doch war der Geräuschpegel hoch. Was war hier los? Harry lief unsicher die Treppen hinauf, er wollte so schnell es ging in die Klasse. Im oberen Stock angekommen, schien es plötzlich als wären alle Schüler hier versammelt. Sie standen kreuz & quer & unterhielten sich alle laut. Harry gefiel das garnicht. Es war ihm viel zu laut, so sehr, dass es ihn unglaublich nervös machte. Außerdem waren ihm hier zu viele Leute. Wie sollte er denn da zu seiner Klasse kommen?

Vorsichtig schlängelte er sich durch die Schüler. Warum waren denn alle hier?! Harry war erleichtert als er unversehrt an der Klasse ankam. Er sah Niall auf ihrem Platz sitzen. Sofort entspannte er sich, er war nicht mehr alleine. „Harry!" rief Niall laut. Es war unglaublich laut in Harrys erachtens & es klang komisch verschwommen. „Schrei nicht so." murmelte der Lockenkopf & ließ sich schwer auf den Sessel fallen. Niall antwortete nichts & trotzdem war es noch laut. Es war als würden alle durcheinander schreien.

Noch bevor der Unterricht begann ließ sich jemand neben ihm fallen. Es war Roman aus seiner Klasse, Harry hatte noch nie mit ihm geredet. Nicht gerade sanft landete die Hand von Roman auf Harrys Schulte, wodurch er sofort zusammen zuckte. „Hey Harry!" rief Roman laut, obwohl er doch direkt vor ihm saß. Erneut zuckte Harry zusammen. Er windete sich unter seiner Berührung. „Lass mich los." flüsterte er, jedoch hörte er sich selbst nicht mal, da es so laut war. „Lass mich los!" sagte er lauter, was aber nichts brachte. Es fühlte sich schon so an als würde er schreien, jedoch konnte er sich selbst nicht mal hören.

Sein Herz schlug auf hochtouren. Warum fasst er ihn einfach an?! Ihm wurde unglaublich heiß & sein ganzer Körper begann zu zittern. Schnell drehte sich Harry zu Niall um, welcher nur da saß & dem Ganzen zusah. „N-ni-iall." murmelte Harry mit zitternder Stimme. Langsam war ihm das zu viel. Er merkte schon wie sich Panik anrollte.
Beleidigt zog Niall die Augenbrauen zusammen „Hör auf mit mir zu reden! Wierdo!" fauchte der Blonde Harry an & stand auf. Ungläubig sah Harry ihm hinterher. Was?!

Niall hielt ihn für einen Weirdo? Die Tränen, welche sich schon in seinen Augen angestaut hatten liefen ihm in Wasserfällen über die Wangen. Sein bester Freund dachte er wäre komisch. Zitternd kauerte er sich auf dem Stuhl zusammen, von dem er auch schon kurz darauf fiel.
Konnten sie denn nicht alle still sein & ihn in Ruhe lassen?! Alle Blicke lagen auf ihm, was ihm nicht gerade half.

Harry kauerte sich auf dem Boden zusammen & konnte den ganzen Blicken plötzlich nicht mehr standhalten. Es war alles zu viel. Sein Herz stolperte unregelmäßig gegen seinen Brustkorb bevor sich ein brennender Schmerz dort ausbreitete. Der Schmerz verteilte sich in Harrys ganzen Körper. Es war unerträglich. Sein Kopf brummte & wie er merkte war es immer noch nicht leiser geworden. „Seht euch Harry an." hörte der Lockenkopf plötzlich eine vertraute Stimme lachen. Schwach schlug er seine in Tränen getränkten Augen auf & sah Louis lachend vor sich. Verschwommen sah er wie Louis, über ihn lachte. Er half ihm nicht. „L-lo-lou?" hauchte Harry außer Atem & hoffte, dass er ihn einfach in seine Arme zog. Doch Louis tat gar nichts. Er lachte den Lockenkopf einfach weiter aus, genauso wie seine anderen Freunde & Mitschüler.

„N-ne-nein- n-nei-in!" wimmerte er Atemlos. Er bekam keine Luft mehr. Egal wie sehr er nach Luft schnappte, sie wollte nicht seine Lungen erreichen. Der Schmerz in seinem gesamten Körper war unerträglich & Luft schien Mangelware. Harry war sich sicher, jetzt würde er sterben.