Kapitel 27

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Müde schlug Louis die Augen auf. Es war stockdunkel in seinem Zimmer, nur der leichte Mondschein erhellte es einwenig. Bevor er noch richtig wach werden konnte spürte er eine plötzliche Bewegung neben ihm. Harry.

Harry!

Sofort schlug Louis die Augen auf & machte das Licht auf seinem Nachttisch an. Hoffentlich ging es ihm gut! Louis' Blick flog sofort zu Harry. Sein Gesicht war angespannt & das Zittern an seinem ganzen Körper konnte man auch nicht übersehen. Er hatte einen Albtraum. Sanft legte Louis seine Hand auf Harrys Schulter um ihn zu wecken. „Harry, wach auf." versuchte er immer wieder. Das einzige was damit passierte war, dass Harrys Atmung nur noch schneller ging & er mehr zitterte.

Louis wusste nicht, was er tun sollte. Harry wollte nicht aufwachen, egal wie sehr er es versuchte. „Haz!" sagte er etwas lauter & rüttelte Harry fest durch. Es brachte nichts. Harrys Atem ging schwer & sein ganzer Körper verkrampfte sich. Er ließ sich nicht aufwecken, egal wie sehr es Louis versuchte.

Louis bekam etwas angst. Er konnte nicht einfach hier sitzen & warten bis Harry von selbst aufwacht. & auch der Fakt, dass Harry plötzlich begann panisch nach Luft zu japsen, beruhigte den Blauäugigen nicht wirklich. „Scheiße scheiße." murmelte er zu sich selbst.

Er patschte Harry einpaar mal gegen die Wange „Harry. Wach auf. Es ist nur ein Traum." sprach er sanft & rüttelte nochmal an dem Lockenkopf. Harry riss die Augen auf.

Erleichtert ließ Louis von Harrys Schultern ab & atmete einmal tief aus. Harry ist wach. Über Harrys Wangen flossen nun unzählige Tränen & welche mit einem atemlosen schluchzen gekoppelt waren. Harry kannte sich nicht mehr aus. Es konnte kein Traum gewesen sein, es wär viel zu real.

Louis zog Harry in seine Arme. Der Lockenkopf hatte nachmittags nicht übertrieben als er meinte er hätte schlimme Albträume. „Es war nur ein Traum Haz, alles ist gut." flüsterte Louis sanft & strich Harry durch die Haare. Laut schluchzte Harry auf & rankte immer noch nach Luft. „Atme mit mir Haz." Tief & ruhig atmete Louis ein & aus & achtete darauf, dass Harry das gleiche tat. Es dauerte noch kurz bis Harry seinen Atem an Louis' anpassen konnte & nun wieder ruhig atmen konnte. Seine Tränen jedoch stoppten nicht.

„Es ist alles gut Haz. Es war nur ein Traum." hauchte Louis gegen Harrys Haare. Doch für Harry war es nicht nur ein Traum. Den Schmerz in seinem ganzen Körper hatte er trotzdem gespürt. Er konnte trotzdem nicht atmen. & er hatte trotzdem eine Panikattacke.

Harry krallte sich an Louis. Er wollte ihn nie wieder los lassen. & zu seinem Glück hatte Louis das auch nicht vor. Er wiegte Harry leicht hin & her, strich durch seine Haare, sprach ihm gut zu & trotzdem hatte er sich noch nicht beruhigt. Schnell griff Louis zu dem Stofftier Diara & hielt es Harry vor die Nase. „Sie wartet schon um von dir gekuschelt zu werden." lächelte Louis aufmunternd & hoffte es würde klappen. Schnell zog der Lockenkopf den Hund an seine Brust & kuschelte sich weiter an Louis.
Zum Glück konnte sich Harry jetzt auch beruhigen. Dieser Hund bewirkte wohl Wunder. Fast wie bei Louis & Clifford.

„Soll ich dir mal ein Glas Wasser holen?" fragte Louis & sah zu Harry hinunter. Der Kleinere nickte & kuschelte sich wieder in Louis' Bett. Aufmunternd lächelte Louis ihn an & stand dann auf. Schnell lief er hinunter & holte Wasser für Harry. & auch wenn Clifford nur unten in seinem Körbchen schlafen durfte wollte Louis heute mal eine Ausnahme machen. Er versuchte seine Eltern sowieso immer zu überreden, dass Clifford in seinem Zimmer schlafen durfte.

„Cliff, komm mit buddy." flüsterte er leise als er sich zu seinem schlafenden Hund hinunter bückte & ihn sanft streichelte. Sofort sprang Clifford auf & folgte Louis brav & leise. „Ich hab dir wen mitgebracht Haz." lächelte Louis während Clifford fröhlich an ihm vorbei tapste & auch sofort in sein Bett sprang. Harrys Augen funkelten sofort auf. Clifford hechelte glücklich zu Harry & schleckte ihm über die Wange. Der Lockenkopf kicherte & streichelte ihn.

Erleichtert, dass es Harry besser ging, lief Louis auch zum Bett & ließ sich ebenfalls wieder darauf fallen. Harry nahm einen großen Schluck Wasser & kuschelte sich zu Louis. Clifford legte sich am Bettende hin & schlief auch schon schnell wieder ein. „Danke Lou." hörte Louis leise. Er sah auf den Lockenkopf hinab & schmunzelte. „Kein Problem Harry. Du weißt ich bin immer für dich da." machte er ihm klar. Nun trafen Harrys Augen auf Louis'.

„Warum?" fragte er ganz leise.
Louis zog die Augenbrauen zusammen. „Was warum?" Harry schwieg kurz & sprach dann weiter. „Warum bist du immer für mich da?"
Louis schmunzelte leicht. Er ging davon aus, dass Harry nicht wusste dass Louis ihn mehr als nur gerne hatte. „Weil ich dich sehr gern habe Haz & ich es nicht mag dich traurig zu sehen." erklärte Louis leise.

Harry fragte weiter, er wollte es endlich verstehen „Wie gern?"
Louis überlegte, wie sollte er Harry denn erklären, dass er sich sofort in ihn verliebt hatte? „Sehr gerne Harry. Wirklich. Ich-„
Harry sah zu Louis hinauf, welcher nachdenklich auf die Decke sah. „Du?" fragte Harry neugierig. Er wollte es wissen & es vielleicht endlich verstehen. Vielleicht auch endlich seine eigenen Gefühle verstehen.

„Harry ich hab mich in dich verliebt." gab Louis nun zu & sah Harry eindringlich an. Harrys Augen weiteten sich. Louis hatte sich in Harry verliebt?! Harrys Bauch begann stark zu kribbeln. „D-du? A-b-aber ich-ich k-kann n-nicht-t." stotterte Harry. Er konnte doch nicht lieben. Er würde Louis verletzen & dann will er nichts mehr mit Harry machen. Das wollte Harry nicht. „D-du darf-fst-t nicht-t in mich ver-verl-liebt-t sein." stammelte er.

Louis' Herz brach kurz in zwei Teile. Harry dachte er könnte nicht lieben. Obwohl er es konnte, Louis wusste es!
„Ich bin es aber Haz. & sag mir nicht, dass du nicht lieben kannst. Das kannst du." sagte Louis. Harry war sichtlich nervös. „Nein L-louis. I-ich kann n-nicht-t mal m-mein-ne M-mama lieben." brummte Harry traurig & mit der festen Überzeugung nicht lieben zu können. „Natürlich tust du das. Anne liebt dich & du liebst sie! Nur weil du Liebe nicht in Worte fassen kannst, heißt es nicht, dass du nicht lieben kannst." stellte Louis mit sanfter Stimme klar.

„Ich weiß du kannst lieben, du tust es nämlich. & ich will dir helfen dir Liebe zu zeigen." fügte er flüsternd hinzu. Harry blieb still.

stuck in his daydream - LSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt