14| Mutter und Tochter

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Célina

2 Wochen
14 Tage
168 Stunden
20160 Minuten
1209600 Sekunden

So viel Zeit ist vergangen, seit sich mein Leben geändert hat.
So viel Zeit ist vergangen, als mir meine Unschuld gnadenlos genommen wurde.
So viel Zeit ist seit das Geschehnis, in dieser Nacht, vergangen.

Ich bin nicht mehr das Mädchen, die ich eins war. Ich habe mich von meiner Familie, von der Gesellschaft und von meinen Freunden isoliert.

Meine Freunde und mein Vater, der seit zwei Wochen auf Geschäftsreise ist, sie alle haben versuche, mit mir zu reden, aber ich habe immer abgeblockt und wollte allein sein.

Meine Freunde waren öfters hier, aber haben mich nicht mal zu Gesicht bekommen. Ich wollte es so. Ich kann Ihnen nicht in die Augen schauen, dafür schäme ich mich zu sehr.

Ich fühle mich wie Dreck, obwohl ich mich dreimal am Tag dusche. Die Markierungen sind alle weg, aber es fühlt sich trotzdem so an, als währen seine Spuren auf meiner Haut tätowiert wurden.

Ich nehme seit Tagen keine feste Nahrung zu mir und meine Augen und Haare sind glanzlos geworden. Mein Gesicht ist blass wie Schnee und ich habe stark abgenommen. Wenn man mich sehen würde, würde man denken ich sein eine Leiche. Körperliche kann ich mich bewegen, aber geistlich bin ich schon längst tot.
Mir geht nichts durch den Kopf, außer eine bestimmte Frage. Warum?
Das ist die Frage, die ich mir seit zwei Wochen ununterbrochen stelle, auf der ich keine Antwort finde, egal wie sehr ich mich anstrenge.

Man sagt alles passiert aus einem bestimmten Grund. Aber aus welchem Grund geschah mir das?

 Aber aus welchem Grund geschah mir das?

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Ich lag regungslos auf dem Bett. Ich gab kein Geräusch von mir und starre nur Löcher in die Decke, wie eine Wachsfigur, die man drei Laden Farbe geschmiert hat, wie jeden Tag.

Mein Handy fing an zu klingeln und unterbrach die Stille, die in dem Raum herrschte. Auf dem ID erscheint Emmas Name. Ich drücke auf die rote Taste, da ich echt nicht mit ihr reden wollte, aber sie hörte nicht auf. Seufzend erhob ich mich und ging ran.

»Ja Em, was ist los?«, fragte ich sie lustlos.
»Cel schau auf dem Nachrichtensender«, gab sie hektisch von sich.
»Warum? Was ist da?«
»Mach einfach, bitte!« Ich seufzte und griff nach der Fernbedienung.

Meine Augen weiteren sich als ich höre, was der Nachrichtensender sagt.
»Die berühmte Schmuckdesignerin Irene James wurde vor dem Hotel *** erwischt. Sie scheint wieder in Amerika zu bleiben, nachdem sie so lange in Ausland gelebt hat.«

Emma rief die ganze Zeit nach mir, aber ich lag auf. Ich ging in mein Ankleidezimmer und zog mir das Erste, was mir in die Hände fiel, an.
Ich ging in die Garage, um mein Auto zu holen und fahre auch schon los.

Ich ging in die Garage, um mein Auto zu holen und fahre auch schon los

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...

In der Lobby angekommen suche ich zuerst nach dem Empfangspersonal.

»Hallo, ich würde gerne wissen, in welchem Zimmer sich Irene James befindet?«, fragte ich.

»Es tut uns leid, aber wir dürfen es Ihnen, aus privaten Gründen, nicht sagen. Ich hoffe Sie verstehen das«, gab sie entschuldigt von sich.
»Ich...Ich bin Ihre Tochter.«, dieser Satz kostete mir viel Kraft, um es auszusprechen. Sie schüttelt nur ihren Kopf.

Ich wollte noch was sagen als ich eine Bekannte stimme hinter mir höre.
»Célin, bist du das?«, kam es von der Stimme. Ich drehte mich um und sah Dorota vier Füße von mir entfernt, mit Einkaufstüten stehen.

Dorota war mein Kindermädchen, als ich noch bei meiner Mutter wohnte. Seit fast 8 Jahren habe ich sie nicht gesehen, da ich bei meinem Vater lebte.
»Ist schon gut, sie gehört zu mir«, sagte sie zu der Dame und sagte mir, ich soll ihr folgen.

...

»Kind, du bist so groß und schön geworden. Deine Mutter wird sich freuen dich wiederzusehen. Es ist lange her, dass ihr euch nicht gesehen habt.« Sie sah mich genau an, während sie das sagt.

»Dorota ich bin nicht hier hergekommen, weil ich mich freue sie zu sehen, sondern weil ich mit ihr reden will«, gab ich ausdruckslos von mir.

Der Aufzug hielte in der Etage an, in der sich meine Mutter befand. Dorota ging voraus und ich folge ihr. Vor Zimmer 231 hielte sie an und schloss mit der Karte die Tür auf.

»Dorota, da bist du j-«, sie unterbrach sich selbst, als sie mich sah und nicht Dorota, die uns allein gelassen hat. Mein Herz hörte auf zu schlagen. Die Frau vor mir ist wunderschön. Sie hat blaue Augen, braune lange Haare und ein Gesicht, als hätte man sie mit all den schönen Körperteilen der Welt gezeichnet. Sie sieht wie meine ältere Schwester aus als meine Mutter.
Sie sah genau wie vor 8 Jahren aus. Wir starren uns eine Weile nur an. Keiner sagte etwas.

»Célin, was machst du den hier?«, gab sie überrascht von sich. Ihr Mimik nach ist sie genau so überrascht wie mich. Aber ich konnte noch ein Hauch von Freude, Glück und Trauer sehen. Ich schluckte, unterdrücke die Emotionen und sah sie ausdruckslos an.
»Wohl ehr soll ich dich fragen, was du hier machst?«, gab ich ausdruckslos von mir.

In der nächsten Sekunde ändert sich ihre Mimik in ein emotionsloses.
»Das geht dich nicht an. Ich bin eine freie Frau.« Und da ist sie auch schon. Das ist die Frau, die ich kenne. Eine egoistische, rücksichtslose Frau.

»Aber wenn du es wissen willst, wollte ich meine Tochter sehen, da du bald Geburtstag hast«, gab sie von sich.

»Du bist nicht eingeladen und ich will dich auch nicht sehen.« Auch nachdem ich das gesagt hatte, ändert sich ihr ausdrucksloses Gesicht nicht. Ich drehte mich um und verschwand aus ihr Zimmer. Dorota rief nach mir, aber ich wollte nur noch hier weg.

...

Weinend kam ich bei meinem Auto an

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Weinend kam ich bei meinem Auto an. Ich habe mir selbst versprochen nicht zu weinen, aber irgendwann kann ich nicht mehr. Ich hasse mein Leben.

Eine gefüllte Ewigkeit stand ich einfach da und weinte um mein erbärmliches Leben. Ich wollte in mein Auto steigen, als meine Augen auf ein mir bekanntes Gesicht blickten.

Es war das Gesicht, das mich seit zwei Wochen ununterbrochen verfolgt.

*****
Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Was denkt ihr über die Beziehung von Mutter und Tochter?
Was denkt ihr wer derjenige ist, den Célin nicht vergessen konnte?

Ps: Die Frau soll die Mutter sein.

xoxo_liebeswolke

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