17. Innere Stimme?

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Der Junge nahm sich eines der Handtücher aus dem Regal und legte sich auf den kleinen Badeteppich. Als Kissen schob er seine Klamotten auf einen Haufen und legte seinen Kopf darauf ab. Verzweifelt versuchte er eine Position zu finden in der sein Körper nicht vor Schmerzen brannte. Irgendwann aber überkam ihn die Erschöpfung und schlief auf Grund dessen ein.

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Am nächsten Morgen wurde er durch ein Klacken an der Tür geweckt. Ein lauter, erschrockener Schrei war zu hören. Schnell schlug er seine Augen auf und setzte sich hastig auf. Er blickte in das verängstigte Gesicht seiner Mutter, die kreidebleich war. Schnell zog ihr Sohn das Handtuch, dass er als Decke benutzte über seinen verbundenen Arm um ihr nicht noch mehr Sorgen zu bereiten.

„War er das?", fragte die schwarzhaarige Frau mit vor dem Gesicht zusammengeschlagenen Händen.

Kazutora schwieg. Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Eigentlich war er es selber, aber sein Vater trug in gewisserweise auch Schuld daran, dass es so weit gekommen war.

Er nickte kurz, da er nicht weiter von seiner Mutter in dem Thema befragt werden wollte.

„Es ist alles gut, mach dir keine Sorgen. Ich mach das hier gleich sauber", versuchte er sie zu beruhigen und zwang sich zu einem Lächeln, als ihm die blutverschmierte Badewanne einfiel, die er gestern nicht mehr geschafft hatte sauber zu machen.

Sie schüttelte den Kopf.

„Mach du dich lieber fertig, ich mach das hier schon", lächelte sie aufmunternd, da sie ihrem Sohn dies nicht auch noch aufbürden wollte.

„Danke", murmelte er. Vorsichtig stand Kazutora auf und verdeckte mit dem Handtuch weiter seinen linken Arm. Schnell lief er nach oben, nahm sich einen schwarzen Hoodie und eine schwarze Sporthose aus seinem Kleiderschrank und ging damit ins Badezimmer im Obergeschoss.

Dort betrachtete der Junge mit den Schwarzblonden Haaren sich im Spiegel. Sein Verband war blutdurchträngt. Ächzend vor Schmerzen zog er ihn sich ab und warf ihn in den kleinen Mülleimer unter dem Waschbecken. Aus dem Schrank nahm er neues Verbandszeug und wickelte es um seinen Arm, an dem gerade ein paar der Wunden wieder aufgegangen waren, als er den alten Verband entfernt hatte. Seine Hüfte verband er ebenfalls neu, da die Wunde langsam aber sicher anfing durch zu sickern. Schnell zog er seine Hose und seinen Hoodie an und prüfte sein Aussehen.

„Wenigstens diesmal keine Wunden im Gesicht", murmelte er leise zu sich selbst. Doch dann fielen ihm seine Haare auf, die mehr als nur eklig aussahen. Brennend fiel ihm wieder ein wie er sich erbrochen hatte, da haben seine Haare bestimmt etwas abbekommen. Er traute sich schon gar nicht an den herunterhängenden Strähnen zu riechen. Schnell wusch er sich seine Haare und föhnte sie etwas.

*Verdammt, das Messer liegt noch unten. Hoffentlich hat Mutter es noch nicht gesehen*, schoss es ihm auf einmal in den Kopf. Stürmisch raste er aus der Tür.

Eilig lief er nach unten und schlich sich leise nochmal ins untere Bad, das seine Mutter immer noch putzte. Auf Zehenspitzen schlich er hinter dem Rücken der Schwarzhaarigen vorbei und traute sich kaum zu atmen. Schnell nahm er seine Gangjacke, die er gestern dort an die Tür gehangen hatte. Unbemerkt hob er auch schnell sein blutverschmiertes Messer auf, in der Hoffnung, dass sie es noch nicht entdeckt hatte. Schnell versteckte er es hinter seinem Rücken. Besorgt sah die Mutter zu ihrem Sohn den sie inzwischen doch bemerkt hatte.

„Geht es dir wirklich gut?", fragte sie besorgt und stand auf.

„Klar, alles gut", antwortete ihr Sohn der sich zu einem gespielten Lächeln zwang, auch wenn es ihm in seinem Inneren überhaupt nicht gut ging.

Black and White [Kazutora FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt