In seinem inneren wünschte er er könnte für immer bei Baji sein und ein unbeschwertes Leben führen, aber er wusste ganz genau, dass aus diesem Wunschdenken nichts werden würde.
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Am nächsten Morgen wurden die beiden unsanft von Baji's nervigen Wecker geweckt. Keisuke schlug ihn förmlich aus und richtete sich auf. Ohne ein Wort miteinander zu wechseln schlürften die beiden Jungen in die Küche in der Baji's Mutter schon das Frühstück herrichtete. Beim Anblick der Halbschlafenden am Tisch musste sie leise auflachen. Der Anblick ihres Sohnes und dessen besten Freund ließ sie an früher denken, als sie dieses Szenario fast jede Woche mindestens einmal betrachten konnte.
„Ich komm später wenn du aus hast zu deiner Schule und hol dich ab", gähnte Kazutora dem jeden Moment drohten die Augen erneut zuzufallen.
Keisuke nickte nur wortlos, zog sich an, nahm seine Tasche und ging mit einem knappen „Tschüss".Kazutora machte sich nichts draus, er kannte seinen Freund schließlich schon lange genug um zu wissen, dass dieser das nicht böse meinte.
Als Kazutora fertig war mit essen, ging er mit seinem Teller in die Küche und stellte ihn sachte ab.
„Kann ich ihnen etwas helfen?", fragte er Baji's Mutter die grade abwusch. Kommentarlos hielt sie ihm ein Handtuch hin. Auch ohne Anweisung war es sehr offensichtlich was sie von dem Jungen wollte.
„Zieh deine Ärmel doch etwas nach oben, die werden sonst noch nass", sprach sie emotionslos, ohne ihn dabei wirklich anzusehen. Kazutora betrachtete den von Wasser getränkten Ärmel seines grauen Hoodies. Dieser war an den Ärmeln dank des Wassers eher dunkelgrau statt hellgrau. Innerlich ärgerte er sich nicht bei sich zuhause zu sein, dann hätte er einen Hoosie von sich an und da diese fast nur schwarz sind wäre es niemals aufgefallen.
„Nein, das geht schon", lächelte er unsicher. Keisukes Mutter sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
„Mach was du meinst", seufzte sie, da sie nicht wirklich Lust hatte mit dem dickköpfigen Jungen zu streiten. Schweigend wuschen die beiden weiter ab. Die Stille die im Raum war, war nicht angenehm, eher im Gegenteil. Sie zerdrückte ihn förmlich. Er war heilfroh als es endlich vorbei war. Kaum vorzustellen, dass er früher noch Scherze mit dieser Frau gemacht hatte und sie sich so gut verstanden hatten.
Schnell verdrückte sich der Junge ins Wohnzimmer. Auf dem weichen Sofa machte er sich mit einer grauen kuscheligen Decke bequem. Er wusste nichts mit sich anzufangen. Bedrückt sah er zu Boden. Fieberhaft überlegte er bei wem von den Jungs er heute unterkommen könnte.
Kazutora vernahm ein leises Geräusch vor sich auf dem Tisch. Leicht lugte er über seine herangezogenen Knie. Vor ihm auf dem niedrigen Couchtisch erblickte er eine blaue Tasse aus der es wohlig dampfte. Überrascht hob er den Blick, der Baji's Mutter galt. Diese hatte sich mit einem Buch auf dem Sessel gegenüber von ihm niedergelassen.
„Außer dir trinkt doch keiner den Kram, irgendwie muss ich ihn ja loswerden", murrte sie gleichgültig und steckte ihre Nase tiefer ins Buch.
Kazutora musste lächeln, als ihm der Duft des Kirschblütentee's in seine Nase drang. Genau das hatte er jetzt gebraucht.
„Dankeschön", murmelte er lächelnd und nahm vorsichtig die heiße Tasse vom Tisch hoch. Die Frau murrte nur als Antwort und steckte ihre Nase noch tiefer in ihr Buch.
Behutsam nippte der Schwarzblonde an der heißen, dampfenden Flüssigkeit. Kazutora wusste selber nicht, warum er so vernarrt in diese Teesorte war, aber aus irgendeinem Grund ließ sie ihn so gut fühlen.
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Black and White [Kazutora FF]
Fanfiction2 Jahre...2 lange Jahre waren vergangen, der Tag von Kazutora's Freilassung war gekommen. 2Jahre voller Frust, Trauer und seelischen Qualen waren vorbei. Doch was war nun? Wird das Leben danach besser? Da war er sich selber nicht sicher. Wird alles...