13. Neue Hoffnung?

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„Bitte gib nicht auf, ich werde bis zum Ende bei dir bleiben, egal wie das Ende aussieht. Niemals werde ich aufgeben solange du lebst. Ich werde kämpfen genauso wie du, mein Freund"

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Es war spät geworden. Lange Zeit hatten sie noch alle gemeinsam an Baji's Bett verbracht. Nach einiger Zeit gingen Takemichi, Draken und Mikey nach Hause. Sie versprachen morgen wieder zu kommen. Kazutora aber hingegen blieb immer noch. Um alles in der Welt wollte er sein Versprechen halten und Baji nie wieder alleine lassen. Sogar die Polizei war inzwischen im Krankenhaus gewesen und wollte den ehemaligen Vizen von Wallhalla wieder einsperren. Zum Glück hatten Mikey und die anderen ein gutes Wort für ihn eingelegt und ihnen die Situation erklärt. Auch die Krankenschwestern halfen ihm und beteuerten, dass Keisuke ihn brauchen würde um jemals wieder aufwachen zu können. Er hatte die Genehmigung bei Baji bleiben zu dürfen, aber sobald dieser wach war müsste er spätestens zurück ins Gefängnis.

Gähnend lehnte sich Kazutora nach vorne. Müde verschränkte er seinen Arme und legte sie auf der weichen, weißen Matratze ab. Wohlig sah er noch einmal zu Baji, dann schlief er mit dem Kopf auf seinen Armen ein.

~Ein paar Tage später~

Jeden Tag erzählte Kazutora seinem schlafenden Freund Geschichten von früher aus ihrer Kindheit oder aus seiner Zeit im Gefängnis, sowohl lustige als auch traurige Sachen. Obwohl er keine Antwort bekam redete er jeden Tag erneut mit ihm und tat so als wäre er wach.

Er verließ das Bett nur um kurz auf Klo zu gehen. Selbst Wasser und Essem wurde ihm von den Pflegern gebracht, die seine Bemühungen wirklich zutiefst rührten. Ein normaler Besucher war er für die Mitarbeiter des Krankenhauses schon lange nicht mehr. In ihren ganzen Jahren hatten sie selten gesehen, dass jemand so viel Einsatz gezeigt hatte. Oft gab es auch schon das Gerücht, dass die beiden zusammen waren, aber Kazutora ging diesem nicht weiter auf den Grund. Ihm war es egal was die Leute von ihm hielten, schließlich wusste er selber am besten wie sie zueinander stehen.

Jeden Tag bekam Baji Besuch. Meistens war es seine Mutter, die sehr besorgt war und fast jedes Mal weinte, wenn sie ihren Jungen in diesem Zustand sah. Kazutora war immer gewillt etwas zu sagen, doch er ließ es. Er traute sich nicht mit ihr zu reden. Die junge Frau schob die ganze Schuld auf Kazutora und verachtete ihn. Spurlos ging das nicht an der Seele des 15 jährigen vorbei, schließlich war Baji's Mutter früher für Kazutora mehr eine Mutter gewesen, als seine eigene es jemals war.

Von einem leisen Klopfen wurde Kazutora aus seinem Schlaf gerüttelt. Grummelnd hob er verschlafen den Kopf. Sein erster Blick fiel zu Baji, wie jedes Mal wenn er geschlafen hatte, um zu schauen ob dieser schon wach war, aber auch diesesmal war dies nicht der Fall. Enttäuscht seufzte er und richtete seinen Blick dann zu der weißen Türe.

„Ja", antwortete er dem Klopfen mit schlaftrunker Stimme und rieb seine Augen.
Ein Mädchen mit langen, braunen Haaren, in weißem Tshirt und weißer Hose kam herein.

*Momentmal, die kenn ich doch*, überkam es den Jungen wie ein Geistesblitz.

„Ihr Essen ist da", kündigte sie liebevoll an und überreichte dem gerade Erwachten sein Tablett.

„Aiko? Was machst du denn hier?", erkannte Kazutora das Mädchen aus dem Gefängnis Krankenzimmer wieder. Im Leben könnte er sie nicht mehr vergessen, schließlich war sie eine der einzigen gewesen, die ihn verstand und das obwohl sie ihn nichtmal kannte.

„Ach du bist es", erkannte sie ihn an seinen blond schwarzen Haaren wieder und lächelte ihm freundlich zu.

„Wir müssen jeden Monat in einer anderen Krankenstation oder Arztpraxis Praktikum machen und jetzt bin ich hier für einen Monat", beantwortete sie seine Frage.

Black and White [Kazutora FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt