„Ich liebe dich auch, Kazutora", erwiderte sie sein Geständnis von heute Nachmittag und legte sanft ihre Lippen auf seine.
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Überfordert zuckte er zusammen und erwiderte den Kuss nicht. Es fühlte sich zwar gut an, aber dennoch konnte Kazutora dies nicht erwidern. Er fühlte sich vollkommen überfordert und hilflos. Dennoch fühlte es sich gleichzeitig so gut an, dass er nicht wollte, dass es vorbei ging. Sein Inneres versuchte seine Angst zu vertreiben. Sein Herz kämpfte mit seinem Verstand. Seine Hände verkrampften, genauso wie sein restlicher Körper.
Als sie sich nach kurzer Zeit lösten, wurde Kazutora etwa rot und schaute beschämt weg.
„Tut mir leid...aber ich hab sowas vorher noch nie empfunden", murmelte er entschuldigend für seine abwehrende Art. Natürlich wollte er sie nicht verletzen, aber er konnte nicht über seinen Schatten. Vielleicht irgendwann, aber jetzt noch nicht, auch wenn er sie so sehr liebte konnte er es einfach nicht.
Aiko nahm sein Gesicht mit ihren Händen und zwang ihn so sie anzuschauen.
„Kazu, dir muss gar nichts peinlich sein. Ich liebe dich über alles und ich werde dir so viel Zeit geben wie du brauchst um dich daran zu gewöhnen", versuchte ihm die Braunhaarige ein sicheres Gefühl zu geben. Langsam ließ sie sich auf die Matratze zurück fallen und rutschte etwas nach rechts.
„Wollen wir einen erneuten Kuschelversuch starten?", lächelte die Braunhaarige sanft und klopfte neben sich auf die freie Fläche auf dem Krankenbett.
Kazutora der sich wegen seiner Aktion eben noch ziemlich blöd vorkam, nickte zögerlich.
Vorsichtig kauerte er sich etwas neben sie und legte seinen Kopf sachte auf ihrer unverletzten Schulter ab.
„Lass uns noch versuchen etwas zu schlafen", schlug Aiko vor, woraufhin der Junge wieder wortlos nickte. Vorsichtig gab sie dem Vizen einen kurzen Kuss auf die Stirn und strich ihm sanft durch seine schwarzblonden Haare als wäre er ein kleiner Hund.
„Schlaf gut", lächelte sie daraufhin und schloss sanft ihre Augen.„Du auch", murmelte er kaum hörbar und starte zum Fenster hinaus in die Finsternis.
Die ganze Nacht lag Kazutora wach. Hin und wieder sah er zu dem schlafenden Mädchen neben sich. Sonst starrte er aus dem Fenster in das dunkle der Nacht oder nach oben an die weiße Decke. Der Kuss ließ ihm keine Ruhe. Er fühlte sich dabei gut, auch wenn er zurück wich war dieses Gefühl einmalig, dennoch schwirrten ihm unzählige Gedanken durch den Kopf.
*Ich will sie nicht wieder in Gefahr bringen...was soll ich nur tun? Sind wir jetzt zusammen? Wäre ich überhaupt ein guter Freund für sie? Liebt sie mich wirklich oder bin ich nur ein Ersatz für Hanma?*, fragte er sich selber all diese Sachen, über die er die ganze Nacht lang grübelte und keine Antwort fand.
Er hatte Angst sie zu verletzen, aber gleichzeitig noch mehr Angst selber verletzt zu werden. Noch jemand der ihn ausnutzen würde, könnte sein Herz nicht vertragen.
Inzwischen war es schon hell draußen geworden. Langsam drehte er sich und sah mal wieder in ihr Gesicht. Es war so wunderschön. So lieb und freundlich gesinnt. Kazutora seufzte innerlich. Er wollte ihr glauben, er wollte es unbedingt, er wollte ihr glauben, dass sie ihn liebte, nur leider hatte ihn die Vergangenheit zu einem sehr misstrauischen Menschen gemacht.
Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, worauf die braunhaarige langsam die Augen öffnete.
Erschrocken und gleichzeitig peinlich berührt drehte der Junge sich sofort mit einer leichten Röte um die Nase weg und setzte sich ruckartig auf. Aiko lachte darüber nur amüsiert auf, doch Kazutora ließ den Kopf nur noch weiter hängen, den Blick zur Wand gerichtet.
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Black and White [Kazutora FF]
Fanfiction2 Jahre...2 lange Jahre waren vergangen, der Tag von Kazutora's Freilassung war gekommen. 2Jahre voller Frust, Trauer und seelischen Qualen waren vorbei. Doch was war nun? Wird das Leben danach besser? Da war er sich selber nicht sicher. Wird alles...