27. In letzter Sekunde

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Heißes Blut spritzte in alle Richtungen. Der Schmerz breitete sich in allen Bereichen in seinem Körper aus. Wohlig lächlte er, während er zu Boden fiel.

*Endlich ist es vorbei*

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Auf einmal fühlte sich alles leicht an. Seine Gedanken schwanden. Sein inneres fühlte sich leicht und unbeschwert auf.

Langsam öffnete er seine Augen. Helles Licht stieß ihm entgegen.
*Ist das der Himmel? Sieht so der Tod aus? Bin ich endlich frei?*
Wohlig lächelte er bei dem Gedanken.

Erneut schloss er die Augen. Es machte ihn einfach nur glücklich endlich weg von dieser Erde zu sein. Doch irgendwie hatte er es sich anders vorgestellt, aber niemand wusste schließlich wie der Tod sein würde. Wie er aussehen oder sich anfühlen würde. Was man sehen oder fühlen würde.

„Was soll der scheiß du idiot!", drang plötzlich eine aufgelöste Stimme zu ihm durch. Verwundert schlug er erneut seine Augenlider auf. Wieder sah er in das grelle Licht. Doch diesmal glitt sein Blick weiter nach unten. Da war jemand.
*Was soll das? Wer ist das?*, fuhr es ihm durch seinen Kopf in dem alles ziemlich schwammig ablief.

Schwarze lange Haare zierten das Gesicht.
„Baji?", fragte er ungläubig mit gebrochener Stimme, während ihm immer schwindliger wurde.

„Du bist so ein dummer idiot!", schluchzte der Junge erneut. Kazutora versuchte sich aufzusetzen, aber ein stechender Schmerz an seiner Magen Gegend machte es ihm schwer. Dennoch erkannte er jetzt alles. Er war nicht tot. Er lag auf dem Boden in seinem Zimmer. Baji war über ihn gebeugt.

Baji's Hand war blutrot. Schützend hatte sein bester Freund seine Hand um die Klinge gelegt und Kazutora so aufgehalten. Der Vize hatte es nur ein bisschen geschafft sich zu verletzen, aber nicht lebensgefährlich.

„Baji, aber warum?", flüstere der blondschwarze fassungslos, während seine Augen wieder glasig wurden.

„Jetzt sei doch endlich still verdammt!", schrie Baji ihn verzweifelt an. Er riss seinem besten Freund das Messer aus der kraftlosen Hand und schleuderte es in die andere Ecke des Zimmers. Schnell zog Keisuke sich seinen Pullover aus und drückte ihn auf die Wunde an Kazutora's Bauch.

„Du hältst das jetzt fest und wehe du wagst es aufzustehen!", befahl Baji seinem Freund ernst, nahm Kazutora's schwache Hand und legte sie auf den Pullover, der sich langsam rot färbte.

Hastig stand der Schwarzhaarige auf und rannte aus dem Zimmer. Kazutora wurde schlecht und alles drohte wieder zu verschwimmen.

„Verdammte scheiße", knurrte er tonlos und bemühte sich bei Bewusstsein zu bleiben, während er mit seiner zitternden Hand den Hoodie hielt.

Sekunden später stürmte Baji erneut in sein Zimmer. Er hatte Unmengen an Verbandszeug dabei, was er aus dem Badezimmerschrank geholt hatte.

Behutsam hob er den Körper seines Freundes an, der darauf schmerzhaft aufstöhnte.

„Da musst du jetzt durch!", maulte Keisuke und zog Kazutora sein Hemd und Tshirt aus, dass dieser nun Oberkörperfrei an ihn gelehnt war.

Baji nahm seinen Pullover, der inzwischen mehr rot als grau war weg von der Wunde. Schnell knäulte er etwas Verband zusammen und presste ihn auf die Öffnung, aus der immer noch Blut lief. Mit schnellen Handgriffen nahm er erneut eine Verbandrolle und wickelte diese fest um den ganzen Bauchbereich des Verletzten.

„Du stirbt mir hier nicht weg! So einfach mach ich dir das nicht! Hast du verstanden?!", schrie er Kazutora dabei ins Gewissen. Doch der angesprochene war aufgrund des blutverlustes immer noch darauf konzentriert sein Bewusstsein aufrecht zu erhalten. Vor seinen Augen war alles verschwommen. Sein Zimmer drehte sich. Baji's Worte hörten sich so dumpf an, als würde er in einem Goldfischglas stecken.

Black and White [Kazutora FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt