Kapitel 22

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Keno by LuanaWhite

Heute war was schlimmes passiert. Nach über zwei Wochen hatte Lexi das erste Mal die Kontrolle verloren und den Postboten angegriffen. Sam hatte zwar das Schlimmste verhindern können und mit etwas Vampirblut und Manipulation die Situation wieder beruhigt, aber das Tragische war dass Nate das mitangesehen hatte.

Der Junge war völlig verstört gewesen und hatte so heftig geweint, dass er einen Magieausbruch bekam. Sam war völlig mit seinen Nerven am Ende, genau wie Lexi. Dass sie ihrem Sohn so schreckliche Angst gemacht hatte, würde sie sich wohl nicht verzeihen können. Doch sie brauchte jetzt ihren Ehemann, und ich kümmerte mich um Nate.

Es war wirklich schwer, dem Jungen zu erklären was da geschehen war und dass seine Mama das alles nicht wollte. Zur Verstärkung hatte ich Kyle angerufen, damit er sich um Mila kümmerte. Zum Glück schlief sie als Neugeborene relativ viel. Aber Nate schlief Abends erst ein, als Sienna vorbei kam. Sie sagte dass sie über Nacht bleiben würde um sich um die Kinder zu kümmern und wir uns erstmal ausruhen sollten.

Ich war wirklich froh dass die Werlöwin gekommen war und ich freute mich jetzt wirklich schon auf meine Freya. Doch gerade als ich mich zu unserer kleinen Wohnung aufmachen wollte, empfing ich ein magisches Signal von meinem Mädchen. Sie rief mich mittels ihres Armbandes, was ich ihr gemacht hatte. Sie war in Gefahr!

Ich zögerte keine Sekunde und teleportierte mich sofort zu ihr. Doch als ich sie verletzt und weinend am Boden erblickte, bekam ich einen Schock. Was war passiert? Sofort stürzte ich zu ihr auf den Boden und zog sie in meine Arme.

"Süße, was ist geschehen?" fragte ich sie voller Sorge und dann musterte ich die Wunde an ihrem Arm etwas genauer. Waren das... Bissspuren eines Wolfes? Das durfte nicht wahr sein! Freya klammerte sich fest an mich und konnte nicht aufhören zu weinen.

"Es tut so weh, Keno." wimmerte sie und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust. Freya war nicht fähig aufzustehen und schien völlig unter Schock zu stehen.

"James ist aufgetaucht. Ich habe ihn wieder abblitzen lassen. Er hat gesagt, wenn er mich nicht haben kann, dann du auch nicht." schluchzte mein Mädchen und brach erneut in Tränen aus.

Dieser elende Wolf. Dachte er wirklich an meinen Gefühlen würde sich irgendwas ändern wenn meine Freya ein Werwolf werden würde? Jetzt hatte er den Bogen überspannt und ich würde ihn jagen und dann umbringen. Leider konnte man die Verwandlung nicht rückgängig machen, aber jetzt musste sie sich erstmal beruhigen und wir brauchten einen Vampir, aber Sam fiel diesmal weg, er hatte schon genug mit Lexi um die Ohren.

"Freya. Ich verspreche dir dass er es büßen wird, was er dir angetan hat. Es tut mir so leid, ich hätte dich nicht allein nach Hause gehen lassen dürfen. Ich teleportiere uns nach Broken Hills und ein Vampir wird dir Blut geben damit du heilst. Dann geben wir dir was gegen die Schmerzen." redete ich ruhig auf sie ein und küsste ihre Wange zärtlich, ehe ich meine Arme noch fester um sie schlang und mit dem Teleportationszauber begann.

"Es ist nicht deine Schuld, Keno. Du konntest das doch nicht wissen." schniefte Freya und dann waren wir auch schon im Schloss von Broken Hills.

"Ich habe Angst, Keno." flüsterte meine Liebste leise und vergrub weiter ihr Gesicht an meiner Brust, wo mein Shirt ganz nass war, aber das war mir egal. Ich hätte mein Mädchen beschützen müssen. Ich hatte versagt. Ich streichelte Freya immer wieder beruhigend über ihr Haar und unser Erscheinen im Schloss blieb natürlich nicht unbemerkt. Ruby kam auf uns zugelaufen und ihr Gesicht zeigte Entsetzen als sie das Blut sah.

"Keno? Freya? Was ist passiert?" fragte sie uns sofort.

"Wir brauchen Vampirblut. Ein Wolf hat sie gebissen." erklärte ich der Hexe und dann konnte ich die Aura eines Wolfes spüren. Es war Seth der ebenfalls zu uns kam.

Er sah sofort den Biss an ihrem Handgelenk und er wusste, was das bedeutete. Er war auch ein Werwolf und er liebte es. Aber ich wusste nicht, ob Freya das ebenfalls konnte. Sie würde sich verwandeln, aber könnte sie damit Frieden schließen? Für viele Werwölfe war das ein Fluch und sie ließen sich von ihren Emotionen leiten.

"Kommt mit, Sean und Clary sind auf der Terrasse. Aber durch ihr Blut wird die Wunde nur aufhören zu bluten. Der Biss wird nach einem Tag von selbst heilen." wies Seth uns an und ich lief mit Freya in meinen Armen hinter ihm her. Dann sahen wir im Garten auch schon Clary und Sean, die wirkten, als hätten sie das Blut bereits gerochen.

"Freya wurde von einem Werwolf gebissen. Sie braucht euer Blut, damit die Wunde aufhört zu bluten." erzählte Seth Sean und Clary die Kurzfassung. Sean zögerte nicht und biss sich sofort in das Handgelenk und kam zu uns damit Freya von ihm trinken konnte. Aber sie schien zunächst zu zögern.

"Trink, Süße. Dann geht es dir etwas besser. Du verlierst sonst zu viel Blut." erklärte ich ihr und dann endlich trank sie von unserem Freund. Die Wunde hörte tatsächlich auf zu Bluten und Ruby kam mit Verbandsmaterial und etwas Wasser in einer Schüssel zu uns.

"Ich könnte einen Trank machen der Schmerzlinderung bringt. Wenn ihr wollt könnt ihr heute Nacht auch in einem unserer Gästezimmer bleiben." schlug sie uns dann noch vor, aber diese Entscheidung sollte Freya treffen. Bestimmt würden Seth, Ryder und Kat ihr helfen. Ich wusste nicht, was bei einer Verwandlung in einem Werwolf alles auf sie zukommen würde. Bis zum nächsten Vollmond dauerte es noch ungefähr zwei Wochen.

Freya nickte auf Rubys Vorschlag hin, dass wir hier bleiben konnten. Hilfsbereit verband sie ihre Bisswunde und machte ihr einen Trank gegen die Schmerzen. Dann zogen wir uns in einem Gästezimmer zurück, nachdem wir uns allen für ihre Hilfe bedankten.

Ruby hatte Freya frische Kleidung gebracht, aber sie lag immer noch wie erstarrt im Bett an mich gekuschelt. Verzweifelt schlug sie sich ihre Hände vors Gesicht.

"Ich kann das nicht, Keno. Ich bin nicht stark genug dafür. Ich habe solche Angst davor." gestand meine Freundin mir dann unter Tränen.

Es brach mir das Herz Freya so fertig zu sehen. Ich wusste nicht wie ich ihr da durch helfen sollte. Die nächsten Wochen würde sie nur Angst haben und ich war nicht dazu in Stande ihr diese Angst zu nehmen.

"Dir bleibt nun leider keine andere Wahl, Freya. Ob du es willst oder nicht, wirst du ab dem nächsten Vollmond ein Wolf sein. Du kannst bloß versuchen das Beste daraus zu machen und ich werde alles mit dir zusammen durchstehen. Ich weiche dir nicht von der Seite, versprochen. Morgen sage ich sofort meine nächsten Termine in LA ab. Und dieser James... Er wird den nächsten Vollmond nicht mehr erleben."

"Ich bin froh, dass du an meiner Seite bist, aber ich will nicht, dass du deine Arbeit vernachlässigst." erklärte sie mir. Aber dann schien ihr noch was anderes zu kommen und davor hatte ich eigentlich schon die ganze Zeit Angst.

"Was war bei Sam und Lexi eigentlich los?" fragte sie mich schließlich und wischte ihre Tränen weg. Ich seufzte etwas und ließ mich dann zurück in das Kissen fallen. Ich wusste nicht ob es gerade jetzt so klug wäre ihr davon zu berichten, aber sie würde darauf bestehen. Ich hatte also sowieso keine Wahl. Freya konnte sehr hartnäckig sein wenn sie wollte.

"Lexi hat die Kontrolle verloren und Nate hat es gesehen." erzählte ich ihr dann kurz und knapp. Inzwischen glaubte ich, dass jedes Glück seinen Preis forderte. Zuerst Lexis Verwandlung, und jetzt würde meine unschuldige Freya zu einem Werwolf werden. Das war alles nicht fair aber so war es nun mal in der Welt des Übernatürlichen. Glück, Harmonie und Frieden gingen Hand in Hand mit Chaos, Wut und Zerstörung.

Cursed Beings - Family Secrets IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt