Kapitel 4

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Lexi by LuanaWhite

Ich zog mich um und rutschte dann zu meinen Ehemann unter die Bettdecke, welcher mich gleich in seine Arme zog und mir einen Kuss auf die Stirn gab. Ich hatte jetzt tatsächlich einen Bruder, dabei war es egal dass es mein Halbbruder war. Ich war immer noch völlig aufgedreht und kein Stückchen müde.

"Kyle ist wirklich ein toller Kerl, oder? Ich kann es nicht glauben dass das heute wirklich passiert ist. Dass das alles wirklich wahr ist. Nach all den Jahren..." flüsterte ich meinen Liebsten zu und kuschelte mich fest an seine nackte Brust.

Sam lachte leicht, weil ich so hibbelig war wie ein kleines Kind an Weihnachten.
"Ich freue mich für dich, Lexi und du bist gerade hibbeliger als unser Sohn. Das ist wirklich süß." sagte er schmunzelnd und streichelte mir etwas über meinen Arm.

Es war wirklich unglaublich, dass wir beide noch ein Stück Familie dazu bekommen hatten. Ob Thomas überhaupt von Sienna wusste? Wahrscheinlich war ihm das auch egal.

"Ich glaube nicht dass du das verstehen kannst. Oder vielleicht doch... Keine Ahnung. Wie oft habe ich mir als Kind vorgestellt, dass jemand aus meiner Familie kommen würde und mich von diesen schrecklichen Leuten weg holen würde, die für mich Geld kassiert hatten.

Ich war immer tot traurig und hatte gedacht dass mich niemand lieben würde, mich nie jemand wollte. Erst durch dich habe ich erfahren wie es ist geliebt zu werden und dass nun tatsächlich jemand aus meiner gebürtigen Familie aufgetaucht ist, grenzt an ein Wunder." erklärte ich ihm und sah mit strahlenden Augen zu ihm auf, wo er sanfte meine Wange streichelte.

"Natürlich kann ich das verstehen. Nach meiner Verwandlung war ich auch alleine gewesen und auf Alexander reingefallen. Meine Familie hasste mich und sah mich als Monster. Sie wollten mich tot sehen. Ich habe niemanden mehr richtig vertraut bis Keno kam.

Dann dachte ich er wäre tot und von da an beschloss ich lieber alleine zu bleiben, bis eine wundervolle Schneeleopardin in mein Leben getreten war und es ordentlich durcheinander gewirbelt hat." entgegnete er mir grinsend.

Ich lachte leise und streichelte nun ebenfalls liebevoll Sam's Wange. Wir hatten seit dem wirklich so unglaublich viel erlebt.
"Und jetzt haben wir eine große Familie. Du hast Keno und Joe wieder, eine Schwester dazu bekommen und Shia ist auch hier. Und ich habe jetzt einen Bruder. Und dazu unser kleiner Sonnenschein. Ich liebe dich, Sam." hauchte ich ihm zu und küsste meinen Mann voller Liebe.

Am nächsten Tag wurde ich relativ spät wach und Sam befand sich nicht mehr in unserem Schlafzimmer. Ich zog mir schnell meinen Morgenmantel über und ging zu dem Zimmer unseres Sohnes, aber auch er war nicht mehr da. Als ich nach unten in die Küche ging, fand ich die beiden zusammen mit Kyle am Tisch sitzen bei einem ausgiebigen Frühstück.

"Guten Morgen." begrüßte ich die drei und gab Nate einen kurzen Kuss auf sein Haar während Sam mir eine Tasse Kaffee reichte. Alles schien gerade mehr als perfekt zu sein.

"Guten Morgen Liebes." begrüßte mich mein Ehefmann lächelnd.

"Guten Morgen, Lexi." sagte auch Kyle und spielte etwas mit Nate und seinen Kodi. Nate hatte so ein großes Herz und mochte wohl seinen Onkel Kyle schon richtig gerne.

"Mami, Papi hat Kodi auch einen Kakao gemacht." erzählte unser Sohn fröhlich und Sam grinste schief. Beim Kakao achtete er aber darauf, dass es eine Trinkschokolade ohne Zucker war. Unser Junge war nämlich süchtig nach Kakao.

"Wann kommen Aiden und Issy mal wieder? Ich muss ihnen Onkel Kyle vorstellen." fragte unser Junge weiter.

"Dann müssen Mami und ich mal bei Serafina und Lucas anrufen." erklärte Sam und stellte mir einen Teller Pancakes hin.

Ich lächelte etwas in mich hinein und nahm einen großen Schluck meines Kaffees, ehe ich von den Pancakes aß. Niemand machte die so gut wie mein Sam. Ohja. Aber dann kam mir eine Idee.

"Wir könnten doch alle zusammen rüber zum Schloss fahren. Wir waren schon eine Weile nicht mehr dort. Außer dir ist das zu viel, Kyle. Aber dort leben viele unserer Freunde und die Zwillinge sind im selben Alter wie Nate und sind beste Freunde." erklärte ich meinen Bruder ruhig. Heute war ich nicht mehr so aufgeregt wie gestern Abend, aber das lag vermutlich daran dass der Kaffee erst wirken musste.

"Oh ja, Onkel Kyle, du musst mit. Aiden und Issy sind so toll!" bat Nate flehend. Ohje, ich wusste dass man da nie nein sagen konnte. Aber ich würde mich ebenso freuen wenn er mitkäme.

"Ich komme sehr gerne mit." antwortete er schließlich und Nate und auch ich freuten sich sehr darüber. Dann sah mein Sohn zu seinem Vater.

"Papi, kann Onkel Keno auch mit? Er muss trickst mit Kodi als Superbär zeigen." Sam lachte leicht.

"Ich frag ihn Nate und jetzt komm, jetzt ziehen wir dich mal um und waschen dich kleiner Mann." entgegnete er. Sam war einfach der tollste Vater aller Zeiten. Was könnte man sich denn mehr wünschen? Nate gehorchte, schnappte sich Kodi und folgte seinem Vater. Dann sah Kyle lächelnd zu mir.

"Danke, dass ihr mich alle so lieb aufnehmt, das ist unglaublich." bedankte er sich von ganzen Herzen. Ich lächelte Kyle an und trank den letzten Schluck meines Kaffees aus.

"Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken. Du gehörst jetzt zu unserer Familie und auch wenn es vielleicht etwas schwierig ist, weil du so viele neue Leute kennen lernst, daran wird sich niemals wieder was ändern. Ich bin einfach so glücklich, dass du gestern hier aufgetaucht bist." gestand ich ihm und konnte es mir nicht nehmen lassen meinen Bruder zu umarmen und vor lauter Freude kamen mir sogar die Tränen. Wir kannten uns zwar gerade erst 12 Stunden, aber ich hatte ihn bereits in mein Herz geschlossen.

Kyle erwiderte meine Umarmung sofort und er schloss etwas seine Augen.
"Ich bin auch froh, dass ich dich gefunden habe, Schwester." sagte er leise zu mir. Einige Zeit blieben wir in dieser Umarmung, bis wir uns voneinander lösten und zu Ende frühstückten.

Etwas später zogen wir uns an, um zum Schloss aufzubrechen. Wir würden dort dann auch zu Mittag essen. Genau als wir zu unserem Auto gingen, kam auch Keno dazu. Er hatte Nates Wunsch wohl auch nicht abschlagen können. Dann stiegen wir alle ins Auto und fuhren los.

Ich freute mich sehr wieder mal zum Schloss zu fahren und dass wir nun alle als Familie zusammen waren, machte mich noch glücklicher. Nach über einer halben Stunde kamen wir schließlich an und Kyle staunte über das riesige Schloss. Das konnte ich verstehen, mir ging es ebenso, als ich mit Sam das erste Mal hergekommen war und dann hatten wir sogar fast ein Jahr hier gelebt. Es war wie nach Hause kommen.

Als erstes liefen wir Seth über den Weg der uns herzlich begrüßte. Shia war heute nicht da, da sie in ihrer Schneiderei beschäftigt war. Wo Lucas und Serafina gerade waren, konnte er uns nicht sagen.

Nate war ganz aufgeregt und konnte es gar nicht erwarten zusammen mit Issy und Aiden zu spielen und dann hörten wir bereits ein Kinderlachen als wir uns der Gartenterrasse näherten. Ich wusste schon jetzt, dass der Tag heute wundervoll werden würde.

Cursed Beings - Family Secrets IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt