Kapitel 28

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Freya by MusicalGirl200

Die letzten Tage waren nicht einfach gewesen. Ständig musste ich daran denken, dass der Vollmond mein Leben nun für immer verändern würde. Von Kat, Seth und Ryder wusste ich, was mich erwartete. Auch Lucas hatte mir etwas von der Zeit erzählt, wo er ein Werwolf gewesen war.

Er hat damals fürchterliche Probleme gehabt sein Wesen zu akzeptieren und ich hatte Angst, dass ich das auch nicht konnte. Seth, Ryder und Kat waren allerdings gerne ein Werwolf und sie machten mir Mut, umso öfter ich mich verwandelte, umso weniger würde es schmerzen. Ich sollte meine neue Natur akzeptieren und auch die Vorteile sehen. Ich hoffte sehr, dass ich das eines Tages konnte.

Keno wich mir nicht von der Seite und ich liebte ihn dafür so sehr. Wahrscheinlich machte ich es ihm gerade auch nicht leicht, aber die letzten Tage hier auf dem Schloss hatte ich mich langsam wieder beruhigt, was Keno mehr als erleichterte.

Lexi war mit ihrer Familie auch hier auf dem Schloss. Doch leider hatte ich sie nur einmal kurz zu Gesicht bekommen. Sie verbrachte viel Zeit mit ihren Kindern und lernte Kontrolle, während ich mich leider auch einige Zeit im Zimmer verschanzt hatte. Doch nach einem guten Gespräch mit meinem unglaublichen Hexer hatte ich mich nicht mehr dort eingesperrt.

Leider wurde es heute aber ernst. Vollmond stand bevor und ich fühlte mich bereits seit heute Morgen leicht reizbar. Heute Nacht würden mir alle Knochen brechen und ich würde die Verwandlung abschließen und zu einem Wolf werden, der den Drang hatte Vampire zu töten. Ich hatte schreckliche Angst davor ein Monster zu werden und auch die Schmerzen bereiteten mir Sorgen.

Ich saß mit Keno auf der Terrasse des Schlosses, um noch etwas Erholung zu finden, aber ich konnte einfach nicht. In wenigen Stunden war es schon so weit. Ich war einfach nur froh Keno an meiner Seite zu haben. Er wollte die ganze Nacht über an meiner Seite bleiben, aber ich hatte auch Angst ihn zu verletzen.

„Und was ist, wenn ich dich aus Versehen verletze bei der Verwandlung? Ich will dir nicht weh tun Keno", sprach ich meine Ängste offen vor ihm aus. Mit ihm konnte ich über alles sprechen.

Keno lächelte mich sanft an und strich mir zärtlich eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Vergiss nicht, dass ich auch ein paar Tricks habe. Shia und ich werden einen Begrenzungszauber sprechen, dass du nicht zum Schloss laufen kannst und einen der Vampire angreifst. Der Drang wird leider da sein.

Und sollte ich wirklich was abbekommen, habe ich zur Sicherheit Sams Blut dabei, was mich sofort heilen wird. Seth, Ryder und Shia werden auch da sein und mit dir sprechen, wenn du deine Wolfsform angenommen hast. Alles wird gut, das verspreche ich dir.

Naja und nach deiner Verwandlung hast du viel bessere Sinne, bist schneller und Stärker. Und deine Wunden werden auch schneller heilen. Du wolltest doch immer in der Lage sein mich beschützen zu können, so wie ich es bei dir tue. Dazu wirst du jetzt in der Lage sein", redete er ruhig auf mich ein und schenkte mir sein typisches, schiefes Grinsen.

Ich lehnte mich an meinen süßen Freund und genoss es wie er seine Arme um mich legte. „Ja, das ich dich beschützen kann, oder es zu mindestens versuchen kann ist das Beste an all dem. Ich liebe dich Keno und ich bin so froh dich zu haben", sagte ich zu ihm und küsste ihn sanft.

Ich vermisste Lexi gerade so sehr und würde gerne mit ihr über all das reden, aber heute war ein gefährlicher Tag für sie und ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich ihr weh tat.

Liebevoll erwiderte Keno den Kuss und hielt mich weiter fest in seinen Armen.
"Ich liebe dich, Freya. Egal was passiert, du wirst mich nicht wieder los", bestätigte er mir, damit ich mir wegen den Worten meines Exfreundes keine Gedanken mehr machte.

Keno und ich verbrachten noch entspannte Stunden miteinander, bis es ernst wurde. Der Vollmond würde gleich aufgehen. Ryder, Seth und Shia stießen deshalb zu uns und wir gingen alle gemeinsam in den Wald. Kat meinte sie würde in der Wolfsgestalt auch nach uns sehen, aber sie verwandelte sich in der Anwesenheit ihrer Ehepartner.

Das konnte ich natürlich verstehen. Ich würde mich auch nur in Kenos Anwesenheit verhandeln. Immerhin würde ich vollständig nackt sein. Keno hielt fest meine Hand, während wir immer weiter in den Wald gingen. Als wir dann an der richtigen Stelle waren, gab Keno mir nochmal einen dicken Kuss.

Schweren Herzens löste ich mich von ihm und begann mich auszuziehen. Kaum war ich vollständig nackt, begann auch schon die Verwandlung. Ich ging zu Boden und krümmte mich vor Schmerzen, als mir nach und nach meine Knochen brachen. Ich schrie vor Schmerzen auf und begann zu weinen.

Es tat so furchtbar weh. „Ich halt das nicht aus. Es tut so weh", wimmerte ich und musste wieder aufschreien. Für Keno musste es auch schrecklich sein das anzusehen. Es trieb ihm auch Tränen in die Augen.

"Du bist stark Freya. Du kannst das. Ich glaube an dich. Denk daran was Seth gesagt hat. Umso mehr du die Verwandlung zulässt, umso schneller geht es vorbei", versuchte er mich zu bestärken.

An meinen Fingern wuchsen Krallen, welche ich fest in den Waldboden schlug und weiter vor Schmerzen aufschrie. Aber ich wollte stark sein, für Keno. Leider ging das ganze noch Stunden so weiter, bis ich meine Wolfsform angenommen hatte.

Mein Fell hatte eine rotbraune Farbe, wie meine Haare und ich hatte auch meine menschlichen Augen behalten. Aber ich war völlig erschöpft. Ich lag auf dem Boden und wimmerte. Im Moment verspürte ich nicht den geringsten Drang irgendetwas zu tun. Die Verwandlung war schon schlimm genug gewesen.

Ich wollte einfach nur in Kenos Armen liegen. Und jetzt würde ich das jeden Monat durchmachen müssen und eigentlich sogar noch öfters, wenn ich die Ewigkeit mit Keno verbringen wollte und nicht altern wollte.

Keno stürzte sofort zu mir und begann zärtlich mir über mein Fell zu streicheln, dabei musterte er mich voller Faszination.

"Du bist der schönste Wolf, den ich jemals gesehen habe, meine Liebste", flüsterte er mir zu und ich legte meinen Kopf auf seinen Schoß.

Es schmeichelte mir sehr, was Keno da sagte. Leider konnte ich nichts erwidern, weil er es nicht hören konnte. Aber dann stiegen mir Gerüche in die Nase von Werwolf und Minze, was Hexe bedeutete. Keno schien auch die Auren zu fühlen.

Dann kamen tatsächlich Seth, Ryder und Shia zu uns. Es tat gut dir drei zu sehen. Seth und Ryder wirkten als Wölfe wirklich richtig fit. Ich hingegen, wollte mich nicht mehr bewegen. Aber ich hoffte sehr, es würde mit der Zeit leichter werden. Ich war nun auch ein Wesen und somit noch mehr mit Keno verbunden.

Cursed Beings - Family Secrets IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt