Kapitel 19

26 6 2
                                    

Sam by MusicalGirl200

Ich küsste sanft Milas Kopf. Sie schlief immer noch tief und fest. Doch dann drang die Stimme unseres Sohnes an mein Ohr. „Ich will zu Mama und Papa. Ich habe sie doch gespürt", schniefte Nate. Ob er mitgekriegt hatte, dass was nicht stimmte?

„Deine Eltern kommen gleich zu dir, ok? Komm gehen wir in die Küche und machen dir einen Kakao. Tante Sienna ist auch da", versuchte mein Bruder Nate zu beruhigen und ich hörte sie die Treppe runter gehen. „Soll ich Mila wieder zu Aria bringen?", fragte ich Lexi.

„Und soll ich auch lieber gehen, um es dir nicht zu schwer zu machen?", fügte Kyle hinzu und sah seine Schwester mitfühlend an.

Ich sah Lexi an, wie fertig sie es machte, dass sie Mila nur ein paar Minuten hatten halten können und sie weinte immer weiter. Sie nickte uns beiden zu und setzte sich auf das Bett und schlug sich ihre Hände vors Gesicht. Sie hatte unseren kleinen Jungen bestimmt ebenso gehört.

"Sam, du musst dich jetzt um unsere Kinder kümmern. So lange ich mich noch nicht richtig kontrollieren kann, brauchen sie dich mehr denn je, weil ich nicht für sie da sein kann. Verstehst du? Unsere Kinder stehen an aller erster Stelle", redete sie unter Tränen auf mich
ein.

Es brach mir mein Herz Lexi so zu sehen. Kyle nahm mir unsere Tochter ab und ließ uns beide alleine, damit ich meine Frau trösten konnte. Ich setzte mich neben sie und zog sie fest in meine Arme. Genau deshalb hatte ich sie immer davor schützen wollen, dass sie kein Vampir war.

„Unsere Kinder brauchen dich genauso Lexi. Du wirst Kontrolle lernen. Du bist so stark und nicht alleine. Ich hatte nie gewollt, dass du ein Vampir wirst. Ja, ich liebe es ein Hexer und ein Vampir zu sein, aber ich hätte es dir gerne erspart", sagte ich zu ihr und küsste ihren Kopf.

Ich konnte das nicht ohne meine Frau. Ich brauchte sie so sehr und ich wollte auch für sie da sein. „Ich liebe dich, unsere Kinder lieben dich und unsere Familie und all unsere Freunde, vergiss das nicht", machte ich ihr Mut und hielt sie weiter fest.

Lexi schniefte weiter an meiner Brust und war gerade einfach nur verzweifelt. Ich sah es ihr an. Aber sie würde für Mila und Nate ihr bestes geben. Das wusste ich. Sie war stärker, als sie dachte und hatte uns an ihrer Seite.

"Ich weiß, Sam. Ich weiß. Ich werde mir Mühe geben. Du solltest aber jetzt trotzdem kurz zu Nate um ihn zu beruhigen. Ich glaube er ahnt etwas. Er ist so ein intelligenter Junge. Genauso wie sein Vater. Ich liebe dich, Sam. Für immer", hauchte Lexi mir zu und legte ihre Lippen auf meine. Ich wusste, dass sie mich brauchte und ich wäre immer an ihrer Seite.

Ich erwiderte Lexis Kuss und lehnte dann meine Stirn an ihre. Mein armes Mädchen. „Was soll ich Nate nur sagen, wenn er zu dir will? Du weißt wie unser Sohn ist", fragte ich sie leise.

Unser Sohn war für sein Alter schon so klug. Er würde nicht locker lassen, bis er zu seiner Mama konnte. Ich hatte Angst, dass ihm das alles zu viel wurde und seine Magie verrückt spielte.

Meine Frau atmete tief durch und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.
"Sag ihm nicht, dass ich gestorben bin. Sag ihm... Das ich jetzt wie du geworden bin. Das ich etwas Zeit brauche. Er ist jetzt ein großer Bruder und seine kleine Schwester braucht ihm. Und wenn er darauf besteht her zu kommen, dann bring ihn her. Ich werde das schon irgendwie hinbekommen", versuchte sie mich zu bestärken.

Ich nickte bitter und schluckte ein paar Tränen hinunter. „Dann gehe ich jetzt zu ihm. Ich bin bald wieder da", versicherte ich ihr und küsste sie nochmal fest, ehe ich mich schweren Herzens von ihr löste. Ich atmete tief durch und verließ das Zimmer.

Im Wohnzimmer kam Nate sofort auf mich zugelaufen. „Daddy!", rief er und klammerte sich an mein Bein. Liebevoll streichelte ich ihm über den Kopf. Mein geliebter Sohn. Sienna hielt Mila in ihren Armen und Freya trank an einem Glas Whiskey, während Keno sie fest in seinen Armen hielt.

Aria wirkte völlig neben der Spur, Joe telefonierte mit Niara und Kyle war einfach nur in Gedanken. Heute sollte ein Tag der Freude werden und jetzt war es ein Tag voller Schmerz und Trauer. „Wo ist Mommy?", fragte Nate. Ich schloss einen Moment meine Augen.

Wie sollte ich das meinem Sohn nur erklären? „Daddy, wo ist Mommy?", hakte Nate nach, als ich schwieg. Völlig erschöpft setzte ich mich auf den Sessel und hob Nate auf meinen Schoß. „Deine Mama, sie muss sich jetzt ausruhen. Und du bist jetzt großer Bruder und deine Schwester braucht dich jetzt", erklärte ich Nate.

Doch er ließ weiter nicht locker. „Aber was ist mit Mommy? Ich spüre doch, dass was los ist." Nate war ein so kluger Junge. Aber wie sollte ich ihm sagen, dass Lexi nun ein Vampir war? Dann ergriff Keno das Wort.

"Nate, du musst jetzt tapfer sein. Deine Mom ist jetzt wie dein Papa. Oder dein Onkel Dom. Sie braucht aber jetzt etwas, um sich daran zu gewöhnen. Aber du kannst ihr helfen indem du dich gut um deine kleine Schwester und um deinen Daddy kümmerst. Und wir helfen euch auch, okay? Versprochen. Alles ist gut, ja?", versuchte Keno mich etwas zu unterstützen und ich war ihn dafür mehr als dankbar.

Er und Freya und würden bestimmt erstmal hier bleiben wollen, um zu helfen, sich um die Kinder zu kümmern, während ich mich um Lexi kümmerte. Wir bekämen das schon alle zusammen hin. Ich würde auch noch Dom Bescheid geben.

Ich sah Keno also dankend an und meinem kleinen Sohn lief eine Träne über die Wange. Doch er wischte sie sich schnell weg und nickte auf Kenos Worte. „Ok. Ich mache alles für Mila. Aber darf ich Mommy wenigstens kurz sehen?", bat uns der kleine Hexer.

Ich nickte und hob ihn hoch. „Mama wird sich freuen dich zu sehen und dann geben wir ihr wieder die Ruhe, die sie braucht", erklärte ich meinem Sohn und sagte zu Keno ein leises danke, ehe ich mit Nate die Stufen hinauf lief.

Cursed Beings - Family Secrets IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt