Ich lasse mich aufs Bett fallen und spüre ein Gefühl des angekommen Seins. Es ist eigentlich egal in welchem Bett ich liegen würde, solange es nicht mein Kinderbett ist. Ich würde mich überall mehr zu Hause fühlen, als in diesem Haus, in dem ich geboren und tausend Mal gestorben bin.
Aber jetzt sitze ich hier auf der Bettkante in meinem neuen Zimmer im Wohnheim meiner Universität. Und was fühle ich? Sicherheit. Zum ersten Mal. Und irgendwie auch Akzeptanz. Auch zum ersten Mal. Ich vertraue diesen Gefühlen nicht und doch möchte ich mich in sie hineinlegen, sie um mich hüllen und sie nie wieder gehen lassen.
Ein Klopfen reißt mich aus dem Versuch dieses zu tun. "Ja?" rufe ich und die Tür wird geöffnet.
"Hallo." sagt eine weibliche Stimme und hinter der Tür taucht ein Mädchen mit blonden Locken auf.
"Hallo." Gebe ich zurück. "Ich bin Ella." Ich lächele sie an. "Serena". Sagt sie und lächelt zurück, dann wirft sie ihre Reisetasche auf einen der beiden Schreibtische und klärt mich darüber auf, dass sie meine Zimmergenossin sei -wovon ich bereits ausgegangen bin- und, dass sie hier im 3. Jahr studiere.
Ich stelle mich ihr ähnlich vor, wobei ich weglasse, dass ich ihre Zimmergenossin bin, denn das würde angesichts gegebener Situation wenig Sinn ergeben."Pass auf Ella" sagt sie und guckt mich ernst an. Kurz verschwindet dieses Gefühl von Sicherheit und mein Atem stockt. "Gehe nur, wirklich nur mit Badelatschen duschen, falls du einen Kurs mit Mr. Morton hast, melde dich sofort ab und, ganz wichtig, lass die Finger von Baseballspielern!"
Ich lache und das Gefühl von Sicherheit kehrt zu mir zurück. "Was ist falsch an Baseballspielern?" frage ich lachend. "Nichts und alles. Wenn ich bei den Spielen zu schaue, sehen sie einfach so gut aus, dass ich mich jedes Mal frage, ob sie echt sind. Da kann einfach nur was falsch sein."
Ich lache wieder. Ich fühle mich wohl und bin jetzt schon froh und dankbar Serena als meine Mitbewohnerin zu haben.
"Besonders solltest du dich allerdings von Blake fernhalten." sagte sie und guckt mich wieder ernst an. "Wieso?" frage ich. "Ist er einer dieser typischen Bad Boys?" die Frage stelle ich aufgrund meiner großen Liebe zu Romanen, die eben häufig in Universitäten spielen. "Nein, das nicht. Aber mein Freund." klärt sie mich auf."Na komm Ella, ich zeig dir dein neues Zuhause ein bisschen." Ich schlüpfe in meine Schuhe und gehe hinter ihr aus dem Zimmer und muss bei dem Wort "Zuhause" grinsen, denn genau so fühlt es sich an. Und genau das ist es jetzt auch.
Serena zeigt mir zuerst unser Wohnheim, das aus noch weiteren Zimmern, einem Gemeinschaftsraum mit kleiner Küche, 4 Badezimmern und einem Lernraum besteht, der laut Serena auch als Partyraum zweckentfremdet wird. Auf dem Weg nach draußen treffen wir ein Mädchen, das gegenüber von uns wohnt, die mir als Ruby vorgestellt wird. Sie schließt sich uns an und ich lerne unseren Campus kennen. Er scheint riesig zu sein. Unsere Uni hat eigene Cafés, kleine Restaurants, eine Bibliothek und mehrere Schulgebäude und Wohnheime. Alle Gebäude bestehen aus rotem Backstein und wird meiner Vorstellung von amerikanischen Universitäten, wie ich sie aus meinen Lieblingsromanen habe, gerecht.
Auf dem Campus gibt es viele Grünflächen, auf die gerade die Sonne scheint, sodass ich mich am liebsten auf die Wiese legen möchte.
"Wie wäre es wenn wir uns dort beim Bäcker ein Croissant holen und uns hier auf die Wiese setzen?" schlage ich deshalb vor und Serena und Ruby stimmen zu.Als wir dort sitzen, sprechen wir über alles mögliche, beinahe als wären wir alte Freunde, die sich hier wieder sehen. Die Sonne geht langsam unter und wir sitzen in ihrem roten Licht. Plötzlich winkt Serena jemandem und ruft ihn zu uns rüber. "Das ist Blake." flüstert Ruby, als sich ein blonder Junge zu uns setzt. "Na!" begrüßt er uns. Bei mir bleibt sein Blick hängen, weshalb ich mich ihm vorstelle und ihm erkläre, dass ich Serenas Mitbewohnerin bin.
Nachdem wir noch einige Zeit dort saßen und redeten, verabschiedeten wir Mädchen uns von Blake und gingen gemeinsam ins Wohnheim. Auch von Ruby trennten Serena und ich uns und mein erster Unitag ging langsam zu Ende. Ich packe noch meine Koffer aus uns versuche meine Zimmerhälfte etwas wohnlicher zu gestalten, indem ich meine Bücher ins Regal einsortiere und mein Bett beziehe.
Ich beende den Tag in dem ich in mein Notizbuch schreibe:
"Was für ein Tag. Ich bin so dankbar. Und so erleichtert."----------
Das ist das erste Kapitel meiner neuen Geschichte "It's time to let go". Ich hoffe es hat euch gefallen. Ab jetzt kommt jeden Tag ein neues Kapitel online, also fügt die Geschichte gerne eurer Bibliothek hinzu. <3
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Its time to let go
RomanceEndlich beginnt für Ella die aufregende Zeit des Studiums. Die Zeit, auf die sie sich freut, seitdem sie die unzähligen Romane liest, die typischerweise immer an amerikanischen Universitäten spielen. Aber auch seitdem sie es zu Hause nicht mehr aush...