Chapter 29 - Unsicherheit

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"Es gibt kein Lächeln dass mich interessieren würde. Nur von ihm. Nur sein Lächeln möchte ich sehen. Aber eigentlich habe ich auch die Schnauze voll."
Schreibe ich in mein Notizbuch und verliere mich kurz in dem Gedanken, mich eventuell einfach auf den Typen aus der Mensa einzulassen. Wie hieß der noch gleich? Ich schäme mich für diese Gedanken, aber kann doch nichts gegen sie tun.
Ich entsperre mein Handy und suche nach seiner Nummer. Alex! Richtig.
Kurzerhand schreibe ich ihm.

"Hi Alex. Ich habe zwar keine Lust zu reden aber wenn du möchtest können wir etwas anderes unternehmen."
Ich bin gespannt wie er die Nachricht interpretiert. Kurz darauf antwortet er:

"Hi. Schön dass du dich meldest. Gerne. Wenn du möchtest, hole ich dich ab."

Irgendwas nervt mich und es fühlt sich auch nicht ganz richtig an. Meine Meinung ändern tue ich trotzdem nicht. Ich werde mich nicht von jemandem abhängig machen. Ganz sicher nicht.
Vielleicht nicht ganz so sicher wie ich es gerne hätte, gehe ich 30 Minuten später aus meinem Zimmer. Vor meiner Zimmertür steht bereits Alex. Er lächelt mich mit diesem gottverdammten Lächeln an, überhäuft mich mit gottverdammten Komplimenten und ist so scheißhöflich, dass ich mich ehrlich gesagt noch auf dem Wohnheimflur frage, ob es die richtige Entscheidung war, mit ihm auf ein Date zu gehen. Gott, Ella, schalt mal den Kopf aus.

Zuerst versuche ich meine Gedanken zu beruhigen in dem ich in dem Restaurant, in dem wir essen, einen Rotwein trinke. Aber erstens muss ich fesstellen, dass Rotwein eklig ist und zweitens weiß ich auch, dass Alkohol nie eine Lösung ist. Also belasse ich es bei einem Glas. Trotzdem gehe ich zwei Stunden später mit zu Alex.

*Zamirs POV*

Nachdem ich, so wie jeden Abend der letzten Tage, verzweifelnd versucht habe, mich auf ein Buxh zu konzentrieren habe und dies aufgegeben habe und versucht habe, meine Gedanken im Notizbuch loszuwerden und auch das nicht geklappt hat, habe ich aufgebracht beschlossen, zu Chris zu gehen. Ich laufe über den Campus und höre ihr Kichern von weitem. Mein Blick wird starr und ich suche die weite Wiese nach ihr ab. Ich sehe sie. Meine Fäuste ballen sich, als ich sehe, dass sie nicht alleine ist. Als ich realisiere, dass es irgendein Typ in Hemd ist, der gerade seine Hand über ihren Rücken fahren lässt, rechne ich kurz damit auszurasten. Doch dann fällt mir ein, dass das genau der Grund ist, wieso ich mich von Ella fernhalte.
Also versuche ich mich zu beruhigen, sie zu ignorieren und erstmal bei Chris anzukommen. Ich glaube es war dieser Abend an dem ich einen neuen Entschluss gefasst habe.

*Ellas POV*

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich Zamir auf der Campuswiese gesehen habe, aber kaum sind wir bei Alex angekommen, entscheide ich, es wäre die bessere Entscheidung, doch nach Hause zu gehen.
"Es tut mir leid Alex." beginne ich zu erklären. "Irgendwie.."
"Schon klar." unterbricht er mich. "Ich hatte von Anfang an einen Verdacht. Ist schon okay." sagt er und lächelt mich schwach an.
Ich verabschiede mich von ihm und schlendere über den dunklen Campus zurück zu meinem Wohnheim. In Gedanken versuche ich meine Gefühle zu ordnen. Das ist gar nicht so leicht, wenn man extrem viel fühlt und gleichzeitig keine Ahnung hat, was das für Gefühle sind.
Ein Vibrieren reißt mich aus meinen Gedanken.

"Soll ich dich abholen?"

erreicht mich eine Nachricht von Serena.

"Ach, was schreibe ich. Ich bin schon fast da."
Kommt gleich noch eine Nachricht hinterher. Ich lächele seicht in die Nacht hinein. Und kurze Zeit später steht Serena schon vor mir.
"Na." begrüßt sie mich und wir machen uns auf den Weg zum Wohnheim.
"Woher wusstest du, dass ich nicht mehr bei Alex bin?"
"Ich weiß nicht. War so ein Gefühl. Komm lass uns nach Hause."
Bei dem Wort zuhause wird mir warm. Bis ich einschlafe, lässt mich der Gedanke nicht los, dass Zamir etwas damit zutun hat, dass Serena mich abgeholt hat.

Its time to let goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt