Chapter 15 - Baseballspiel

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*Ellas POV*

Bis Freitag, dem Abgabetag, arbeite ich noch an meinem Assignment, dass mir allerdings zum Glück nicht so viel abverlangt wie meine Präsentation. Pünktlich reiche ich es Online ein und atme erleichtert aus. Zufrieden lächele ich den "Submitted"-Button an.
"Sooo!" reißt mich Serenas Stimme aus meinem Selbstlob. Ich drehe mich auf meinem Drehstuhl herum, sodass ich sie angucken kann.
"Na?" frage ich lächelnd.
"Wow, du siehst ja zufrieden aus."
"Es gibt nichts worüber ich mich beschweren könnte."
"Ahh ja!" gibt sie mit hochgezogener Augenbraue wieder. Ich ignoriere es und bevor sie noch etwas bemerken kann, frage ich sie: "Was wolltest du eigentlich?"
"Eigentlich wollte ich heute mit dir Party machen, weil du deine Assignments endlich fertig hast, aber heute ist ein Baseball-Spiel und ich dachte wir gehen hin. Nicht selten laufen die Spiele eh auf eine Feier aus. Allerdings nur, wenn sie gewinnen. Oder manchmal auch, wenn sie verlieren." lacht sie.
"Gerne. Nach der anstrengenden Zeit kann ich so eine Ablenkung mehr als gebrauchen. Soll ich auch Ruby fragen?"

Keine zehn Minuten später erhalte ich per Nachricht eine Absage von Ruby.
"Ruby kommt nicht."
"Oh wieso?" fragt Serena, die auf dem Boden vor ihrem Schrankspiegel sitzt und sich die Augenbrauen zupft.
"Sie ist bei Em." sage ich neckend.
"Hmm." gibt Ruby ahnend zurück. "Ich freue mich wenn sie glücklich ist." fügt sie noch hinzu.

Nachdem Serena und ich uns noch Nudeln in der Mikrowelle der Geminschaftsküche warm gemacht haben, machen wir uns eingehakt auf den etwa zehnminütigen Weg zum Baseballfeld.
Dort angekommen, finden wir eine schon ziemlich volle Tribüne vor und setzen uns in der dritten Reihe auf zwei freie Plätze.

Wenig später laufen die Spieler ein und als Blake kommt, schreit und klatscht Serena. Schnell wird meine Konzentration jedoch von Serena auf Zamir gelenkt, der gerade einläuft. Ich bemerke einen interessierten Blick von Serena von der Seite und versuche nicht allzusehr Zamir anzustarren.
Immer wenn das Team unserer Uni einen Punkt bekommt, jubeln wir und als das Spiel nach circa 3 Stunden endet springen sich die Jungs von unserem Team in die Arme. Sie haben gewonnen und Serena und ich springen auf und klatschen, ebenso wie der Rest des Publikums. Wer hätte gedacht, dass ich mich mal über einen Sieg im Baseball gefreut hätte?!

Serena und ich laufen, nachdem der Applaus abgebbt ist, von der Tribüne runter. Serena läuft direkt in Blakes Arme und ich stehe für einen kurzen Moment etwas unbeholfen daneben. Doch dann nimmt Blake auch mich in den Arm.
"Danke, dass ihr gekommen seid! Und auch noch bei so einem tollen Sieg. Kommt ihr noch mit feiern?"
"Klar!" antworte Serena und entscheidet damit für uns beide.

Wir gehen mit Blake in Richtung der Umkleide, wo der Rest der Mannschaft steht und sich feiert. Sobald wir im Sichtfeld erscheinen dreht sich Zamir zu uns um und blickt in meine Augen. Vielleicht ist es auch nur ein Zufall, denn nach und nach drehen sich auch die anderen um und gucken uns an. Das verunsichert mich kurz, aber ich versuche selbstsicher zu wirken. Dann erinnere ich mich an einen Satz, den mir mein Vater mir nicht nur einmal an den Kopf  geworfen hat. "Du wirst nie geliebt werden. Du wirst nicht einmal mit dem Arsch angeguckt werden."
Es versetzt mir einen Stich. So sehr, dass ich kurz aus der Fassung gerate. Ich versuche tief durchzuatmen.

*Zamirs POV*

Was ist plötzlich mit ihr? Eben stand sie noch mit schüchternen, aber glücklichen Augen vor uns und auf einmal sieht sie so anders aus. So verletzt.
Ich hebe meine Hand an ihren Ellbogen und sie schaut mich an. Ihr Mund ist leicht geöffnet, so als wäre sie aus einem Traum erwacht.
"Was ist los?" flüster ich besorgt, bedacht darauf, dass mich keiner hört.
"Ach, nichts." sagt sie gespielt und lächelt mich und die Runde an. "Ich war nur kurz in Gedanken versunken."
Sie will offensichtlich nicht drüber reden. Aber ich weiß, dass sie mich anlügt.

"Komm. Die anderen gehen schon los." sagt sie und dieses Mal ist sie diejenige, die mich am Ellbogen anfasst, um mich mit sich zu ziehen. Und obwohl es nur mein Ellbogen ist, hat diese klitzekleine Berührung eine große Wirkung auf mich.
Wir schließen auf und folgen der Gruppe zu unserer Stammkneipe.
"Gut gespielt." lobt Ella mich.
"Danke." sage ich werschätzend. "Cool, dass ihr da wart."

Its time to let goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt