Ich schrecke auf. Oh nein! Wie spät ist es? 5:44 Uhr. Ach Mann. Das passiert mir öfter. Ich wache auf, in dem Glauben verschlafen zu haben, obwohl es noch lange nicht Zeit ist, aufzustehen.
Ich drehe mich wieder um uns versuche weiter zu schlafen. Vergeblich. Um 6:15 gucke ich ein zweites Mal auf die Uhr und gebe es auf. Ich stehe widerwillig auf und ziehe mir ein gemütliches Outfit über, in dem ich dann in den Waschraum gehe und mich für den Tag fertig mache. Heute wird meine erste Vorlesung stattfinden. Jedoch erst um 10:15 Uhr, sodass ich mich bis dahin noch beschäftigen muss. Zurück im Zimmer greife ich mir meinen Lieblingsroman und eine Strickjacke, um dann zur Cafeteria zu gehen.In der Cafeteria angekommen, nehme ich mir Müsli und Orangensaft und setze mich an einen Tisch. Außer mir sind nur drei weitere Personen in dem riesigen Saal. Kein Wunder, es ist ja auch erst halb Sieben. Hinter mir sitzt ein Junge und vor mir auch noch mal zwei. Da es hier keine Hoffnung auf Beschäftigung gibt, entscheide ich mich mein Handy nach 4 Tagen wieder anzuschalten. Ich hatte kein Grund es zu benutzen und hatte auch keine Lust darauf. Als mein Handy hochgefahren ist und langsam meine Nachrichten angezeigt werden, die mich in den letzten Tagen erreicht haben, weiß ich wieder, wieso ich es ausgestellt hatte. Ich sehe nur den Namen "Marc" und mir bleibt der Atem stehen. Reflexartig drehe ich mein Handy um und schlage es auf den Tisch, sodass ein Knall ertönt. Die Jungs vor mir erheben den Kopf und ihre Blicke treffen mein erstarrtes Gesicht. Ich komme wieder zu mir und versuche möglichst unauffällig aufzuessen, bevor ich die Cafeteria beschämt und immer noch in Gedanken verlasse.
Ich will das nicht. Denke ich. Ich lasse mir die Zeit hier nicht von ihm versauen. Es lief so gut. "Hey." unterbricht mich Serenas Stimme. Ich habe gar nicht bemerkt, dass sie mir entgegen kam. "Ich wollte gerade in die Cafeteria. Willst du mit?" fragt sie mich und schaut mich etwas verwundert an.
"Ich war gerade da."
"Ach so. Du siehst so aus, als könntest du Gesellschaft gebrauchen. Wollen wir nach draußen? Dann kaufe ich mir dort Frühstück."
"Ja das wär' gut." Gebe ich zu und wir machen uns auf den Weg nach draußen.Nachdem Serena gefrühstückt hat und ich mich auf der Wiese beruhigt habe, bringt sie mich zu dem Saal wo ich jetzt meine erste Vorlesung haben werde. "Viel Spaß. Oder...viel Glück?" Ich lache und öffne die schwere Tür. Vor mir eröffnet sich ein scheinbar unendlich großer Raum, mit scheinbar unendlich vielen Sitzen und scheinbar unendlich vielen Schülern. Ich wusste nicht mal, dass so viele Schüler diese Universität besuchen. Und das ist gerade mal eine Vorlesung. Und es finden mit Sicherheit mehrere Gleichzeitig statt. Oh Gott. Kurz überkommt mich Überforderung, doch dann hebe ich mein Kinn und laufe bis zu den mittleren Reihen wo ich mich auf einen der Holzsitze niederlasse.
"Guten Tag." ertönt einige Minuten später eine strenge Stimme. "Ich bin Mr. Morton und bitte Sie diesen Raum zu verlassen, wenn sie nicht vorhaben diese Vorlesung ernstzunehmen."
Oh nein. Mr. Morton? Das ist doch der, vor dem mich Serena gewarnt hat. Wieder Überforderung. Nach kurzem Abwägen entscheide ich mich dazu diese Vorlesung auszuhalten. Sollte es zu schlimm sein, kann ich den Kurs bestimmt noch heute Nachmittag abwählen.Serenas Warnung war berechtigt. Das stelle ich nach 90 - und zwar wirklich auf die Sekunde 90 - Minuten fest. 90 Minuten, in dem dieser Dozent Stoff behandelt hat, der eigentlich 150 Minuten beansprucht. Und das in der ersten Vorlesung! Ich stolpere aus der Vorlesung und sehe, dass es meinen Kommolitonen nicht anders geht. Manche gucken sich geschockt an, manche gehen geradewegs zum Sekretariat, um den Kurs abzuwählen, einer flucht leise vor sich hin. Ich kann es ihnen nicht verübeln, entscheide aber trotzdem, den Kurs weiter zu belegen, denn trotzdessen, dass es anstrengend war, war das Thema interessant. Und bestimmt auch wichtig für mein Studium.
In 30 Minuten wird meine nächste Vorlesung stattfinden, allerdings im Saal direkt neben an. Dieser ist viel kleiner. Ich habe noch Zeit, bevor die Vorlesung beginnt. Ich nehme kurz mein Notizbuch hervor und schreibe hinein:
"Ich habe doch tatsächlich Mr. Morton! Und das in meiner ersten Vorlesung."----------
Das war Kapitel 2 :) Natürlich sind die ersten Kapitel noch die Einführung, aber schon bald wird es sehr spannend <3
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Its time to let go
RomanceEndlich beginnt für Ella die aufregende Zeit des Studiums. Die Zeit, auf die sie sich freut, seitdem sie die unzähligen Romane liest, die typischerweise immer an amerikanischen Universitäten spielen. Aber auch seitdem sie es zu Hause nicht mehr aush...