Chapter 21 - Spannung II

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*Zamirs POV*

Heute würde wieder die Vorlesung stattfinden, in der auch Ella ist. Wie wird es wohl werden?
Ich habe mir noch gestern Nacht, nachdem sie mir geschrieben hat, fest vorgenommen, gut zu ihr zu sein. Sie hat es nicht verdient, dass ich an ihr die Macken rauslasse, die die Vergangenheit mir gegeben hat.

Ich gehe extra spät zur Vorlesung, sodass sie bereits an ihrem gewohnten Platz sitzt, als ich den Saal betrete.

*Ellas POV*

Endlich denke ich, als ich Zamir endlich im Augenwinkel reinkommen sehe. Er kommt direkt auf mich zu. Dann setzt er sich neben mich und legt ein Buch auf den schmalen Tisch vor mir. Verwundert gucke ich ihn an.
"Das Buch ist echt schön. Ich dachte es könnte dir gefallen." sagt er und wendet den Blick von mir ab.
Ich gucke ihn an. Dann das Buch. Es hat ein schlichtes Cover und einen Titel der mir vage bekannt vorkommt. Ich gucke wieder Zamir an.
"Danke." sage ich nach einer zu langen Pause.
"Gerne." Er lächelt mich kurz an und guckt dann nach vorne.

-Am Abend-

"Ich gehe zu Blake. Warte auch nicht auf mich, ich schlafe bestimmt bei ihm ein." verabschiedet sich Serena.
"Okay. Viel Spaß." sage ich lächelnd.
Die Beiden sind so unterschiedlich, aber sie tun sich sichtlich gut und ich freue mich für sie.

Ich plane den Roman, den ich momentan lese, schnellstmöglich zu Ende zu lesen, um Zamirs Buch anfangen zu können. Nach gut zwei Stunden werden meine Augen müde. Mein Körper allerdings ist hellwach. Der Roman hatte gegen Ende nicht wenige heiße Szenen. Und mein Kopf hat sich bei nicht wenigen dieser Zamir vorgestellt.
Ich beiße auf meine Unterlippe, als ich mein Handy entsperre und in Zamirs Chat tippe:

"Willst du vorbeikommen?"

Ein paar Minuten, die ich weiter in meinen Gedanken verbrachte, später antwortet Zamir:

"Ich hoffe doch du fragst nur, damit ich heute deine Büchersammlung angucken kann."

"Weshalb sonst?"

"Ich bin gleich da."

Ich muss lächeln. Dann gehe ich zum Spiegel rüber und mustere mich. Meine Haare sind etwas zersaust und meine Wangen gerötet. Kein Wunder. Ich bin bereits im Pyjama und überlege, mich noch schnell umzuziehen, als es bereits klopft.
Ich öffne ihm die Tür und bin mir sicher, dass sich meine Wangen noch röter färben. Sein Blick wandert kaum bemerkbar über meinen gesamten Körper. Fast als würde er nicht wollen, dass ich es merke.

"Ich habe mir fast gedacht, dass du alleine bist." sagt er neckend, während er an mir vorbei ins Zimmer tritt.
"Wieso?" frage ich unschuldig und schließe die Zimmertür. Als er sich zu mir umdreht lächele ich ihn spielerisch an. So kenne ich mich selbst nicht. Aber desto mehr ich mich so verhalte, umso stärker ist der Wille, noch aufreizendere Dinge zu sagen und zu beobachten, wie er reagiert.
Er grinst und es fühlt sich gut an. Ich erwidere das Grinsen bewusst nicht, sondern setze mich auf meine Bettkante.
"Süßes Outfit." er deutet auf meinen gepunkteten Pyjama und greift dann zu dem Buch, das aufgeschlagen falsch herum auf dem Bett liegt. Er überfliegt kurz die Seite, auf der ich gerade bin und guckt mich dann wissend an.
"Verstehe" stellt er fest. "Jetzt weiß ich, wieso du mir um 23 Uhr an einem Montag Abend schreibst, ob ich zu dir komme." neckt er mich weiter. Während er redet, guckt er mir durchgängig in die Augen. Er steht noch immer mitten im Zimmer.
So zu ihm hochzugucken, in seinen festen Blick, während er mit dieser Stimme mit mir redet, bringt mich fast um den Verstand. Ich wende den Blick ab und spüre nicht nur Wärme sondern richtige Hitze in meine Wangen aufsteigen.
"Ach was. Aufeinmal gar nicht mehr so selbstsicher?" fragt er und macht einen Schritt auf mich zu. Ich gucke wieder zu ihm hoch. Und wieder weg  Dieses Gefühl in meinem Körper wird stärker.
"Darf ich mich setzen?" fragt er nun in einem fast neutralen Ton.
Ich nicke und er setzt sich neben mich auf die Bettkante.
"Ich hoffe das sind nicht die Bücher, die du auch in den Vorlesungen liest. Sonst wird es mir ab jetzt noch schwerer fallen mich Montags früh zu konzentrieren, als es das eh schon tut."
Ich muss schmunzeln und schaffe es endlich wieder ihn anzugucken.
"Deine Stimme macht mich verrückt." platzt es aus mir heraus.
Seine Augenbrauen zucken erstaunt nach oben. "Da ist die Selbstsicherheit wieder." stellt er grinsend fest.
Ich realisiere, was ich gerade gesagt habe und verziehe leicht beschämt den Mund aber grinse Zamir weiterhin an. Diese Situation ist so absurd und so ehrlich. Und sie fühlt sich so gut an. Es fühlt sich so richtig an hier mit Zamir zu sitzen und so miteinander zu sprechen.

Its time to let goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt