*Ellas POV*
"Kommt doch erstmal mit in die Küche." sagt Zamirs Freund, der sich mir als Chris vorgestellt hat und geht uns voran in eine große moderne Küche. Mir wird direkt klar, dass das hier keine Party ist, wie die auf denen ich bis jetzt war. Die Musik ist nicht zu laut, die Räume nicht überfüllt und spätestens in der Küche wird mein erster Eindruck bestätigt. Statt dem billigsten Discounter-Alkohol steht an einer Art Bar der vermutlich teuerste Alkohol, den ich je gesehen habe.
Auf dem Weg zur Küche murmele ich Zamir zu: "Ich fühle mich geehrt, dass du mich hierhin mitnimmst." Ich blicke zu ihm auf und schenke ihm ein Lächeln, das schon nicht mehr ganz so gefälscht ist. Es erwidert das Lächeln.
"Da wären wir. Was kann ich dir anbieten?" fragt Chris mich mit einem charmanten Lächeln, während er Zamir bereits ein Glas zuckerfreie Cola einfüllt.
"Was kannst du mir denn anbieten?"
"Ich kann dir vieles anbieten." antwortet er mit einem anzüglichen Lächeln.
"Das reicht, Chris." sagt Zamir bestimmt.
Ich muss mir ein Grinsen verkneifen.
"Ich mache dir einen Drink." sagt Chris. "Ihr könnt schonmal ins Wohnzimmer gehen."
Das Haus verheimlicht nicht, dass Chris' Eltern reich sind, aber dennoch zeigt es das nicht auf eine aufdringliche Weise, sondern irgendwie immer noch auf eine zurückhaltende Art.Im Wohnzimmer sind noch andere Gäste. Als Zamir den Raum betritt, wird er zwar als erstes begrüßt, schnell landet aber dir Aufmerksamkeit auf mir. Ich lächele schüchtern in die Runde, die größtenteils aus jungen Männern besteht. Nur ein weiteres Mädchen ist dort.
"Wen haben wir denn da?" höre ich einen der Männer sagen.
"Reiß dich zusammen Scott."
"Ich hab doch noch gar nichts gemacht." sagt dieser abwehrend.
"Ja und dabei wird es auch bleiben." ermahnt Zamir ihn weiter.
Ich lasse meine Hand über Zamirs Arm streifen und wir setzen und gemeinsam auf ein Cremefarbenes Sofa.Kurz darauf kommt auch schon Chris wieder und hält mir ein Glas entgegen, in dem eine dunkle Flüssigkeit ist.
"Trinkst du eigentlich gar kein Alkohol?" frage ich Zamir und mustere ihn Aufmerksam. Mir gefallen seine Gesichtszüge so gut. Sie sind so.. männlich. Und das obwohl er erst 21 ist.
"Nein." antwortet er.
"Ach so."
Ich schon. Und besonders heute denkt mein Kopf. Ich gucke das Glas in meiner Hand an und trinke die Hälfte davon in einem Zug aus. Es fühlt sich ehrlich gesagt nicht gut an. Aber der Grund dafür weshalb ich es tue, fühlt sich noch schlechter an.Ich spüre Zamirs Blick auf mir aber bin beruhigt, als einer seiner Freunde mit ihm ein Gespräch über den Couchtisch hinweg anfängt. Ich trinke auch noch die andere Hälfte vom Getränk aus und stelle das Glas auf dem Tisch ab. Als ich merke, dass Zamir sich etwas mehr in das Gespräch vertieft stehe ich möglichst unauffällig auf, nehme mein Glas und gehe in Richtung Küche.
"Schon ausgetrunken?" empfängt mich Chris, als ich mein Glas auf dem Tresen abstelle.
"Ja. Und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du mir noch so einen Drink machst." Ich schaue abwesend an ihm vorbei.
"Sehr gerne."Einige Minuten später, als ich mein Glas wieder in der Hand habe und einzelne Schlücke daraus trinke und in irgendeinem sinnloses Gespräch mit Chris gefangen bin, betritt Zamir die Küche.
"Klaust du mir mein Date?" fragt Zamir an Chris gerichtet.
"Aufkeinenfall. Aber falls du mir das anbietest, sag ich nicht nein."
"Ich würde dir empfehlen jetzt die Küche zu verlassen." sagt Zamir mit funkelndem Blick.
Chris lacht aber verlässt die Küche."Bin ich wirklich dein Date?" frage ich lächelnd. Ich lehne mit meinem Rücken an einem der Tresen und Zamir kommt auf mich zu und stellt sich vor mich. Seine Hände legt er auf meine Taille.
"Du bist vor allem nicht in der Verfassung dafür auf einer Party zu sein und dich abfüllen zu lassen."
"Ich lasse mich nicht abfüllen."
"Oder dich selbst abzufüllen." fügt er hinzu und nimmt mir mein Glas aus der Hand.
Ertappt senke ich meinen Blick auf den Boden.
"Kein Grund traurig zu sein. Ich hätte dich nicht mitnehmen sollen. Lass uns nach Hause gehen." kündigt er an und greift wieder nach meiner Hand. Das tut er momentan auffällig oft.*Zamirs POV*
Im Auto sprechen wir wieder kein Wort miteinander, ich lasse nur leise Musik laufen in der Hoffnung, das würde dafür sorgen, dass sie nicht zu viel nachdenkt.
Als ich mein Auto parke und wir noch kurz sitzen bleiben schlage ich ihr vor noch mit zu mir zu kommen.
"Okay. Aber ich will nicht reden." willigt sie ein.Im Zimmer setzt sie sich dieses mal nicht auf meinen Schreibtischstuhl, sondern gleich auf mein Bett. Sie setzt sich an das Bettende und lässt sich nach hinten fallen, sodass sie mit dem halben Körper auf meinem Bett liegt. Ich bin mir nicht sicher, ob sie das tut, da sie sich mittlerweile wohl bei mir fühlt oder weil sie Alkohol getrunken hat und in ihren Gefühlen versunken ist.
"Kann ich hier schlafen?" fragt sie nach dem ich eine Weile nur rumstand und sie beobachtet habe.
"Ja. Natürlich." sage ich und frage mich ernsthaft was passiert ist, dass sie scheinbar nicht in ihr Zimmer zurück will.
DU LIEST GERADE
Its time to let go
RomanceEndlich beginnt für Ella die aufregende Zeit des Studiums. Die Zeit, auf die sie sich freut, seitdem sie die unzähligen Romane liest, die typischerweise immer an amerikanischen Universitäten spielen. Aber auch seitdem sie es zu Hause nicht mehr aush...