Kapitel 7

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TW: anxiety disorder, panic attack.

„Was ist denn mit deiner Hand." er fing an besorgt zu starren.

„Y/N!" schrie Sanzu. Kurz darauf stand er in der Tür und sah mich düster an. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Untervögelt?" spottete Rin. „Nein eher Entzugserscheinungen." ging ich mit ein. Wieder wurde ich von Rindou angelächelt und Ran lachte sich den Ast ab. „Klappe. Y/N, mitkommen. Sofort." das hieß nichts gutes. Mein Gefühl verriet mir dass Koko ihm davon erzählt hatte. Ich seufzte und stand dann auf um ihm zu folgen. Er führte mich in sein Zimmer und schmiss die Tür hinter sich zu. „Was. Hast. Du. Getan?" verängstigt ging ich einen Schritt zurück. „Ich dachte du hättest das schon längst im Griff. Du bist kein Kind mehr. Also hör auf dich zu verletzen. Werd endlich erwachsen!" keiftet er mich an und warf irgendetwas gegen die Wand. „Du denkst ich mach das zum Spaß?! Das sind Dinge wie dein verdammter Drogenkonsum Akashi! Es hat rein gar nichts mit dem Alter zu tun! Du solltest anfangen Krankheiten dieser Art ernst zu nehmen! Wir sind keine Kinder mehr und das ist ein ernstes Thema! Du kennst meine Vergangenheit also zeig etwas Mitgefühl!" schrie ich ihn an. Ich nahm das erstbeste und warf es auf ihn, leider wich er aus. „Kümmer dich um deinen scheiß! Wenn du die Psyche von anderen Menschen nicht verstehen kannst dann halte gefälligst deine verdammte Fresse! Ansonsten sorge ich dafür dass die beiden wieder zu Wunden werden AKASHI!" schrie ich ihn an und ging. Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen. Nicht aus Frust, sondern vor Wut und weil ich spürte dass ich wieder eine Attacke bekam.

Ich rannte so schnell ich konnte in die Toiletten und saß mich auf den Boden. Ich riss mir die Verbände von den Armen um mich angewinkelt hinsetzen zu können. Mein Atem setzte aus und ich rang nach Luft. Wie ich mir wünschte in diesem Moment zu ersticken. Ich kratzte mich am ganzen Körper und weinte. Wie ich diese Angsstörungen hasste! Sie waren das schlimmste. Ich konnte mit allem leben, selbst mit der Selbstverletzung, aber nicht mit diesen verdammten Angsstörungen. Ich schrie, ich konnte nicht ruhig bleiben. Es fühlte sich an als würden hunderte spinnen auf meinem Körper krabbeln und vor meinen Augen spielte sich ein weiteres dieser unechten Szenarien ab.

Alles was ich mitbekam war wie jemand in den Raum kam. „Oh shit." ich kannte diese Stimme. Es war Rin der mich in den Arm nahm. Ich rang noch immer nach Luft. Ich versuchte seine Hände wegzuschlagen, ich wollte ihn einfach loswerden. „Lass. Lass mich los!" keifte ich und schlug auf seine Hände. „Lass mich los verdammt. Ich ich brauch keine Hilfe. Bitte! La-lass mich los! Verdammt. Hör auf! Hör auf! Geh! Ich-ich-ich...." Er lies mich nicht los. Er brachte mich dazu aufzustehen und ging mit mir zu der Toilette. „Lass mich sterben. Ich will sterben." stammelte ich und übergab mich. Er hielt mir dabei meine Haare zurück und streichelte über meinen Rücken.

Erschöpft lies ich mich gegen die Wand fallen und fing an an meinen Armen zu kratzen. „Lass das." sagte Rindou und hielt meine Hände fest. Erneut wehrte ich mich gegen seine Berührungen. „Lass mich in Ruhe. Geh weg. Ich- ich-" erneut musste ich mich übergeben und bekam wieder Unterstützung von Rin. So langsam fing ich wieder an klar zu denken. Er legte mir auch seinen Blazer um, da ich anfing vor Kälte zu zittern. Im Herbst, es hatte draußen 15 Grad und mir war kalt. Langsam beruhigte sich auch meine Atmung wieder. Völlig fertig und müde entfernte ich mich von der Toilette und fiel Rin, der hinter mir kniete in den Arm. Vorsichtig legte er einen Arm um mich. „Danke." murmelte ich und schlief ein.

Ich wachte in meinem Bett wieder auf, allein. Kurz hatte ich die Hoffnung es wäre nur ein Traum gewesen, sah dann aber meine Arme, eingewickelt in Verbänden. Ich drehte mich zur  Seite und sah eine Medikamentendose, davor lag ein Zettel.

Keine Angst, die sind nicht von Sanzu. Sie helfen gegen Panik Attacken und Angststörung. Nehme sie nur ein wenn du weist du bekommst jeden Moment eine Attacke. Geh nicht ohne sie aus deinem Zimmer oder aus dem Haus. Sie helfen, vertrau mir.

Nach all dem was er gesehen hatte vertraute ich ihm. Doch für meinen Geschmack kannte er sich mit sowas viel zu gut aus, alles was er getan hatte half. Er half mir besser als jeder Arzt es hätte tun können. Warum auch immer, er hatte Erfahrung damit. Selbst die Verbände waren professionell wie von einem Arzt. Und ich war ihm so dankbar dass er nicht weggesehen hatte.

Noch immer benommen entschloss ich mich dazu nach draußen zu gehen. Ich brauchte einen Wein, dringend. Auf dem Gang traf ich auf Sanzu, er hatte ein blaues Auge. *geschieht dir Recht.* dachte ich und sah wieder weg.

„Wie gehts dir?" ertönte eine Stimme, es brachte mich vor Schreck zu springen.

Mercy | Rindou Haitani x Fem. Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt