Kapitel 12

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„Die haben genug zu tun." meinte er knapp und konzentrierte sich aufs fahren.

„Naomi!" freute sich die Mutter sobald ich den Raum betrat. „Kisaki war nicht dort. Generell war keiner in dem Gebäude." sie nickte während sie ihre Tochter in den Arm nahm. „Offenbar hatten sie ein Meeting." ich nickte und ging dann aus dem Raum. Zufrieden mit dem was ich geschafft hatte ging ich in die Küche und schenkte mir ein Glas Wein ein. Zusammen mit dem Glas in meiner Hand machte ich mich auf den Weg auf die Terrasse, bevor die Sonne untergehen würde wollte ich noch etwas an die frische Luft.

„Naaa." kam Ran mit einem Glas hochprozentigem Alkohol zu mir. Mit einem Lächeln sah ich zu ihm auf, dann wieder auf die Stadt die so langsam anfing in der untergehenden Sonne zu erleuchten. Allmählich fühlte ich mich wohl in meinem neuen, aufgezwungenen, Zuhause. „Hallo Ran." murmelte ich vor mich hin und nahm einen Schluck von meinem Getränk. „Soll ich dir eigentlich deine Suit zeigen?" fragte er und sah auch auf die Stadt. „Stimmt Ja. Die Vorstandsvorsitzenden bekommen eine eigene Wohnung." spottete ich über die absurde Tatsache dieser übertriebenen Situation. Tatsächlich zu übertrieben wenn man mich fragt, was keiner tut.

„Dann komm." sagte er und griff nach meiner Hand. Zusammen gingen wir in den Aufzug um in den 45. Stock zu fahren. Dort angekommen führte er mich zu einer verschlossenen Tür, welche er sogleich aufsperrte. Verwirrt sah ich mich um, im Gegensatz zu dem Rest des Hauses war diese Wohnung, naja sie war... langweilig, schön trotzdem, aber es war nicht viel vorhanden. Nicht mal eine Küche war eingebaut. Doch wenn ich es mir recht überlege, war es gut so, ich konnte alles genau nach meinem Geschmack einrichten. Was schwierig und teuer wird, so groß wie diese Wohnung war.

„Ich kann das hier selbst einrichten?" fragte ich etwas verwirrt. „Genau. Alles was hier drinnen ist und dir nicht gefällt kannst du raus schmeißen oder verkaufen. Mach dich schon mal daran Möbel zu suchen." lächelte er mich an. Nickend setzte ich mich auf das kleine Sofa. Wie schnell sich mein Leben innerhalb drei oder vier Tage verändert hatte war krass. Ganz so zufrieden war ich damit nicht. Nach meinen Handlungen heute erkannte ich mich tatsächlich selbst nicht wieder.

„Das wird schon. Irgendwann wirst du dich hier einleben." Ran legte einen Arm um mich. Müde lächelte ich ihn an, bestimmt war er nur so nett zu mir damit ich ihm sagte was mit meinen Armen war und wofür ich die Tabletten brauchte. „Wenn du etwas brauchst, wende dich an mich. Die anderen sind nicht so feinfühlig." zwinkerte er mir zu. Ach darum ging es ihm, er wollte mich um den Finger wickeln um mich ins Bett zu bekommen. „Rin ist auch sehr feinfühlig und Koko auch." lächelte ich ihn unschuldig an. Ihn mit seinem Bruder zu vergleichen war möglicherweise garnicht so schlecht.

„In Ordnung. Dann eben nicht." gab er auf. Gespielt bemitleidend sah ich zu ihm auf und kam ihm näher. „Du bist Takuyas Vater, wer könnte feinfühliger sein als jemand mit Kindern?" flüsterte ich ihm ins Ohr. „Das gefällt mir schon eher." lächelte er mich schelmisch an und legte seine Hände an meine Hüfte. Kurz spielte ich noch mit und zog mich dann zurück. „Trotzdem bist du nicht mein Typ. Also viel Glück noch dabei." brach ich die Stille und stand auf. „Also stehst du auf Typen wie Sanzu." meinte er und brachte mein Blut zum kochen. Niemals würde ich jemanden Daten der nur ansatzweise Ähnlichkeit mit Haru hat. „Wenn man auf manipulative, Drogenabhängige, kindliche, arrogante, Psychopathen, die sich nebenbei bemerkt nicht dafür interessieren wie die Person mit der sie schlafen heißt, steht muss man verdammt einen an der Waffel haben." lächelte ich ihn an. Auch er lächelte und stand dann von dem Sofa auf. „Also doch Rindou, wusste ich es doch." ohne auf meine Antwort zu warten ging er aus der Wohnung. „Ach, du kannst einen Code für dein Apartment machen." sagte er noch und lies mich alleine.

‚Also doch Rindou' Idiot, was meinte er damit überhaupt? Rin und mein Typ, meine Güte wo lebte der? Er war viel zu kalt und arrogant, wie kann er der Typ von irgendjemanden sein, also wirklich. Am liebsten hätte ich ihm an den Kopf geworfen dass Menschen wie Izana mein Typ sind, wobei, so viel Unterschied hatte er zu Rin auch nicht. Möglicherweise hätte ich sagen sollen dass ich auf Frauen stehe. Was aber auch nicht wirklich glaubhaft gewesen wäre. Am besten war dann doch einfach die Klappe zu halten.

„Hallo Kätzchen." flüsterte mir jemand ins Ohr als ich in dem großen Garten saß und in die Sterne sah. „Hallo Sanzu." murmelte ich nur vor mich hin, ohne ihm Beachtung zu schenken. Irgendwann spürte ich nur einen Kopf an meiner Schulter lehnen und sah mit einem Lächeln auf den Lippen zu meinem besten Freund.

Möglicherweise war er nüchtern wirklich derselbe wie damals.

Mercy | Rindou Haitani x Fem. Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt