„Du bist süß wenn du denkst das du weißt was richtig ist."

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*zwei Wochen später *

„Mila?Kannst du eben mitkommen? Wir haben aus unserer Zweigstelle nocheinen Haufen Akten bekommen und ich brauch deine Hilfe.", Piertauchte im Türrahmen auf und sah mich emotionslos an. „Wieso habtihr eine Zweigstelle?", ich sah von meinem Laptop auf und sah denHauptkommissar zweifelnd an. „Frag doch deinen Onkel Klaus.",brummte Pier und setzte das Wort Onkel mit seinen Fingern inAnführungszeichen.
„Ich mach das hier noch eben zu Ende.",informierte ich ihn und sah wieder auf den Haufen Zahlen und Datenauf dem Laptop die ich irgendwie in die richtige Reihenfolge bringensollte. „Jetzt!", der Tonfall seiner Stimme schickte mir eineGänsehaut über den Körper. Dennoch stand ich auf und folgte demBeamten auf den Parkplatz der Wache. Gerade als ich ihn fragen wolltewo die Akten denn waren, sah ich wie die Kellnerin, die Frau diemeine Familie ein Schlafmittel verpasst und mich mit meinemElektroschocker fast umgebracht hatte, aus einem der Streifenwagenstieg.
„Was macht sie hier?", ich wich panisch von den beidenzurück und sah mich nach irgendeinen meiner Freunde um. „Sie kommtum dich zu holen.", lachte Pier und zog seine Waffe aus derUniform. „Aber warum?", ich begann zu zittern als derHauptkommissar seine Dienstwaffe entsicherte und auf mich richtete.
„Weil sie mir klar gemacht hat, dass du besser zu ihr passt.Und wenn ihr beiden über alle Berge seid, dann kann man hier auf derWache auch endlich wieder richtig arbeiten. Ich kann es nicht mehrhören, dass du ja so toll, so stark, so klug bist.", in PiersBlick lag so viel Hass und Verachtung dass mir richtig schlechtwurde. „Aber ich gehöre niemanden. Und liebe meine Familie und vorallem Paul.", ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, aber dieFrau fing trotzdem an zu lachen. „Du bist süß wenn du denkst dasdu weißt was richtig ist.", mit einem Teuflischen Grinsen auf denLippen kam sie immer näher und stellte sich neben Pier. „Aber dubist doch Polizist.", stammelnd sah ich mich erneut nachirgendjemanden um der mir helfen könnte. Aber alle anderenStreifenwagen waren unterwegs und scheinbar schien gerade niemand dieÜberwachungskameras zu checken.
„Du hast jetzt die Qual derWahl. Entweder du kommst freiwillig mit oder dein Gehirn verzierthier gleich den Boden.", Pier kam weiter auf mich zu, die Waffeweiter auf meinen Kopf gerichtet. „Tu ihr nichts Pier. Du weißtdas sie meine Seelenverwandte ist.", bettelte die Frau und kamebenfalls näher. „Klappe Leyla.", zischte Pier und war der Frauneben sich einen raschen Blick zu. Dies nutzte ich aus, drehte michum und lief einfach los. Weit kam ich aber nicht, da mich mit einemMal etwas hartes am Kopf traf und alles um mich herum dunkel wurde.

„Aber das ist doch kein Grund ihr einen Stein an den Kopfzu werfen!", kreischte eine Frau und ich kniff meine Augenzusammen. „Hätte ich ihr lieber eine Kugel in den Kopf jagensollen? Ich fass es nicht dass du noch immer nicht gepackt hast. Dumeintest doch du bist fertig.", brummte ein Mann und ich hörte wieeine leere Dose gegen die Wand gekickt wurde. „Wie soll ich michdenn entscheiden was ich mitnehmen soll. Will mein Schatz an dasMeer? Oder in die Berge? Oder vielleicht auf einen anderenKontinent?", die weibliche Stimme näherte sich und ich tat alswürde ich noch immer bewusstlos sein. „Du weist schon das siegegen ihren Willen hier ist? Entscheide du einfach. Am besten packstdu gar nichts ein und kaufst einfach in der neuen Heimat was ein.",schlug Pier vor und trat wohl wieder gegen die Dose denn ich hörtesie erneut gegen die Wand krachen.
„Aber Mila wird schon nochbegreifen dass sie zu mir gehört. Das ich die einzige bin die siebeschützen kann. Ich meine nicht mal deine Kollegen konnten auf sieaufpassen.", zog die Frau ihn auf und als ich ihre Hand auf meinemOberarm spürte zuckte ich unwillkürlich zusammen. „Ach sieh an,die Kleine ist wach.", lachte Pier und kniff mir in denUnterschenkel. „Du tust ihr weh!"; brüllte die Frau und die Handdes Hauptkommissars verschwand von meinem Körper.
„Komm schonSchatz. Öffne deine Augen.", eine Hand stich über meine Wange undich spürte den warmen Atem der Frau in meinem Gesicht. „Ich binnicht dein Schatz.", fluchten hob ich meinen Kopf so ruckartig dasich der fremden Frau eine Kopfnuss geben konnte. „Sie ist zwarnervig wie Herpes aber Feuer unter dem Hintern hat sie.", gab Pieranerkennend zu und zog sich seine Jacke an.
„Das ist einer derGründe warum ich sie liebe. Aber keine Sorge, ich werde ihr schonbeibringen wie sie sich mir gegenüber zu verhalten hast.", brummtedie Frau und rieb sich ihre Stirn. „Viel Spaß dabei Leyla. Unddenk dran, nun sind wir quitt.", erinnerte Pier die Frau und gingdurch die schwere Eisentür raus.
„Leyla?", wiederholte ichleise und versuchte mich dran zu erinnern ob ich den Namen schon malgehört hatte. „Genau, das ist mein Name. Wie gut er sich das ausdeinem Mund anhört.", keuchte die Frau und strich mir wieder überdas Gesicht. Erst da merkte ich das ich mit meinen Armen und Beinenirgendwo festgebunden war. „Reine Vorsichtsmaßnahme. Ich will dochnicht dass dir was passiert.", versicherte die Frau und tipptegegen die Gurte an meinen Extremitäten. „Bitte lassen Sie michgehen. Ich sage auch niemanden was passiert ist. Wir tun einfach soals wäre nie was passiert.", flehte ich sie an und versuchtemeinen Atem unter Kontrolle zu halten. „Keine Sorge. Ich hab deinemVater einen Brief geschrieben in dem steht dass du eine kleineDeutschlandtour mit einer Freundin machst. Bis er weiß dass du beimir bist, sind wir über alle Berge.", prophezeite Leyla und ichfing an zu weinen. „Nicht doch, Schatz. Kein Grund ihn zuvermissen. Ich verspreche dir, dass wir ihn besuchen, sobald duendlich eingesehen hast, das wir beide zusammen gehören.", hauchtedie Frau ehe sie mir einen Kuss auf die Stirn hauchte. Aber jetzt tumir den Gefallen und schlaf weiter.", ehe ich mich versah drücktesie mir einen Lappen auf meine Nase und meinen Mund. So sehr ichmeinen Kopf auch hin und her drehte, irgendwann übermannte mich eineextreme Müdigkeit und ich schlief ein.

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen Augen (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt