Gegen 18 Uhr trafen unsere Freunde ein und sofort sprang Balu, der bisher mit Emma auf einer alten Decke in einer Ecke geschlafen hatte, auf und setzte sich genau vor meine Füße. „Oh fuck.", keuchte Hannah und versteckte sich hinter Daniel. „Alles Gut, Hannah?", neckte Paul seine Kollegin, obwohl er ahnte das sie Angst vor Balu hatte. „So wie sie sich in meinen Rücken krallt, glaube ich eher nicht.", lachte Daniel und legte einen seiner Arme von hinten um meine beste Freundin. „Der Hund ist doch total süß. Aber Mutig einen Rottweiler in den Fuchsbau zu holen.", gab Stephan anerkennend zu und kam auf mich und Paul zu. Da ich ahnte das Balu gleich wieder knurren würde, legte ich ihm eine Hand auf den Kopf. „Keine Sorge Trouble. Hunde mögen mich.", lachte mein bester Freund und lies sich neben mich auf das Sofa fallen. Scheinbar schloss 'alle Hunde' nicht Balu ein, denn er sprang ebenfalls aufs Sofa und quetschte sich Zähne fletschend zwischen Stephan und mich. „Woah.", sofort hob der Oberkommissar seine Hände und rutschte so weit wie möglich von dem Hund weg. „Geschieht dir recht, Sindera.", neckte Jule ihn und kam mit vorsichtigen Schritten auf das Sofa zu. Als Balu sich zu ihr drehte und gefühlt noch größer wurde, ließ sie das aber unbeeindruckt. „Hey.", vorsichtig hielt sie Balu ihre Hand hin die er zunächst links liegen ließ.
„Balu benimm dich. Die vier gehören zu meiner Familie.", brummte ich meinem Hund zu der sich daraufhin entspannte. Aber er bleib an meiner Seite und legte sich auch halb auf meinen Schoß. „Komm schon Hannah. Balu ist super lieb.", rief ich meiner Freundin zu, die sich noch immer hinter Daniel versteckte. „Aber er hat gerade fast Stephan zerfleischt. Und er sagt von sich selber das er Hundeflüsterer ist.", hörte ich meine beste Freundin zaghaft sagen. Als würde er wissen was ich von ihm wollte, stand Balu auf, sprang zum Sofa und ging gemächlich auf Daniel und Hannah zu. Wie eine Statue stand meine beste Freundin da, während Daniel dem Rotweiler seine Hand hin hielt.
Als würde er sicher gehen wollen, dass ich wirklich damit einverstanden war, sah mich Balu noch mal an und legte sich dann vor Hannah und Daniel auf den Boden. Seine Schnauze legte er auf Hannahs linken Fuß ab.
„Aww...", seufzte Jule und zückte sofort ihr Handy. „Also eins muss man sagen, Balu hört auf Mila.", gab Paul anerkennend zu und legte mir einen Arm um die Schulter. „Aber bisher nur auf sie. Ohne das sie was machen musste.", fügte Papa hinzu und kam mit einem Tablet voller Finger-Food in das Wohnzimmer. „Was mich zu der Frage bringt, warum ihr einen Hund habt. Gestern meintest du doch noch auf der Wache das du keinen hattest.", erkundigte sich Daniel und löste sich von Hannah die noch immer auf den Rottweiler zu ihren Füßen starrte. „Emma hat mir beziehungsweise uns klar gemacht das ein Hund das Tüpfelchen auf dem I wäre.", antwortete Martin während er das Tablett auf dem Wohnzimmertisch stellte. „Dachte Paul ist das Tüpfelchen.", scherzte Stephan und hielt sich ein Kissen vor das Gesicht als ich ihn böse ansah. „Paul gehört mittlerweile zur Familie.", kam es trocken von Papa bevor er wieder in die Küche ging.
„Hat er gerade das gesagt was ich denke?", entfuhr es Daniel und sein Blick glitt zu meinen Händen. „Ich glaube schon Daniel. Aber das kann nicht sein, das hätte Mila mir erzählt.", kam es von Hannah und auch ihr Blick lag auf meinen Händen. „Und Paul hätte es mir gesagt.", brummte Stephan und er rutsche näher und griff nach meiner rechten Hand. „Was ist denn los?", unsicher sah ich von einem Beamten zum anderen.
„Die vier denken dass ich dir einen Antrag gemacht habe. Weil dein Vater meinte das ich zur Familie gehöre.", erklärte Paul und ich riss meine Augen auf. „Ist das so abwegig?", Jule setzte sich in einen der Sessel und lächelte mich sanft an. Bevor ich aber antworten konnte, klingelte es an der Haustür und die nächsten Gäste kamen in das Wohnzimmer. Diesmal schein Balu aber mit der Anzahl meiner potentieller Beschützer anwesend zu sein, denn er legte sich wieder zu Emma die noch immer wie ein Stein zu schlafen schien.Kurz vor Mitternacht gingen wir alle nach draußen und ich klammerte mich an Paul fest. „Hier.", er zog sich seine Jacke aus und legte sie mir um. „Mir war nicht kalt, aber danke.", raunte ich ihm zu und beobachtete meinen Vater und Onkel Klaus weiter dabei wie sie die Raketen vorbereiteten. „Also doch die Panik.", mit einem wissenden Lächeln zog mich mein Freund an sich und strich mir über den Rücken. „Ist das so offensichtlich?", erkundigte ich mich und zuckte zusammen als die ersten Explosionen zu hören war. „Ich kenne dich. Und ich liebe dich.", gestand Paul als die Menschen um uns herum begannen von zehn rückwärts zu zählen. „Und ich kann es kaum erwarten irgendwann deine Frau zu sein.", fügte ich hinzu und stellte mich auf Zehnspitzen. Gerade als die anderen bei Null ankamen, der Himmel über uns voller bunter Farben schien, küsste Paul und ich uns so leidenschaftlich, dass mir ganz schwindelig wurde.
„Du weißt hoffentlich das ich dich beim Wort nehme?", raunte mir Paul zu, als die andere sich alle um den Hals fielen. „Ich bitte drum.", antwortete ich und biss mir auf die Unterlippe als ich das Glitzern in den Augen meines Freundes sah. „Und ich hab gedacht das ich dich nicht noch mehr lieben kann.", der Blick vom Oberkommissar glitt zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her. „Du bist ein Spinner.", scherzte ich und leckte mir über die Lippen. „Aber deiner. Voll und ganz. Bis an mein Lebensende.", brummte Paul, umfasste mein Gesicht mit seinen beiden Händen und zog mich für einen weiteren, atemberaubenden Kuss, an sich heran.
„Richter, pack deine Zunge wieder in deinen Mund.", rief Papa und ich spürte wie Paul in den Kuss hinein lächelte. Seine Hände glitten an meine Hüften und zogen mich daran noch näher an sich heran. „Zwing mich nicht den Gartenschlauch zu holen.", brüllte er nun und ich schob Paul kichernd von mir weg.
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Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen Augen (Teil 2)
RomanceLange war sie ein Niemand. Die namenlose Frau mit den Eisblauen Augen. Aber dann ändert sich alles. Sie beginnt den Menschen zu vertrauen, vor denen ihre Mutter sie immer gewarnt haben und stellt fest das ihr gesammtes Leben auf einer Lüge basierte.