„Ihr habt Sex in seinem Büro gehabt?!"

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Heute gibt es das Kapitel etwas spät - einfach weil ich den gesamten Tag unterwegs war. :)
Schaut ihr den diesjährigen ESC?
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Seid Silvester waren nun vier Monate vergangen und ich fühlte mich mit jedem Tag der verging besser als am Tag davor. Balu reagierte mittlerweile nicht mehr bei jedem fremden Menschen aggressiv und ließ sich sogar von meinen Eltern, Paul, Stephan, Daniel, Hannah und Jule streicheln. „Ich bin mit Balu eine Runde joggen!", rief ich Marie zu die gerade im Garten stand die Blumen einpflanzte. „Passt auf euch auf!", antwortete meine Mutter ohne vom Beet aufzusehen und ich schüttelte lachend meinen Kopf.
„Was soll mir schon passieren, mit dem besten Wachhund der Welt.", wollte ich von dem Rotweiler wissen der mich freudig anhechelte. Und ich hatte Recht. Von Pier und dieser Layla hatte ich nie wieder was gehört, die Therapiestunden mit Robert fanden nur noch einmal in der Woche statt und das auch nur noch, weil wir meine Psyche richtig festigen wollten.
Wie immer joggte ich erst durch den kleinen Wald und dann zu dem See der zwischen der Wache meines Vaters und unserem Zuhause lag. Gerade als ich Balus Leine abmachte, um mit ihm Stöckchen zu spielen, sah ich wie zwei Polizistinnen an einem Imbisswagen standen. „Wirklich Isabell. Er hat mich beim Polizeifest hemmungslos angebaggert, obwohl seine Freundin dabei war.", informierte die eine Polizistin gerade ihre Kollegin und ich blieb neugierig stehen. Denn auf dem Polizeifest war ich ebenfalls gewesen und war nun gespannt welcher Beamte sich wohl frisch verliebt hatte. „Aber meinst du nicht, dass er nur höflich sein wollte? Immerhin sind die beiden schon fast ein Jahr zusammen.", wand Isabell ein und ich runzelte meine Stirn. „Achja und warum haben wir dann gestern eine Nummer in seinem Büro geschoben? Ich kann seinen Bart noch immer zwischen meinen Beinen spüren. Und was er alles mit seiner Zunge anstellen kann.", schwärmte die noch namenlose Beamtin und ich ging im meinem Kopf alle männlichen Beamten der Wache durch.
„Ihr habt Sex in seinem Büro gehabt?!", fassungslos sah Isabell ihre Kollegin an und nahm dann einen Schluck von ihrem Kaffe. „Natürlich. Er hat sogar das Bild von sich und der Kleinen umgedreht, weil er sich von ihr beobachtet gefühlt hat.", lachte die andere und nahm ebenfalls einen Schluck von ihrem Kaffee.
„Das hätte ich dir gar nicht zugetraut, Sandra. Aber habt ihr vor das Klaus zu erzählen? Ich meine Martin wird euch ja die Hölle auf Erden bereiten wenn er davon erfährt.", wollte Isabell wissen und ich riss meine Augen auf. „Noch nicht. Wir wollen warten bis die Kleine nicht mehr Suizid gefährdet ist. Paul meinte es ist nur noch eine Frage der Zeit.", wiegelte die blonde Beamtin, die von ihrer Kollegin Sandra genannt wurde, ab und sah mit einem strahlenden Lächeln auf ihre rechte Hand. „Sandra Richter hört sich doch so gut an. Nicht war?", erkundigte sie sich und das war der Punkt an dem ich genug hatte.
So schnell ich konnte drehte ich mich um und lief einfach los, Balu war mir dicht auf den Fersen und bellte mich immer wieder an, aber ich ignorierte ihn. Ich wollte einfach nur weg, weg von allen. Ohne das ich es wollte landete ich am anderen Ende von Köln und versteckte mich in einem Waldstück hinter einem Baum. Balu setzte sich vor mich hin und legte seinen Kopf schief. „Wie kann er mir das antun? Wir waren doch so verleibt. Silverster hat er sogar noch darüber geredet das er mich heiraten will und nun betrügt er mich?", mir liefen die Tränen über die Wange aber ich wischte sie nicht weg. Der Hund stand auf und begann mir über das Gesicht zu lecken, was mich sonst immer zum lachen brachte aber dieses mal begann ich noch heftiger zu weinen und vergrub mein Gesicht in dem Fell meines vierbeinigen Freundes.
Es vergingen einige Stunden aber ich bewegte mich kein Stück, auch wenn ich wusste das mein Vater nach mir suchen würde, denn wir hatten uns zum Filmabend verabredet.
Irgendwann schlief ich ein und wachte erst wieder auf, als ich ein Rascheln um mich herum wahr nahm. „Balu?", hauchte ich kaum hörbar und versuchte etwas in der Dunkelheit zu erkenne. Nur war der Platz an dem mein Hund vor meinem Nickerchen gelegen hatte, leer. Panisch stand ich auf und versuchte so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Als ich aber die Lichtkegel von Taschenlampen sah, wurde ich noch panischer und lief tiefer in den Wald hinein.
Wie immer wenn ich dachte mein Leben konnte nicht schlimmer sein konnte, lehrte mich das Universum eines besseres. Nicht nur das mein Freund mich betrog, nun waren wieder fremde Leute hinter mir her.
In meiner Panik entdeckte ich eine alte Tür die zu einem Bunker zu gehören schien. Ohne groß darüber nachzudenken quetschte ich mich durch durch den Türspalt und tastete mich an den den Wänden immer tiefer in die dunklen Gängen hinein. Ich verlor komplett das Zeitgefühl und vor allem die Orientierung sodass ich in den nächsten Raum tapste und mich in eine hintere Ecke verkoch. Mein einziger Wunsch war es allein zu sein. Allein zu sein und zu warten bis die Luft wieder rein war um dann ganz zu verschwinden. Ich wollte Paul nicht die Genugtuung geben weiterhin den liebenden Freund zu spielen während er in Wirklichkeit schon lange mit einer anderen Frau zusammen war.
Innerlich spielte ich die letzten Momente mit ihm immer wieder ab in der Hoffnung Anzeigen für seine Affäre zu finden. Aber da war nichts. Er hatte mich noch immer so verliebt angesehen. Hatte mir immer wider gesagt wie sehr er mich liebte und wir hatten auch regelmäßig miteinander geschlafen. Sonst hatte ich bei den Erinnerungen immer lächeln müssen, aber jetzt wurde mir richtig übel. Wenn ich daran dachte das Paul erst diese Sandra und dann mich geküsst hatte, erst mit ihr im Bett lag und dann mit mir und vor allem erst ihr sagte das er sie lieben würde und dann ein paar Stunden später mir, wurde mir so übel, dass ich das Erbrochene förmlich schmecken konnte.
Obwohl ich mir sicher war, das niemand meine Flucht in den Bunker gesehen haben konnte, hörte ich nach ein paar Minuten wie sich Schritte meinem Raum näherten. Ich konnte auch verschiedene Stimmen hören, aber da sie leise waren und durch die leeren Gänge hallten konnte ich weder erkennen was sie sagten noch zu wem sie gehörten. Ich hoffte nur dass sie Erbarmen mit mir hatten und mich schnell umbringen würden.

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen Augen (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt