„Klaus? Ich kündige!"

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Um meine Schreibblokade irgendwie den Gar aus zu machen, schreibe ich gerade ein paar kleine Geschichten rund um den Alltag von Daria und Paul. Gibt es etwas das ihr gerne lesen wollt?
Quasi über die Einschulung von Bella und Sophie? Oder wie Daria ihren Ausbildung und alles unter einen Hut bekommen hat?
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„Es ist bestimmt nur was harmloses. Ich meine wenn es wichtig gewesen wäre, dann hätte dein Vater uns geweckt.", versuchte Paul mich zu beruhigen als ich nervös mit meinen Fingern spielte. „Achja? Und warum hat er dann nicht direkt geschrieben was los ist?", wand ich ein und warf Paul, vom Beifahrersitz aus, einen kurzen Blick zu. „Das können wir ihn gleich fragen.", schlug der Oberkommissar vor und lenkte den Wagen in eine freie Parklücke vor der Wache.

„Herr Richter, Frau Fuchs. Schön Sie wieder zu sehen.", Herr Römer kam, kaum das wir die Wache betreten hatten, auf Paul und mich zu. „Herr Staatsanwalt. Welch eine Ehre.", begrüßte Paul den hochgewachsenen Mann und ergriff direkt meine Hand. „Die Ehre ist ganz meinerseits, Herr Richter. Ich würde gerne mit Ihnen sprechen, Frau Fuchs.", der Staatsanwalt sah mich emotionslos an und ich rückte unwillkürlich näher an meinen Freund heran. „Sie müssen sich nicht fürchten. Es geht um was organisatorisches.", wiegelte Herr Römer ab, der mir meine Panik wohl ansah.
„Okay...", stimmte ich unsicher zu, drückte Pauls Hand ein letztes mal bevor ich sie los ließ und dem Staatsanwalt in ein leeres Büro folgte.
Erst als die Tür hinter mir ins Schloss fiel erkannte ich, das das das Büro von den Kripo-Beamten Höffner und Meyer war. Automatisch drückte ich mich an den Aktenschrank an einer der Wände um meine Umgebung zu jeder Zeit im Blick zu haben. „Also wirklich Frau Fuchs. Ich dachte wir hätten geklärt das ich einer von den Guten bin.", scherzte Herr Römer, während er sich auf einen der Bürostühlen setzte. „Sie ja, aber die beiden denen dieses Büro gehört nicht.", raunte ich ihm zu und ließ meinen Blick weiter durch das Büro wandern. „Ach Sie meinen die Beamten Höffner und Meyer? Die beiden haben die Wache vor ein paar Tagen verlassen und arbeiten jetzt auf einer Wache in Bayern. Ich glaube sogar in München.", informierte mich mein Gegenüber und ich atmete erleichtert durch.
„Aber wenn die beiden nicht hier sind, warum wollten Sie mich dann sprechen?", erinnerte ich mich wieder an den Grund unseres Beisammen seins und ging zögerlich auf die Zeugenstühle vor dem Schreibtisch zu. „Ich wollten ihnen das hier zeigen.", mit einen strahlenden Lächeln und einem gezielten Griff zog Herr Römer einen Stapel Dokumente aus seiner Aktentasche. „Was was für sie wichtig ist, steht auf der letzten Seite. Ich war so frei und hab die Sätze markiert, da ich mir sicher bin das Sie die Paragraphen nicht interessieren.".
Mit gerunzelter Stirn nahm ich den Stapel entgegen und blätterte auf die letzte Seite. „Daher und unter Berücksichtigung aller Beweise, Indizien und Zeugenaussagen stelle ich die Ermittlungsverfahren, Tatvorwürfe: mehrfach versuchten Mord zum Nachteil von Frau Olga Maurer und Frau Chantal Hof, Einbruch, übler Nachrede, Bedrohung, Erpressung und Körperverletzung, gegen Frau Mila Fuchs ein.", lass ich vor und schüttelte ungläubig meinen Kopf. Es vergingen ein paar Augenblick aber dann verstand ich was ich da gerade vorgelesen hatte und sah Herr Römer mit großen Augen an. „Sie haben schon richtig verstanden. Ich habe mich in den letzten Wochen sehr intensiv mit ihrem Fall beschäftigt. Aber ich habe keinerlei Anhaltspunkte gefunden die darauf schließen könnten, dass sie wirklich die Täterin in all den Fällen sind. Ab sofort sind Sie eine freie Frau. Herr Stevens wollte heute auch dabei sein, wurde aber vor Gericht gebraucht.", erklärte der Staatsanwalt und stand auf.
„Sie meinen ich bin wirklich frei? Keine Anklagen mehr? Keine Zeugenaussagen? Kein Gefängnis?", ging ich auf Nummer sicher und fing vor Freude an zu weinen. „Nicht doch Frau Fuchs.", besorgt hielt mir Herr Römer eine Packung Taschentücher hin. „Ich bin einfach so glücklich. Danke.", beruhigte ich ihn und stand ebenfalls auf. „Das glaube ich Ihnen. Ihrer Familie wird das bestimmt nicht anders gehen.", schmunzelte der Staatsanwalt und wollte schon zur Tür gehen als ich ihn am Unterarm packte. „Hätten Sie Lust die beiden mal reinzulegen?".

Ein paar Minuten später, Herr Römer war zum Glück auch von meiner Idee angetan, gingen wir beide wieder zum Empfangstresen der Wache. „Es bleibt dabei wie wir das gerade besprochen haben, Frau Fuchs. Sie haben den heutigen Tag noch um sich von ihren Freunden und Familienangehörigen zu verabschieden und treten dann morgen um 8 Uhr ihre Haftstrafe an. Sie können sich glücklich schätzen, dass ihr Vater und ihr Freund Polizisten sind. Dadurch konnte ich ihnen ein kleines Zeitfenster verschaffen.", brummte Herr Römer missgelaunt als Paul und Martin in Sichtweise kamen, die am Tresen so taten als währen sie beschäftigt.
„Klaus? Ich kündige!", rief mein Freund und kam auf mich zugelaufen. „Was haben Sie...", fing Herr Römer an, kam aber nicht weiter da er viel zu überrascht von Pauls Reaktion war. Denn ehe ich mich versah hob mein Freund mich hoch und eilte mit mir zur Wachentür die bereits von meinem Vater aufgehalten wurde.
„Stehen bleiben Richter.", wie eine Mauer baute sich Onkel Klaus vor Paul auf und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Ich hab ge...", rief der Oberkommissar aber ich hielt ihm sofort den Mund zu. „Ich hab euch reingelegt.", lachend sah ich zwischen meinem Vater und meinem Freund hin und her. „Warte... was?", verwirrt schüttelte Martin seinen Kopf und kam auf mich und Paul, der noch immer in Alarmbereitschaft war, zu.
„Sie haben ihre Tochter gehört, Herr Fuchs. Sie hat sie reingelegt und es war mir eine Freunde ihr dabei zu helfen. Somit weiß ich das Herr Richter alle Gesetzte brechen würde, um seine Freundin und vielleicht bald Ehefrau bei der Flucht zu helfen.", fiel Herr Römer in mein Lachen ein und stellte sich neben Onkel Klaus. „Jetzt bringe ich sie nur noch nach Hause und erkläre ihr, dass ich gerade fast an einem Herzinfarkt gestorben bin.", fluchend setzte Paul mich wieder ab und fuhr sich durch die Haare.
„Ach komm schon. Du kannst mir doch nicht böse sein.", mit einem gespielten Hundeblick sah ich meinen Freund an. „Deine Augen werden dich jetzt auch nicht von der Standpauke befreien.", brummte der Oberkommissar und verengte seine Augen zu Schlitzen. „Aber ich wüsste was.", hauchend stellte ich mich auf die Zehenspitzen und kam so mit meinem Lippen so nahe an Pauls Ohr, dass ich es fast küssen konnte, „Willst du mich heute wirklich ausschimpfen obwohl wir beide doch so was schönes anderes tun könnten? Denk doch mal nach. Wir beide. In meinem Bett.".
Direkt räusperte sich meine bessere Hälfte und zog mich an sich. „Warte nur bis wir zuhause sind. Dann bekommst du deine Standpauke die sich gewaschen hat.", drohte er bevor er mich so stürmisch küsste das ich mit ihm am liebsten direkt in meinem Bett gelandet wäre.


Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen Augen (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt