23. Teil meines Lebens

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Ich wollte gerade mein zweites Handy aus dem Versteck, in einer Socke, in einer Box, in einer anderen Box, mit anderen Sachen drin, welche unter einem Kleiderhaufen in meinem Kleiderschrank lag. Gerade als ich die auffällig leichte Socke rausholte und reingriff, spürte ich nicht mein zweites Handy, sondern ein Stück Pappe. Sie wusste also dass ich noch eine Notlösung für mein Handy finden würde. Sie war wirklich schlau...doch nun war die Chance diese gefangene Woche auf irgendeine Weise mit Felix Kontakt aufzunehmen gleich null. Na toll...

Ich stöhnte laut auf und warf mich ins Bett. Und so lag ich einfach nur. Doch es reichte mir irgendwann, ich stand auf und lief auf meinem grösseren Balkon. Es war wirklich sehr schön hier, denn es war sehr schön mit Blumen und Blättern geschmückt. Ich lehnte mich an das Gelände und sog die frische Luft ein. Und da war es wie ein Geistesblitz. Ich lief wieder in mein Zimmer und ging zur Tür. Nicht die Türe, die verschlossen war und nach draussen führte. Auch nicht die Tür zum Balkon. Die Türe, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr geöffnet habe.

Ich lief zu meinem Schrank und schob den mit aller Kraft weg. Da war es. Die Tür zu meiner Kindheit. Damals war diese Tür kaum zu sehen, da sie auch schon damals hinter dem Schrank war. Falls ihr es nicht versteht, dieses Haus war schon ganz fertig eingerichtet als wir eingezogen sind. Und mein Zimmer war wirklich sehr gross, neben all den vielen und schönen Möbeln die ich so schon hatte, hatte ich immernoch extrem viel Platz in meinem Zimmer. Und als ich damals den Schrank verschieben wollte, habe ich diese Türe gefunden.

Als ich etwa 8 Jahre alt war, wurde dieses Haus von meiner Mutter und meinem Vater gebaut worden, und auch sie hatten alle Pläne. Doch anscheinend hat mein Vater diesen Raum extra für mich gemacht und meiner Mutter nichts davon gesagt. Es war ein kleinerer Raum, der Raum war eine Art Tonstudio, nur mit jedem anderen Krimskrams, der fürs Singen gut sein sollte. Mein Vater hat meine Leidenschaft für das Singen schon früh entdeckt. Meine Mutter später, als Dad weg war...doch dies war ein Fehler ihr das zu zeigen.

Ich war 12, im Gesangsunterricht hatte ich eine 1. Jede freie Minute (ich hatte wenige, als Oberzicke hatte man nun mal sehr viel zu tun) habe ich genutzt, seit ich 8 war, um zu singen. Es hat alle meine Emotionen beschreiben können, da ist schon fast das rausgkommen, was Felix rausgeholt hat, nähmlich mein wahres Ich. Es hat sich einfach nur so richtig angefühlt, und ich weiss sogar noch das Datum, der 24. Juli. Denn das war das Datum, an dem ich aufgehört habe zu singen.

Wie schon gesagt, ich war 12, und es war ein so toller Tag. Ziemlich gut gelaunt kam ich nach Hause und Mama und ich assen zusammen zu Mittag. Ich habe leider nicht an meine Manieren gedacht, und habe zuerst einfach gesummt, und später einfach gesungen. Als ich aufsah und in die Augen meiner Mutter schaute, verstummte ich sofort. Ihr eisiger Blick machte mich jedes mal kaputt. "Was tust du da?", hatte sie gezischt. Leise, hatte ich gesagt, was ich bis heute bereue: "Singen. Und irgendwann gehe ich an eine Schule fürs Singen. Und du weisst gar nicht wie schön es ist zu singen, als ob..." "Sei still! Davon will ich kein einziges mal etwas hören! Deine Zukunft ist schon geplant. Nach der Schule gehst du an eine professionelle Schauspielschule und wirst Schauspielerin! Und höre ich noch einmal, ein Mucks über das Singen, dann bereust dus, aber sowas von!", und dieser Unterton dazu, es hatte mich einfach nur so verletzt und fertiggemacht. Und es hat mir meine ganze Motivation gestohlen, also habe ich einfach aufgehört zu singen, und den Raum nie mehr betreten..

Doch gerade dann als ich die Türe aufmachn wollte, nach etwa schon 7 Jahren, schob ich den Schrank wieder davor, packte ein paar Sachen und lief auf den Balkon. Ich konnte nicht da rein, zumindest nicht ohne Felix. Und gerade war der Drang zu ihm zu kommen zu gross. Der Gedanke die Tür einbrechen zu müssen, gefiel mir gar nicht. Und nein, keine Panik, ich werde nicht von diesem hohen Balkon runterspringen, ich wollte mal etwas versuchen.

Die Tasche mit den Sachen warf ich nach unten und ich kremplete meine JackenÄrmel nach hinten. Etwas weiter vor meinem Balkon war ein Baum, und der hatte auch genug Äste. Doch es könnte schon etwas gefährlich werden, denn wenn ich den Ast nicht erwischte, und nicht genug weit springen könnte, würde ich sterben.

Ich holte ganz viel Anlauf, rannte auf das Gelände zu, ich sprang so hoch, das ich über dem Gelände hinwegsprang und dann mitten in der Luft war. Nun galt es den Ast zu erwischen....

You are the reason why I smile || Dner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt