5. Gespräch mit Taddl

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Als ich nach Hause kam, ging ich erstmals hoch in mein Zimmer, schmiss meinen Rucksack in eine Ecke und zog mir gemütliche Trainerhosen (halt einfach in kurz) an und ging runter in die Küche.

Auf dem Tisch lag ein Zettel von Mama: "Papa und ich sind für heute Abend und auch Nacht weg. Ich habe dir noch ein Stück Spätzligratin in der Mikrowelle hingelegt.
Kuss Mama"

Gut, dann würde sie mich auch nicht so ausfragen, wieso ich so schrecklich aussehe. Auf jeden Fall wärmte ich den Gratin auf, nahm ihn aus der Mikrowelle, nahm die Käseschicht wegen zu vielen Kalorien weg und ass es zur Hälfte auf.

Ich räumte mein Besteck und alles in die Spülmaschine, doch in dem Moment klingelte es an der Haustüre. Als ich durch das Türloch blickte, sah ich Taddl. WAS? TADDL HIER?! Ach ja stimmt...er meinte er würde am Abend vorbeikommen. Total vergessen, ups.

Ich sah zwar aus wie ein Penner, fand ich, mein Umfeld würde das natürlich nicht denken, aber es war mir egal. Ich öffnete ihm leicht lächelnd die Türe und begrüsste ihn.

Er begrüsste mich in abwesend. Er schien überwältigt zu sein, vom Haus meiner Eltern, war ja eigentlich auch klar, so gross, ordentlich, blitze blank, Edel und riesig.

Ich meinte: "Komm, reden wir in meinem Zimmer", er nickte noch in bewunderung unseres Hauses. Doch glaubt mir, niemals würde er so viel Bewunderung für unser Haus haben, wie ich für seine Tattoos, oder Felix' niedlichkeit...oh nein, nun dachte ich wieder an ihn!

Er setzte sich auf einen der 4 Sitzsäcke und ich neben ihm. Er fing dann jedoch an: "Ich versteh gerade nicht was hier falschläuft...ich bin gerade bei dir?!", er lachte etwas und lächelte danach. Ich lächelte Schulterzuckend zurück.

"Danke das du mir geholfen hast, ich glaube, wenn du es nicht getan hättest, läge ich immer noch da rum.", meinte ich dann. Ein danke kam zwar selten über meine Lippen, jedoch, war es hier wirklich wichtig zum sagen, denn wenn etwas verdient war, gab ich es auch zu, und dieses Danke war wirklich verdient.

Er lächelte, doch es verschwand schnell wieder, denn sein Blick wurde Ernst. "Wegen Felix...was hast du bloss mit ihm angestellt...? Er ist total weg, andauernd, er redet kaum noch, seine Motivation fürs Video produzieren ist gesunken und er kommt auch gar nicht mehr mit zum Longboard fahren...und das alles, seit dem Tag als ihr euch getroffen habt, er hat förmlich von dir geschwärmt...doch wir haben ihm nicht geglaubt, dass er halt so jemanden wie dich mag, so abgehoben, über Zicke, höchste Stellung von eurer "oberste Gruppe der Schule", du legst eh nur Wert auf diese Typen die das komplette Gegenteil von uns sind, übermuskulös, heiss und schön, so eine mit der man keine 'Abenteuer' erleben kann, so gemein und herzlos und ich weiss auch nicht...aber, wenn das stimmt was er erzählt hat, und du mir hier gerade nichts vorspielst, dann frage ich mich, wie schaffst du das, eine solch tolle Person in dir zu verbergen und nach Aussen die 'Queen' zu spielen um deine Stellung zu behalten..."

Und das war der Moment an dem ich etwas nasses unter meinem Auge spürte. Es war eine Träne. Nach der kamen immer mehr, und noch mehr, und sogar schluchzer kamen und ich fühlte mich so hilflos. Diese Worte waren so wahr, allen ernstes, so wahr. Und, noch nie habe vor einer Person geweint...

Er nahm mein Kinn, hob es hoch und blickte mich mit seinen Eisblauen Augen an, ganz tief in die Augen bis in meine Seele hinein. So weit habe ich praktisch niemanden an mich ran gelassen, ausser Felix, der kam noch näher dran...

Taddls Blick verriet: "Du hast Recht, du meinst es ernst, du spielst keine albernen Spielchen." Und umarmte mich vorsichtig doch trotzdem voller Herzlichkeit. Ein toller Moment.

"Ich wollte Felix nie verletzen, doch momentan ist es einfach schwierig, ich meine, mein Leben lang war ich schon immer die 'Queen' der Schule. Ich habe nie verstanden, was richtige Freundschaft oder gar richtige Liebe bedeutet, und jetzt kommt eine Person in mein Leben die mir die Gedanken die ich immer verdrängt habe , halt über richtiges Leben, Spass und Freundschaft, in mir herausholt und mir eine so andere Sicht vom Leben gibt, an einem einzigen Tag...doch trotzdem, kann ich mich nicht vom einen zum anderen Tag komplett ändern und von der Queen der Schule, nicht mehr die Queen der Schule zu sein, ich meine, mein Leben bestand bisher daraus...ihr müsst mir etwas Zeit lassen, das kommt langsam und mit der Zeit, oder halt dieser Moment, wenn ich mich endlich überwinden kann, und ich mich kurz und schmerzlos von ihnen losmache. Es tut mir so leid...für alles!", sagte ich ruhig in seine Umarmung und da drückte er mich etwas fester an sich ran.

Er sagte leise: "Alles ist gut Louisa, du bist jederzeit willkommen in unserem Youtube Haus, ich gebe Felix über diese Dinge noch Bescheid und das wird sich schon klären..."

Wir lösten uns voneinander und wir lächelten uns dann an und er erzählte mir von Youtube und dem youtubeHaus und wir sprachen auch ganz viel drüber. Es war so schön mit ihm zu reden, und das ist der Tag, an dem ich Taddl als meinen besten Freund bezeichnen konnte!

You are the reason why I smile || Dner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt