34. Die Süssen, Rewilz

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Als ich sicher war, dass Felix aus der Wohnung raus war, schrie ich. Ich schrie so laut ich konnte, schlug um mich rum und liess meinen Tränen freien lauf. Wie konnte ich so etwas nur tun? Noch nie in meinem Leben, habe einen so wahnsinnig tollen Menschen kennenlernen dürfen, und nun ist er weg und das war alles nur meine Schuld!

So ging es immer weiter, bis plötzlich eine Person in Felix' Schlafzimmer reingerannt kam. Ich musste meine Tränen von den Augen wischen, um zu sehen wer es war, denn ich war praktisch blind von den Tränen in meinen Augen.

Wie sehr ich auch hoffte, dass es Felix war, war er es nicht. Es war Sebastian (aka Rewi) der ganz verdattert am Türrahmen stand. Vorsichtig kam er auf mich zu und umarmte mich ruhig. Bevor ich fragen konnte, meinte er: "Die Wohnungstür war offen und ich habe Schreie gehört. Da bin ich sofort hier her gerannt um zu sehen was hier los ist. Heii, Kleines. Nicht weinen, du zitterst ja wie Espenlaub. Komm erst mal zu mir. Felix ist auch da.", er löste sich von der Umarmung, stand auf und hielt mir seine Hand hin. "Felix?", war meine einzige Reaktion. "FelixHardy aka Rotpilz meine ich natürlich...", sagte er ruhig und hielt mir immernoch seine Hand hin. Ich nahm sie und wir liefen zu seiner Wohnung.

Diesmal war sie nicht ganz so chaotisch wie das letzte Mal. Wir liefen in sein Wohnzimmer, das ziemlich gross war, und auf der Couch sass ein Junge in etwa meinem Alter, röteren jedoch hammer Lippen, war etwas grösser als ich und er hatte süsse Haare. Sein Lächeln verschwand als er mich sah. Er kam auf mich zu, hielt seine Hände um meinen Kopf und sagte besorgt: "Bist du die, die geschrauen hat? Was ist passiert? Ist alles in Ordnung. Du siehst so blass und verletzt aus...", na toll...

"Schon in Ordnung...", sagte ich und nahm seine warmen Hände von meinem kalten Gesicht weg. "Komm, setz dich doch erstmal. Ich bringe dir einen Tee", sagte Rewi und nahm Felix mit. Ich hörte wie die Beiden in der Küche redeten.

Später kamen die Beiden mit einem Tee in einer 'Youtube'-Tasse zurück und gaben mir die Tasse. "Danke", brachte ich heraus und starrte in die grüne Brühe in der Tasse.

"Willst du uns vielleicht erzählen was los ist?", fragte Rewi nach einer Weile. Ich wusste, dass ich dieser Frage nicht eine Ewigkeit ausweichen konnte. Also nahm ich einen Schluck von meinem ekelhaften Tee, legte den auf den kleinen Tisch und sagte: "Taddl und ich haben uns geküsst. Obwohl Felix ihm dauernd von mir erzählt hat und ich eigentlich für Felix etwas empfunden habe. Dann habe ich ihm dies alles erzählt, doch er konnte uns anscheinend nicht verzeihen. Ich verüble ihm das nicht einmal. Verdammt, ich wollte das nie.", und ohne dass ich das wollte, fing ich an zu weinen und legte meinen Kopf in meine Hände.

Felix rutschte zu mir und legte meinen Körper in seinen und streichelte vorsichtig meinen Rücken. Doch irgendwie entgingen mir nicht die verwirrten Blicke der Jungs. Ich fragte mich wieso, doch dann beantworte sich meine Frage, als mich Rewi fragte: "Bist du dir sicher, dass es anders rum passiert ist?" Ich runzelte meine Stirn und schniefte: "Was willst du damit andeuten?" Es war kurz ruhig, doch dann sagte er: "Nun ja. Ich habe bisher nur erlebt, wie Felix Herzen brach, doch noch nie, wie ihm jemand das Herz gebrochen hat..."

Ich dachte darüber nach und diese Aussage brachte mich wieder zum weinen. Verdammt! Ich war die einzige Person, die ihm je hätte das Herz brechen können, und nun war es geschafft. Vorallem, diese armen Jungs die mein rumgeheule ertragen mussten.

Nach einer Weile hatte ich mich beruhigt, doch ich lag immernoch in Felix Armen. Leider war es nicht mein Felix...doch dieser hier war wirklich süss und nett zu mir. Rewi musste dringend los sein Video schneiden, da er es sonst nicht rechtzeitig hochladen konnte, doch bevor er ging, sagte er zu Felix: "Keine Sorge Schatz, ich komme nachher wieder" Da lachten die Beiden und Felix sagte: "Alles klar du Missgeburt" und warf ihm eine Kusshand zu. Dies liess mich schmunzeln.

Nun lag mein Kopf auf seinem Schoss und er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wie heisst du überhaupt?", fragte er lächelnd. "Louisa. Und was machst du für Videos auf Youtube, und wie heisst du da?", fragte ich ihn. "Let's Plays und ich heisse da Rotpilz. Und was machst du nächste Jahr nach der Schule?", fragte er mich, währrend ich immer noch mit meinem Kopf auf seinem Schoss da lag. "Wahrscheinlich muss ich an eine Schauspielschule. Wie es meine Mutter so sehr gewünscht hat. Doch ich würde so viel lieber etwas in Richtug Musik machen. Ich liebe es zu singen oder Klavier zu spielen. Da fühle ich mich einfach frei weisst du? Doch meine Mutter hat das nie zugelassen, und als Kind hatte ich extremen Respekt vor ihr und ihren Entscheidungen über mein Leben.", Felix hörte mir gut zu, ohne mich auch nur einmal zu unterbrechen.

"Wie wärs, wenn du auf Youtube anfangen würdest?", sagte er aus dem Nichts. Hmm. Ich richtete mich auf und setzte mich im Schneidersitz hin. "Sing mir doch mal was vor.", meinte er dann lächelnd und zum ersten Mal konnte ich heute wieder lächeln. "Soll ich?", fragte ich. Er nickte immernoch lächelnd.

"Also gut", sagte ich und überlegte mir was ich singen könnte. Ich entschied mich für Gabrielle Aplin. Ich liebte diese Frau einfach.

<The power of love
A force from above
Cleaning my soul
Flame on burn desire Love with tongues of fire
Purge your soul
Make love your goal>

Ich wurde etwas rot, da ich Angst hatte, dass er schlecht von mir dachte. Doch seine Kinnlade ging nach unten, starrte mich mit aufgeweiteten Augen an und sagte nach einee Weile: "Noch nie in meinem Leben...habe ich eine so Bomben Stimme gehört. Als hätte grade ein Engel gesungen. Wie konnte deine Mutter nur so etwas entgehen lassen?" Okey. Wow. Das war gerade wirklich süss von ihm. "Danke", sagte ich lächelnd.

Wie Beide redeten noch sehr lange und irgendwann schlief ich einfach in Felix' Schoss ein.

You are the reason why I smile || Dner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt