"Ich habe meine Fehler erkannt. I-ch habe mit vielen Menschen darüber gesprochen. Glaubt mir, ich habe mich gebessert. Doch würdet ihr mich bitte mit meiner Tochter alleine lassen? Es wäre sehr freundlich von euch Herren.", man hätte es nicht geglaubt, doch es stimmte. Es war meine Mutter die diese Worte in den Mund nahm. Es klang auch so ehrlich und schuldbewusst.
Dann hörte ich zwei 'Ja Ma'am's und wie langsame Schritte aus dem Zimmer gingen. Dann hörte ich das klacken der Geschäfts High-Heels meiner Mutter auf mein Bett zukommen.
Ich hatte kein Gefühl der Angst in mir. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass nun alles gut werden würde, zwischen mir und meiner Mutter. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und blickte in ihre. Ihr besorgter Gesichtsausdruck wandelte sich in ein erleichtertes.
Sie streichelte leicht lächelnd meine Wange und sagte schon fast flüsternd: "Du machst aber Sachen. Bevor du dich fragst was los ist, ich hatte viel Zeit zum nachdenken gehabt, während dem du weg warst. Ich sehe meine Fehler nun ein."
Sie schnaufte kurz durch ihre Nase ein und aus und seuftzte, während sie mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Dann fuhr sie fort.
"Ich habe einfach nur die ganze Zeit die perfekte Tochter, als Bild vor meinen Augen gehabt. Hab ich dich daneben gestellt sahst du einfach nicht wie diese aus. Ich habe alles gegeben damit du wie sie aussiehst. Doch nun weiss ich, dass das schwachsinn ist, dieses Bild vor meinen Augen ist schwachsinn. Die Person, du, meine Tochter, die vor mir steht ist so wie sie ist perfekt, und egal wie sie aussieht oder ist, ich habe sie von ganzem Herzen lieb. Ab jetzt wird sich einiges verändern meine Liebe, das verspreche ich dir. Komm her.", sie klang so ehrlich und ruhig währenddem sie das alles sagte. Sie streckte ihre Arme aus und ich liess mich in diese fallen.
Es war eine sehr lange und warme Umarmung mit meiner Mutter. Eine solche Umarmung, wie ich es mir nur hätte erträumen können bisher. Irgendwann lösten wir uns aus der Umarmung und sie blickte mich lächelnd an. Ich lächelte leicht zurück.
Später wurde ich auch entlassen. Doch als ich mich umgezogen hatte und gerade aus dem Zimmer rausgehen wollte, stürmten sich zwei junge Typen auf mich, und versuchten Beide der Erste zu sein, welcher mich umarmt. Taddl und Felix...
Ich wich aus und machte einen Schritt von ihnen weg. "Jungs. Bitte. Es tut mir schrecklich leid, es ist unverzeilich was ich getan habe. Doch ich muss euch nun enttäuschen, ich brauche Zeit zum nachdenken, ausruhen und ein wenig Zeit für mich allein. Ehmm, also dann. Tschüss."
Ich blickte keinen der Jungs noch einmal an. Ich drehte mich schnell um und lief den Flur entlang Richtung Ausgang. Meine Schritte waren schnell, meine Atemzüge wurden immer schwerer und schneller und meine Augen wurden von glasig zu einem Wasserfall voller Tränen. Wieso musste mir nur diese Tollpatschigkeit genau das bringen. Wieso konnte ich nicht jemand anderem in die Arme gefallen sein. Jemanden, der mein Leben nicht vollkommen auf den Kopf gestellt hat. Fühlt es sich denn so schrecklich an, Emotionen zuzulassen. Bleibt man lieber einfach nur kalt? Es fühlt sich zwar nicht besser an, jedoch lässt es nicht zu, dass man verletzt wird. Es war einfach zu kompliziert.
Ich wollte gerade die Türe nach draussen öffnen, als mir auf einmal eine warme Hand auf die Schulter gelegt wurde. Ruhig drehte ich mich nach hinten und sah Felix. Felix, mit seinem besorgten und traurigem Gesicht. Es zerriss mir förmlich das Herz ihn so zu sehen. Ich umarmte ihn ganz fest, mit geschlossenen Augen und das ziemlich lange. Irgendwann liess ich ihn los, drehte mich um und lief in einem sehr schnellem Tempo zum Auto meiner Mutter.
Der Regen verstärkte sich bei jedem Schritt den ich machte. Meine Haare fühlten sich plattgedrückt und schwer an, meine Klamotten klebten förmlich an meinem Körper und meine Schuhe waren mit Wasser vollgesogen. Doch auch wenn ein Wasserfall über mich fallen würde, es würde mich kein Stück interessieren, denn es würde den Wasserfall in meinen Augen überspielen.
Ich stieg ins Auto ein und setzte mich auf den Beifahrersitz neben meiner Mutter. Sie gab mir ihre Jacke, da ich schon vor Kälte bibberte. Doch da war weder die Temperatur noch der Regen dafür verantwortlich. Sondern die Kälte die anfing mein Inneres aufzufressen.
Meine Mutter fuhr los und ich sah aus dem Fenster. Da stand Felix im Regen am Eingang und blickte mir direkt in die Augen. Und in diesem Moment verzog sich die Kälte sofort und ich spürte wieder angenehme Wärme in mir drin. Er schaffte es innerhalb von Millisekunden mich so zu fühlen, dass ich nie mehr Angst haben müsste allein zu sein. Dass er immer an meiner Seite stehen würde, komme was wolle.
[...]
Ich lag in meinem Bett. Mein Zimmer war nun aufgeräumt, ich war geduscht und mein Bett neu einbezogen. Nun lag ich in meinem Bett, mit den Lichterketten angezündet, und hörte Musik. Bis ich ein piepsen von meinem Handy hörte. Ich warf einen Blick drauf und sah, dass ich eine WhatsApp Nachricht von Felix bekommen habe. Seltsam, es war 2:00 Uhr Nachts und am nächsten Tag war Schule. Ach ja stimmt, Youtuber Leben.
Erst zögerte ich ein wenig, doch ich überwand mich und entsperrte mein Handy, ging auf WhatsApp und öffnete den Chat mit Felix und mir.
'Hey :)', stand da.
'Heei', schrieb ich zurück.
Ich wartete erst ein paar Sekunden, dann Minuten und dann eine halbe Stunde. Er kam nicht mehr online. Irgendwie machte es mich schon ziemlich traurig.
Dann wartete ich noch 5 Minuten und gab es auf. Ich legte mein Handy neben mich und versuchte die Erlebnisse im letzten Monat zu verarbeiten. Dann hörte ich ein piepsen von meinem Handy. Meine Mundwinkel zogen sich nach oben, da stand dass ich eine Benachrichtigung von Felix bekommen habe.
'Bin grad fast eingepennt. Dann hab ich an dich gedacht und bin sofort wieder wach geworden um mit dir zu schreiben', stand da.
Ich setzte mich aufricht in den Schneidersitz und hielt eine Hand vor meinen Mund. Ihr glaubt gerade nicht wie glücklich mich das machte. Daraufhin schrieb ich ihm zurück:
'Haha ehrlich?'
Er: 'Ja, oder habe ich dich gerade geweckt? Ich möchte dich nicht stören oder so.'
'Nein nein tust du nicht. Ich war sowieso wach :)'
Er: 'Gut, dann bin ich beruhigt. Hast du Lust ein wenig zu telefonieren?'
'Klar :)'
Daraufhin kam direkt ein Anruf von Felix und ich nahm mit einem grinsendem "Hallo" ab.
DU LIEST GERADE
You are the reason why I smile || Dner FF
Hayran KurguIch hätte niemals gedacht, dass ich fähig wäre zu lächeln, geschweige denn zu lieben, bis ich anfing über ihn nachzudenken. "Sein Name ist Felix", lächelte ich vor mich hin und legte mich in die Blumenwiese.