Epilog

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Mein neues Leben in Amerika war einerseits sehr bunt, da ich so viel positive Energie und Neue Sachen miterleben durfte. Auch war ich sehr glücklich, was die familiären Dinge betraf. Nur war es mir zu ungewohnt, und dieses Gefühl ging auch nach 2 Jahren nicht weg. Ich fühlte mich irgendwie schon fast leer mit diesem zu erfüllten Leben hier. Für viele mag das seltsam klingen, doch meine Gefühle zu beschreiben fiel mir schon immer schwer.

Ein leeres Gefühl und ein erfülltes Leben, wie passte das bloss zusammen? Ich habe mir dazu oft Gedanken gemacht und gegen Ende habe ich den Entschluss gefasst, dass ich mein Glück zurück gelassen habe, in Deutschland. Und auch wenn ich es dort nicht wiederfinden würde, dann wüsste ich zumindest, dass es das nicht war und ich könnte zurück nach Amerika. Doch ich war mir so sicher, dass ich nie wieder wirklich ehrlich glücklich war, seit dem ich Deutschland verlassen habe.

Mein Vater war einverstanden und so verständnisvoll, als ich ihm mitteilte, dass ich zurück nach Deutschland wollte und da auch mein Psychologiestudium abschliessen möchte. Er und mein Bruder waren zwar sehr traurig, dass ich gehen wollte, doch solange es eine Entscheidung war, welche mich glücklich machen konnte, würde es auch sie glücklich machen. "Goodbye my lovely daughter. Don't forget, always be the best you that you can be. You're always in our hearts. We'll visit you soon enough"

"Thanks dad. I love you both so much", sagte ich und umarmte meinen Bruder und meinen Vater ganz fest"

Einen Monat später fand ich mich am Flughafen in Köln wieder. Mein Vater konnte mich ohne Probleme von Amerika aus Unterstützen. Ich wurde irgendwie schon seit meiner Geburt verwöhnt und nein, ich war nicht grossartig stolz darauf. Aber es erleichterte mir nunmal vieles, dass ich einfach mein Leben so und dort leben konnte wie es mir passte.

Es fühlte sich seltsam an, wieder zurück in Deutschland zu sein. Alle Menschen sprachen wieder deutsch um dich herum, die Stimmung und Energie um einem herum war komplett anders als in Amerika und ich hatte nach 2 Jahren mal wieder ein wenig das Gefühl, als wäre ich Zuhause.

Erst fuhr ich mit einem Taxi zu meiner schon eingerichteten Wohnung, welche mir auf den ersten Blick sehr gefallen hat, doch ich würde die Wohnung wahrscheinlich erst später richtig begutachten können. Erst brauchte ich eine Nacht zum schlafen, um mich vom Flug zu entspannen. Der nächste Tag würde ein sehr langer werden.

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Die Sonnenstrahlen weckten mich am nächsten Morgen und ich konnte nur mit Mühe meine Augen öffnen. Doch ich zwang mich trotzdem aus dem Bett, um nicht wieder einzuschlafen, denn an diesem Tag würde noch vieles auf mich zukommen.

Als erstes wollte ich meine Mutter besuchen. Schon seit mehr als zwei Jahren hatte ich keinen Kontakt mehr zu ihr. Wie es ihr wohl ginge? Wahrscheinlich hatte sie mich nie vermisst, einen erfolgreichen Mann kennengelernt und ihr Geschäft lief wie gewohnt immer und immer besser. Doch trotzdem war sie meine Mutter, und ich wollte wissen wie es ihr ging, auch wenn sie mir damals gegenüber nicht die besten Intentionen gehabt hat, wie viele andere Mütter es eigentlich ihren Kindern gegenüber hätten.

Nach einer längeren Busfahrt, kam ich endlich an dem Ort an, an dem ich 19 Jahre gelebt hatte. Ein komisches Gefühl machte sich in mir breit. Ich hatte überhaupt keine Ahnung was auf mich zukommen würde und wie meine Mutter reagieren würde. Ich schnaufte tief ein und klingelte.

Nach einer Weile machte endlich jemand auf. Vor mir stand eine fast zu dünne Frau, schick und sauber angezogen, jedoch hatte sie ganz tiefe Augenringe und sah einfach nur traurig und einsam aus.

"Mom", sagte ich einem so leisen Tonfall, dass es sich eher wie ein Flüstern anhörte und musste fast anfangen zu weinen. Sie blickte vom Boden zu mir herauf und machte einen ganz seltsamen Ausdruck, den ich so noch nie von ihr gesehen habe. Sie lächelte mit ihrem vollen Herzen, doch ihre Augen sahen so unglaublich müde und traurig aus, dass es eines der traurigsten Lächeln war, welches ich jemals gesehen habe.

You are the reason why I smile || Dner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt