27. Du wirst mir immer etwas bedeuten

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"Kann man mit dir nicht mal mehr richtige Gespräche führen?", schrie er mir noch hinterher. Doch in seiner Stimme lag keine Wut, wie jeder aussenstehender denken würde,darin lag einzig und allein Trauer und Enttäuschung. Es zeriss mir das Herz. Am liebsten würde ich mich auf der Stelle undrehen, zu ihm rennen, meinen Kopf in seine warme Brust legen und ihm sagen, dass ich einfach nur verwirrt war. Doch mein Ego und mein Kopf liessen es nicht zu, denn Tränen brannten in meinen Augen. Er durfte die nicht sehen. Meine Gedanken spielten gerade verrückt. Mein Kopf war einfach mal zu egoistisch und hartneckig, doch mein Herz mischte sich immer wieder ein. Bevor nochmal etwas passieren konnte, rannete ich weg, an den Ort, der mich wieder aufbauen würde. Die Blumenwiese.

Ich rannte der Strasse entlang. Rannte und rannte. Bis zum Waldinneren. Da war das Gebüsch, durch das ich zu meiner geliebten Blumenwiese kam. Meine Schritte verlangsamte sich, endeten in Mitten der Blumenwiese und da liess ich meinen Körper das tun, was er wollte.

Ich brach zusammen und lag im Gras mit den wundervollen Blumen in ihnen. Da lag ich einfach. Tränen rannen runter und meine Gedanken waren stumm. Ich spürte nichts, alles was existierte, waren meine Tränen und meine leblose und kalte Seele.

Felix' Sicht
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Für einen Moment, als ich ihr ganz tief in die Augen blickte, dachte ich, es wäre wieder alles okay. Doch irgendetwas in ihr liess ihr das Strahlen in den Augen zu stehlen. Sie schubste mich weg und stolzierte schnell davon. In dem Moment zerbrach mein Herz in tausend Stücken. "Kann man mit dir nicht mal normale Gespräche führen?", schrie ich ihr hinterher. Ich wollte wütend klingen, doch ich war so verzweifelt und traurig, dass es doch nicht so klang.

Lou blieb kurz stehen atmete tief ein und rannte mit einer enormen Gescheindigkeit weg. Nein, dieses mal würde ich sie nicht alleine lassen. Also rannte ich ihr hinterher, doch wie schnell ich auch versuchte zu sein, der Abstand blieb bis zu ihrem Ziel enthalten, da sie wirklich sehr schnell war und ihr Tempo bis ins Waldinnere schon fast immer schneller wurde.

Sie schlüpfte durch das sehr dichte Gebüsch und sie war nicht mehr zu sehen. Hinter diesen dichten Bäumen und Gebüschen war die Blumenwiese, in der alles begann.

Vorsichtig schlüpfte ich auch durch den einzigen Eingang zur Blumenwiese, das etwas versteckte Loch im Gebüsch, und sah Louisa. Sie lag in der höheren Blumenwiese und ihr liefen Tränen in den Augen runter. Ich schaute sie an. Sie war so schön. Ihre meerblauen Augen, diese süsse Stupsnase, ihre hellen, rosa und volle Lippen, ihre dunkelbraunen etwas kürzeren Haare mit vielen kleinen Löckchen, ihre herzförmige Gesichtsform und ihr wunderschönes Lächeln. Alles an ihr war ib meinen Augen schön. Wenn man sie nicht kennen würde, würde man niemals darauf kommen, dass sie jemals eine verabscheunde, zickige, egoistische, selbstverliebte oder kalte Person war. Moment mal...es sollte nicht 'war' heissen, sondern 'ist'! Gerade wollte ich zu ihr laufen. Doch...es fühlte sich falsch an. Sie wollte alleine sein, das spürte ich, und dies musste ich respektieren. Ich kroch wieder in de Wald und verschwand.

Louisa's Sicht
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Ich hatte für einen Moment das Gefühl, dass ich nicht alleine war. Doch als ich nach hinten blickte, war niemand da, wie sehr ich es auch gehofft hatte...

Am nächten Tag brauchte ich etwa eine Stunde im Bad. Später in der Schule küsste mich Dylan direkt, als er mich sah. Es fühlte sich so falsch an. Vorallem noch, wenn Felix uns dabei zusah, ich spürte wie sein Herz in tausend Stücke zerbrach. In dem Moment bemerkte ich, dass ich schwächer wurde. Meine gute Seite, die sich um Felix sorgte, wurde von der Kälte umzingelt und unterdrückt. Ohne Felix noch einmal anzuschauen ging ich Hand in Hand mit Dylan ins Schulgebäude.

Als der Unterricht für heute zu Ende war, lief ich zu meinem Spind und legte meine unnötigen Bücher da rein. Später ging ich raus um direkt nach Hause zu gehen. Doch sehr laute Stimmen brüllten sich gegenseitig an. Und was ich vor meinen Augen sah, war zu viel für mich und meine gute Seite schlug die Kälte mit einem Schlag weg.

Da standen Dylan und Felix viel zu nahe bei einander. "Es geht dich überhaupt nichts an! Du bist doch eh nur ein Stück Dreck Wert!", brüllte Felix. Noch sahen die Beiden unversehrt aus. Gott sei Dank keine Prügelei. Nun ja, wenn es dabei bleiben sollte...

"Natürlich geht es mich was an! Sie ist meine Freundin und du wirst sie sowieso verletzen. Lass dir eins gesagt sein, lass die Finger von ihr du kleine, erbärmliche Misset", meinte Dylan mit einem Unterton, der mir Haare zu Berge stehen liess. Doch Felix beeindruckte das wenig, und das Publikum rund un die Beiden schienen begeistert von dem Drama hier zu sein. "Hört auf!", versuchte ich. Doch die Beiden spürten meine Anwesenheit sowieso nicht.

Felix spuckte ihm mitten ins Gesicht, und für Dylan liess es wahrscheinlich das Fass zum überlaufen. Dylan ging auf Felix los und drückte ihn auf den Boden, setzte sich auf ihn und schlug ihm hart ins Gesicht. Felix stiess ihn hart von sich weg und boxte ihm in den Magen. Das Publikum applaudierte. Doch ich schrie: "Jungs! Hört verdammt nochmal auf!", doch die prügelten weiterhin aufeinander ein.

Plötzlich lag Felix am Boden und Dylan setzte sich so auf ihn drauf, dass er sich nicht wehren konnte. Erstmal schlug Dylan ihn mit seiner geballten Faust mitten ins Gesicht. Er schlug immer und immer wieder auf ihn ein, und jedes mal konnte man ein schmerzendes aufstöhnen von Felix hören. Dann wurde es zu viel für mich, ich rannte zu den Jungs und schubste Dylan von Felix runter. "Sag mal, wer hat dir ins Hirn geschissen du ignorantes Arschloch?!", schrie ich Dylan an.

"Aber ich.."

"Sag einfach nichts mehr! Verschwinde vor meinen Augen, ich will dich ncht mehr sehen!", unterbrach ich ihn.

Er verschwand trotzig, wie auch das Publikum. Und ich rannte zu Felix und legte seinen warmen Kopf auf meine Oberschenkel. Er öffnete seine wunderschönen blauen Augen. Auch wenn ich blind werden würde, diese Augen würde ich für ewig in meinem Gedächniss behalten.

"Es tut mir so Leid Lou, ich wollte nie...", fing Felix an. Doch ich unterbrach ihn mit einem Kuss auf seine süssen und weichen Lippen. "Nein. Es tut mir Leid. Lass uns die Sache einfach vergessen. Okey?", sagte ich nach dem Kuss, holte schnell ein paar Taschentücher aus meinem Rucksack und tupfte das Blut, welches von seiner Nase rang, weg. Er nickte lächelnd. Er eichtete sich auf und wir umarmten uns fest. "Ich könnte dich nie vergessen, du wirst mir immer etwas bedeuten.", flüsterte ich unter Tränen in seinen Armen. "Du mir auch."

You are the reason why I smile || Dner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt