Ich hatte nicht das selbe Zimmer wie im Sommer. Narzissa hatte die letzten vier Monate damit verbracht, eines der Gästezimmer umbauen zu lassen und zu meinem Zimmer gemacht. Sie sagte, sie habe versucht sich an meinem vorherigen Zimmer einige Ideen zu holen. Das stellte ich mir sehr schwer vor, da ich nicht viel besessen hatte.
Sie und Lucius waren nach den Sommerferien in meinem alten Haus gewesen und hatten es ausgeräumt. Da ich die einzige Erbin meines Vaters war, sollte das Haus mit meiner Volljährigkeit an mich gehen. Bis dahin musste es mein Pate für mich verwalten. Er hatte mit mir darüber gesprochen und ich hatte mehrfach betont, dass ich es verkaufen würde. Nie mehr wollte ich einen Fuß in dieses Anwesen setzen. Am liebsten wäre mir, wenn er es für mich verkaufen würde, doch das durfte er nicht.
Wir waren zu dem Endschluss gekommen, dass wir es vermieteten und die Einnahmen in mein Verlies nach Gringotts brachten, da mir das Geld offiziell zustand. Das war die einzige Möglichkeit, wie ich an ein bisschen Geld kam, da mein Vater wohl pleite gewesen war und meiner Mutter wurde jegliches Geld der Familie nach ihrer Hochzeit entzogen. Ihr Ehemann war seit dem Zeitpunkt für sie zuständig.
Narzissa meinte allerdings auch, dass sie das Zimmer meinem Alter ein bisschen angepasst habe. Ich war misstrauisch, weil sie mich eigentlich gar nicht kannte. Mein damaliges-Ich hatte in etwa so viel mit meinem heutigen zu tun, wie mein Vater mit einem Heiligen. Gar nichts. Um so überraschter war ich, als ich das Zimmer betrat.
„Komm erst mal in Ruhe an und richte dich ein", hatte sie gesagt und war verschwunden. Seit dem war ich alleine und schaute mir alles genau an. Gegenüber der Tür war ein bodentiefes Fenster, an dem links und rechts dunkel grüne, schwere Vorhänge an einer silbernen Stange hingen. Vor dem Fenster wehte ein dünner, silbern glitzernder Vorhang, durch den man hinaus in den Garten schauen konnte. Ich schob ihn zur Seite und schloss vorsichtig das Fenster. Es war kühl genug im Zimmer.
Dann drehte ich die schwarz gestrichene Heizung links neben dem Fenster etwas wärmer. Ihr rustikales Aussehen passte perfekt zum Rest des Zimmers. Über den Boden erstreckte sich ein dunkles Laminat und an der Decke hing ein kleiner Kronleuchter.
An der Wand zu meiner linken führte eine Tür in ein kleines Ankleidezimmer, in dessen Inneren die Wände von Regalen und Kleiderstangen bedeckt waren. Überrascht stellte ich fest, dass bereits einige Kleidungsstücke darin verstaut waren. Narzissa musste sie aus meinem alten Zuhause mitgenommen haben.
Neben der Tür stand ein alter Sekretär zum ausklappen, wie er auch im Arbeitszimmer meiner Mutter gestanden hatte. Davor befand sich ein Bürostuhl, der mit schwarzem Leder überzogen war. Wieder eine Ecke weiter befand sich die Tür, die aus meinem Zimmer in den Flur führte. Die Wände waren in einem dunklen grau gestrichen, dass durch das warme Licht des Kronleuchters nicht so bedrückend wirkte, wie das Grau, welches in unserem Salon die Wände geschmückt hatte.
Ich drehte mich weiter und entdeckte eine Tür, die in ein kleines Badezimmer führte. Im Inneren erhaschte ich einen Blick auf das Waschbecken aus weißem Marmor mit schwarzen Schlieren. Auch die Badewanne bestand aus diesem Marmor. Die Wände waren schwarz tapeziert mit silbernen Akzenten. Die Toilette musste direkt rechts neben der Tür liegen, wo ich sie von hier aus nicht sehen konnte.
Ich lies meinen Blick weiter durch mein neues Schlafzimmer wandern und betrachtete das große Himmelbett mit der grünen Bettwäsche. Es hatte keinen Vorhang, wie die Betten in Hogwarts, sondern nur ein Holzgestell. An jeder Seite stand ein kleines Nachtschränkchen auf dem große Nachttischlampen mit hellem Schirm standen.
Vor der linken Lampe stand ein kleiner Bilderrahmen. Verwirrt ging ich darauf zu und hob ihn an. Darin befand sich ein Bild von Narzissa, mit Draco auf dem Schoß und daneben meine Mutter, die mich auf dem Schoß hatte. Draco und ich waren noch sehr jung. Es musste an einem unserer Zahlreichen Picknicks im Garten des Manors gemacht worden sein. Wir sahen so glücklich aus, wie meine Mutter und ich erst in die Kamera und dann uns gegenseitig ansahen.
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Lucinda - The Mask of a Slytherin
Fanfiction„Unsere Herkunft definiert nicht wer wir sind" Lucinda wurde in einem zwiegespaltenen Haushalt geboren. Ihr Vater, ein traditionsbewusster Zauberer, der sich viel auf seine edle Reinblütigkeit einbildete. Ihre Mutter, die, besonders nach der Zwangsh...