Kapitel 21

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Die gewünschte Erholung und Sicherheit hatte ich über die Ferien leider nicht sammeln können. Stattdessen hatte ich die ganze Zeit dieses bedrückende Gefühl, beobachtet zu werden. Als wüsste unser Gast genau, was ich in Hogwarts tat.

Ich hatte ihm nur einmal richtig gegenübergestanden, aber in diesem kurzen Moment schien er meinen ganzen Charakter ergründet zu haben.

Mittlerweile war ich mir sicher, dass er mit Lucius über mich gesprochen hatte, in der Nacht, wo ich sie belauschte. Jedenfalls hatte ich keine andere Frau kennengelernt, die mein Schicksal teilte.

Ich hatte mir den Kopf darüber zerbrochen, wie er darauf kam, dass ich eine mächtige Hexe wäre, aber war zu keinem Schluss gekommen. Meine Zauber, um die Tür zu verschließen, hatte er mit Leichtigkeit gelöst und sonst hatte ich in den Ferien nicht viel gezaubert.

Unter seinem Blick war ich zusammengesunken und hatte keinen Ton herausbekommen. Danach war ich nicht fähig, ihm nochmal unter die Augen zutreten oder mit irgendwem darüber zu sprechen.

Stattdessen hatte ich mich wie ein Feigling in meinem Zimmer versteckt, bis schließlich alles in einem peinlichen Gefühlsausbruch herausgesprudelt war.

An Neujahr hatte ich mit Blaise nicht mehr sprechen können und jetzt kam es mir zu weit weg und zu lächerlich vor. Auch wenn diese Gedanken ständig durch meinen Kopf schwirrten und sein Gesicht sich neben dem meines Vaters in meine Albträume geschlichen hatte.

Ich schämte mich ein bisschen für meinen Gefühlsausbruch vor Draco und war komischerweise ein wenig erleichtert, dass Blaise das nicht mitbekommen hatte.

Lucius hatte mich nach dem Ball nochmal zur Seite genommen und gefragt, ob ich mir mit Blaise sicher war. Erst hatte ich nicht verstanden, was er meinte, doch dann geantwortet, dass ich es nicht wusste.

Er war von meiner Antwort nicht begeistert, aber ich hatte mich schnell verabschiedet und war in mein Zimmer verschwunden. Komischerweise kam mir die Vorsicht, die sie bei mir an den Tag legten, in diesem Fall zu Gute, da er mich nicht nochmal darauf ansprach.

„Guten Morgen Lucinda, begleitest du mich zum Quidditchspiel heute?" fragte Blaise und setzte sich mir gegenüber auf die Bank. Ich hatte in Gedanken versunken auf mein Toast gestarrt, es aber noch nicht angerührt.

Jetzt hob ich den Blick und entdeckte das breite Grinsen meines falschen Freundes. Verwirrt hob ich eine Augenbraue. Ich hatte verdrängt, dass heute wieder ein Spiel war. „Slytherin gegen Hufflepuff, bitte. Theo will lieber in der Bibliothek lernen." Es wirkte beinahe, als würde er flehen.

Mein Blick glitt zu Daphne und Brandon, die ein Stück weiter vorne am Tisch saßen. Bestimmt würden sie auch gehen. Brandon war ein riesiger Quidditchfan.

„Komm schon. Draco kann ich schlecht fragen", startete er einen neuen Versuch und ich wand mich von den beiden Turteltauben mit angewidertem Blick ab. Unweigerlich glitt mein Blick an den Gryffindortisch.

George saß mit dem Rücken zu mir und brütete mit seinem Zwilling über einer neuen Süßigkeit. Würde er das auch von mir verlangen, wenn wir zusammen kommen sollten?

„Außerdem sollten wir uns etwas öfter als Freund und Freundin sehen lassen", überlegte Blaise weiter und legte seine Hand über den Tisch. Ich riss meinen Blick von den Gryffindors und musterte verwirrt die Hand meines Freundes.

„Sie reden über uns und es ist nichts Gutes. Gib mir die Hand", verlangte er leise und begann dann leicht zu kichern, als hätte er etwas lustiges gesagt. Mein Blick huschte über die restlichen Schüler am Tisch, als ich meine Hand vorsichtig in seine legte.

Sofort zog er sie etwas näher zu sich und mein Oberkörper lehnte sich automatisch über den Tisch zu ihm. Dabei legte ich ein zaghaftes Lächeln auf meine Lippen und horchte auf.

Lucinda - The Mask of a SlytherinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt