Am letzten Samstag im Juli stand ich früh am Morgen vor dem Hintereingang zum Scherzartikelladen und strich ein weiteres Mal meinen Umhang glatt. Ich kam mir bescheuert vor, immer noch in Snapes Worte zu vertrauen.
Woher sollte er davon wissen? Warum sollten sie ihn immer noch mit einbeziehen? Wo er doch vor einem Monat Dumbledore getötet hatte. Trotzdem erschienen seine Informationen logisch.
Ich hob die Hand, doch bevor ich klopfen konnte, schwang die Tür auf und die Zwillinge sahen mich überrascht an. Sie hatten ihre Umhänge eng um ihre Körper gezogen und ließen die Blicke nervös durch die Gasse streifen.
„Tut mir wirklich leid Lou, aber wir haben heute leider keine Zeit", meinte Fred und schob sich ins Freie.
„Wir sehen uns später", sagte George.
„Ich bin hier, um zu helfen", erklärte ich und hielt ihn am Arm fest, als er an mir vorbei wollte.
„Helfen?" Sie stellten sich unwissend. Ihnen war die Nervosität jedoch deutlich anzusehen. In letzter Zeit war das Verschwinden von Zauberern und Hexen drastischer geworden und das Ministerium hatte Probleme dabei, die eigene Autorität aufrecht zu erhalten.
„Ihr könnt jede Hilfe brauchen." Eindringlich sah ich zu George hinauf, doch dieser richtete seinen Blick hilfesuchend zu Fred.
„Wir müssen los", sagte dieser und wieder sah er sich um.
„Ihr könnt mir vertrauen."
„Das wissen wir, aber wir haben strikte Anweisungen", murmelte George und sah mich mitleidig an.
„Wir müssen wirklich los", zischte Fred, „Dann nehmen wir sie halt mit. Du kannst bei Mum und Ginny bleiben."
Bevor ich etwas erwidern konnte, zog es mich am Haaransatz in die Luft und das bedrückende Gefühl eines Schlauches legte sich über mich.
Als das Ziehen verschwunden war, öffnete ich meine Augen. Wir standen vor einem baufälligen Gebäude, welches krumm und schief in die Höhe ragte und nur mit Hilfe von Magie zusammengehalten werden konnte. Neben mir hing ein Schild von außen am Zaun auf dem verkehrt herum ‚Fuchsbau' stand.
Fred und George hatten mich losgelassen und waren mit großen Schritten auf die hellerleuchtete Eingangstür zugelaufen.
„Da seid ihr ja endlich", kläffte eine Stimme, kaum dass wir drei das Haus betreten hatten. Die Zwillinge senkten die Blicke und nickten.
So viele Personen hatte ich nicht erwartet. Alle drängten sich in den kleinen Raum und es war ein Wunder, dass niemand dem anderen auf den Füßen stand.
Ich erkannte viele Gesichter wieder, auch wenn ich nicht zu allen einen Namen wusste. Einige von ihnen hatte ich beim Kampf in Hogwarts bereits gesehen und andere konnte ich aufgrund ihrer roten Haare, als Weasleys identifizieren.
„Wo ist Mundungus?" rief die Stimme über den Lärm der anderen hinweg und einige zogen die Köpfe schützend ein.
„Er war nicht in der Winkelgasse", meldete sich Fred zu Wort.
„Ohne ihn, können wir nicht los", brummte die dunkle Stimme genervt und ich hörte, wie eine Art Gehstock auf dem Boden aufschlug. Verwirrt regte ich den Kopf und entdeckte einen alten Mann in der Nähe des Kamins.
Er hatte ein magisches Auge, welches blitzschnell über die Umgebung huschte. Als würde er jederzeit mit einem Angriff rechnen. Seine breite Gestalt wirkte gezeichnet von Kämpfen und ihn schmückten viele Narben.
„Ich nehme seinen Platz", rief ich und sofort richteten sich alle Blicke auf mich. Allerdings schienen die wenigsten begeistert von meiner Anwesenheit.
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Lucinda - The Mask of a Slytherin
Fanfic„Unsere Herkunft definiert nicht wer wir sind" Lucinda wurde in einem zwiegespaltenen Haushalt geboren. Ihr Vater, ein traditionsbewusster Zauberer, der sich viel auf seine edle Reinblütigkeit einbildete. Ihre Mutter, die, besonders nach der Zwangsh...