„Lucinda, jetzt, pass aber auf dem Weg nach unten auf. Im vierten Stock läuft Umbridge gerade durch die Gänge. Viel Glück", verabschiedete sich Harry und schob mich durch die Tür. Barnabas der Bekloppte machte einen komischen Laut und lies mich zusammenzucken. In den Gängen war es bereits dunkel und außer den Geräuschen des Wandteppichs, weitestgehend ruhig. Trotzdem schlich ich leise durch die Gänge.
Wir hatten heute nicht auf die Uhr geschaut und etwas zu lange trainiert, daher war es eigentlich verboten, außerhalb seines Gemeinschaftsraums zu sein. Am Treppenhaus angekommen horchte ich auf, doch konnte nichts hören. Vorsichtig stieg ich die Treppen hinab. Im vierten Stock blieb ich erneut stehen und lauschte.
Ein eiskalter Schauer jagte mir über den Rücken, als ich ganz leise die Absätze von Professor Umbridges Schuhen hörte. Klack, klack, klack. Ich musste schlucken und versuchte möglichst leise weiter zu kommen. Allerdings ging mein nächster Schritt ins Leere und ich rutschte weg. Ein Quieken verließ meine Lippen, bevor ich etwas dagegen tun konnte und ich saß auf einer Stufe etwas weiter unten.
Den Körper bis zum letzten Muskel angespannt, lauschte ich und hoffte inständig, dass sie mich nicht gehört hatte. Zu meinem Leidwesen folgten die Aufschläge ihrer Schuhe mit einem Mal schneller aufeinander und wurden lauter. Klack, klack, klack. Ich rappelte mich auf und ignorierte den stechenden Schmerz in meiner Hüfte.
Mit leisen, aber schnellen Schritten hüpfte ich die Treppen hinab, bis in die Kerker. Klack, klack, klack. Die Aufschläge folgten mir. Es klang als würde sie mir nach sprinten. Ein kleiner Teil in mir hoffte, dass sie auf der Treppe ausrutschte, so wie ich zuvor, doch nichts geschah. So leise wie möglich versuchte ich, durch die dunklen Gänge des Kerkers davon zu hechten. Ständig glitt mein Blick über die Schulter, aber ich konnte die Umrisse der Professorin in der Dunkelheit nicht ausmachen.
Als ich um eine Ecke rannte, schoss eine Hand vor und zog mich in eine dunkle Nische. Ich prallte mit dem Rücken gegen eine Person und bevor ich auch nur einen Laut von mir geben konnte, legte sich eine Hand auf meinen Mund. Die andere lag auf meinem Bauch und zog mich noch ein Stück näher. Klack, klack, klack. Ich wagte nicht zu atmen, als Umbridges schnelle Schritte näher kamen, und erwartete schon, dass sie uns erwischte.
Kurz blieb sie direkt vor unserem Versteck stehen und starrte in die Dunkelheit, doch dann hörte man, wie etwas krachend zu Boden fiel. Sie wirbelte herum und verschwand in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Die Hand verschwand von meinem Mund und ich atmete erleichtert durch.
Vorsichtig drehte ich mich um, damit ich meinem Retter danken konnte und sah verwundert in ein Paar brauner Augen. „Was machst du um diese Zeit in den Gängen?" fragte ich leise und auf Blaise Lippen zeigte sich ein verschmitztes Lächeln. „Das Gleiche könnte ich dich fragen", erwiderte er genauso leise und stieß sich von der Wand ab.
„Wir hinterfragen es beide nicht und gehen zurück in den Gemeinschaftsraum, bevor wir doch noch erwischt werden. In Ordnung?" schlug ich leise vor. Es ging mich eigentlich auch nichts an, wo er sich rumtrieb und wenn ich so einer Erklärung meinerseits aus dem Weg gehen konnte, war mir das nur recht.
Blaise nickte und lehnte sich etwas vor, um aus dem Versteck sehen zu können. Sein Blick wanderte von rechts nach links und dann lief er los. Ich horchte nochmal auf, doch konnte nichts hören. Verwundert, wie leise Blaise sich vorwärts bewegen konnte, folgte ich ihm und kam mir dabei tierisch laut vor. Meine Schritte schienen laut durch die Gänge zu hallen, genauso wie meine schnelle Atmung.
Mein Herz raste immer noch, als wir schließlich durch die Steinwand in unseren Gemeinschaftsraum traten. „Lucinda, Blaise?" erklang eine Stimme und ließ mich erstarren, „Na wo kommt ihr zwei denn zu so später Stunde noch her?" Draco stand aus einem der Sessel vor dem Kamin auf und kam langsam auf uns zu.
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Lucinda - The Mask of a Slytherin
Fiksi Penggemar„Unsere Herkunft definiert nicht wer wir sind" Lucinda wurde in einem zwiegespaltenen Haushalt geboren. Ihr Vater, ein traditionsbewusster Zauberer, der sich viel auf seine edle Reinblütigkeit einbildete. Ihre Mutter, die, besonders nach der Zwangsh...